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26. September

26. September
Der eigentliche, also eigene Sinn des Lebens erschließt sich, anders als die Bedeutung, erst hinterher – was ich aus meinem Leben gemacht habe, was in meinem Leben, rückblickend und aufs Ganze gesehen, Sinn gemacht hat.

25. September

25. September
Selbst meine Schreibarbeit ist, vermute ich, stark durch die Krankheit geprägt, ja-nein, durch die Krankheit bin ich überhaupt erst zu einer Schreibgeste und in eine Schreibbewegung gekommen, die ihren Impuls gleichermaßen aus dem Körper und aus Geistigem, Erlerntem, Erlesenem gewinnt.

24. September

24. September
Das Gespräch artete zum Schluss in unerwartete Härte aus, ich selbst (der ich ziemlich regelmäßig Traumberichte verfasse) geriet in den Verdacht, träume literarisch zu fälschen oder wenigstens zu verfälschen – worauf ich eine wahre, wenn auch ziemlich unwahrscheinliche Geschichte aus meiner Alltagswelt zum Besten gab, die dann wiederum beargwöhnt wurde, bloß ein Traum gewesen zu sein.

23. September

23. September
»Werkstatt Leben?« – »Werk statt Leben!« – Was für eine Alternative! Der Gleichklang als Falle.

22. September

22. September
Jedes meiner Gedichte ist ein Hauptgedicht.

21. September

21. September
Ich schreibe, also bin ich: Ein Plagiator und Usurpator, der das gefundene oder entwendete Skript nicht einfach in Druck gibt, sondern es Wort für Wort abschreibt, um so als Autor gerechtfertigt zu sein.

20. September

20. September
Die Dimension der Zeit dagegen ist variabel konzipiert und reicht auf der historischen Achse von der Antike bis zur Gegenwart, ohne freilich linear und progressiv abzulaufen.

19. September

19. September
Kurz danach werde ich auf der Kantonsstraße geblitzt, bin erstaunt, erschrecke sogar, war in Gedanken anderswo und hätte eher gedacht, ich sei zu langsam unterwegs.

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