Jetzt sehen Sie durch »

9. August

9. August
Die Klarheit macht das Schreckliche wahrnehmbar, der Dunst wendet den Schrecken ins Schöne, entrückt ihn ins Ungefähre. War’s nicht schon am allerersten Morgen so? Dass das Schöne mit dem Horror begann! Und keiner sah hin.

8. August

8. August
Ich trage keine Lehre davon, nur ein schlechtes Gefühl im Gedanken daran, dass auch ich, als einer von Milliarden von Menschen unter Milliarden von Sternen, nicht mehr als eine »Ameise« bin … eine Ameise allerdings, die »ich!« sagt und sich damit vollends lächerlich und überflüssig macht: »Zu viel!«

7. August

7. August
Die Realität … das Reale selbst schwindet, wird abgelöst durch mögliche Welten (possible worlds, wie die Informatiker ja schon lange wissen), die sich aus disparaten Elementen zu einem multidimensionalen Gebilde aufbauen, das am ehesten im Traum … in der vom Traum realisierten möglichen Welt eine Entsprechung findet. Mal sehen!

6. August

6. August
Es wird Nacht … es wird spät.

5. August

5. August
Selbstbefragung, Selbstbekenntnis, Selbstkritik, dazu Lektüre als Überlebenstext (selbst schwache Autoren werden für ihn zu Partnern seines Denkens), inszenierte Dialoge, Reminiszenzen.

4. August

4. August
Denn human ist, meine ich, nicht das Menschliche im gängigen Verständnis, nicht das, was menschenrechtlich als legitimes Bedürfnis von uns allen anerkannt ist, sondern gerade das, was über dieses ordinär Menschliche hinausgeht, was hinausgeht über das Animalische, das dem Menschen zugestanden wird als ein Natürliches.

3. August

3. August
Plötzlich der ungute Eindruck, mein Kopf mache sich über mich lustig.

2. August

2. August
Und vielleicht hat ja sogar die unbedarfte Vorstellung ihre Richtigkeit, dass man sich Texte durch Lektüre einverleibt, um sie zu verdauen. Dem Gedächtnis mögen sie entfallen, als Energie wirken sie fort. Was mir vom Lesen bleibt, ist das, was ich – vergessen – habe.

0:00
0:00