INNENWORTE
Innenworte: milchstraßenfern
zitternd, pendelnd, oszillierend
täglich für Sekunden, Minuten
in all dem Geklirr
die lebendig halten, nähren
sich bündeln in langsamer Zeit, weißflammig
den Panzer schneidend
in seine Teile
Schreiben ist für ihn nicht Flucht in die Idylle oder nur ästhetisches Vergnügen, sondern innere Berufung zum Dialog mit der Zeit, in der er lebt. Im Gegensatz zu marktkonformen Lyrik-Produkten und Gedichten in belanglosen Literaturmedien will er sich einmischen in das wirkliche Leben. Bernhof macht den Dschungel sichtbar, in dem wir leben und wofür auch die früher von ihm gehegten Naturgedichte als Metapher dienten.
Ankündigung in Sarah Kirsch: Poesiealbum 330, MärkischerVerlag Wilhelmshorst, 2017
Für Reinhard Bernhof ist Schreiben nicht nur ein ästhetisches Vergnügen, keine Flucht in die Idylle. Lesenswertere neuzeitliche Gedichte, die sich der Gerechtigkeit auf dem Globus zuwenden, kenne ich seit Jahren nicht.
Werner Brendel
Bernhofs Gedichte sind nur sehr selten um die Herstellung eines sprachlichen Verstecks bemüht, um Ruhe zu finden und sich seine Unschuld zu bewahren; vielmehr vermögen sie den Dschungel, in dem wir leben, sichtbarer zu machen.
Hasloe Fockeberg
Bernhofs Gedichte sind im Ton ruhig-beschaulich, sparen die Idylle nicht aus, aber auch nicht die Elegie. Er wage Naturgedichte, die in ihrer oft ungebrochenen Preisrede auf schöne Natur, naturverbundenes Leben, in der bundesrepublikanischen Lyrik kaum möglich sind.
Hiltrud Gnüg
Ruhige, selbstverständliche Kraft ist in diesen Versen, Witz auch, Infragestellung, Zuversicht.
Christel Foerster
Nicht nur Genauigkeit von Sprache und Form beeindrucken, das lyrische Ich zeigt sich seinen Themen überlegen, kleidet sie in plastische Bilder und läßt die Gedichte sprechen.
Waldi Orlow
Bernhof macht uns die Kostbarkeit, Unersetzbarkeit und Menschlichkeit dieser Erde und der Natur mit eindringlichen Worten bewußt.
Arno Pielenz
Der Extrakt mannigfaltiger Einflüsse, vielschichtiger Empfindungen und innerer Analysen ergibt jene Lebensanschauung und -einstellung, die auch auf den Leser eine nachhaltige Wirkung ausübt.
Günter Gregor
Er ist ein entgegenkommender Dichter, verschlüsselte Metaphorik und weit hergeholte Symbole sind seine Sache nicht, er möchte verstanden werden, unmißverständlich sein.
Thomas Wieke
Bernhof setzt sich zumeist mit dem Alltag auseinander und übersetzt ihn in bedeutungsvolle, originelle, poetische Bilder.
Torsten Olle
Bernhof verdichtet Wirklichkeitsausschnitte in prägnante Bilder.
Harri Günther
Bernhofs Verse preisen das Elementare mit kühnen und schönen Metaphern.
Jürgen Engler
hatte seinerzeit einige gelobte Gedichtbände in renommierten DDR-Verlagen veröffentlicht; dessenungeachtet kam damals kein Poesiealbum zustande. – Nachdenken über Bedrohungen und Möglichkeiten der Menschheitsentwicklung sind die Themen und Motive seiner Gedichte, die ruhig und beschaulich scheinen und die Idylle nicht aussparen, aber dabei den Dschungel, in dem wir leben, sichtbar machen und Raum schaffen für das benötigte Gewissen unserer Zeit.
MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2017
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