Uve Schmidts Gedichte und Episteln sind so gut wie Episteln oder Gedichte, Jacke wie Hose in einer Zeit, da die einen im Mantel der Geschichte schwitzen, die andern im Blaumann bibbern und immer weniger Leute etwas am Hut haben mit Büchern.
Schmidts neue Gedichte entstanden gleichsam als Jahrtausendkinder (1999-2001) und so sindse frühreif, heikel und überraschungsvoll wie Laborfrüchtchen der Epoca nuova nur sein können.
Schlesak sagt über das Gedicht: „Die wichtigste Perspektive des Gedichts ist: die Zeit aus dem Blickwinkel von Liebe und Tod zu ‚fühlen‘“. Damit bleibt er einem Credo treu, das er auch in seinen Gedichten umsetzt, nämlich, dass das Gedicht auch im Zeitalter der elektronischen Reproduktion und Produktion – oder gerade in dieser Zeit – noch immer etwas Sinnliches ist.
Dieter Schlesak legt Gedichte vor, die überwältigen. Sie stellen den Leser; sie beschwichtigen nie.
Es liegt in der Natur dieser Erzählgedichte, daß sie sich auch um den leblosesten Gegenstand ranken, um seine Form anzunehmen, um ihn zu verwandeln, und also, um nicht vordergründig das Ich, sondern dessen Möglichkeiten und Mutationen unter Naturschutz zu stellen.
Wenngleich Wolfgang Schlenker diesen neuen Gedichtband mit seinen Fugen und Intermezzi, Partituren und Improvisationen, seinen Liedern und seiner Folklore dem Gehör widmete, so hat er dessen Zeilen doch dem Ohr nicht unbedingt entliehen, und er spart auch wahrlich nicht mit Bildern.
Jörg Schieke hat eine behutsame, zärtliche und dazu noch angenehm verrückte Art Liebesgedichte zu schreiben.
Das Unverwechselbare bei Schedlinski ist die Vorgehensweise, geschlossene semantische Einheiten so ineinander zu verschachteln, daß deren jeweiliger Sinn zusammenbricht und Metastrukturen entstehen.