Der hier zum 80. Geburtstag der Autorin von ihrem Kollegen Marcel Beyer herausgegebene Band präsentiert neben sämtlichen bislang veröffentlichten Gedichten (in Buchform oder verstreut publiziert) auch alle unveröffentlichten Gedichte, die nach Durchsicht der Manuskripte von der Autorin für „gültig“ befunden wurden, und zwar von 1939, als sie mit dem Schreiben begann, bis heute.
Vielleicht verraten die Gedichte ob „der ,Nurphilosoph‘ – einmal an den Punkt gekommen (ist), wo er das sozialistische Experiment, für das er sein Leben + sein Denken reduziert hatte – für gescheitert (+ abbruchreif) hielt“ wie es Heiner Müller formuliert.
Den Leser erwarten scharfe, despektierliche, ironische Gedichte mit aktuellem Bezug auf die „Jetztzeit“, in denen kopflose Politik und geistloser Kunstbetrieb dem Spott preisgegeben werden. Zu den aggressiven Epigrammen und skurrilballadesken Texten kommen die Historien, in denen Hacks der entrückten Geschichte gründlich durchdachte Lehren für die Gegenwart abgewinnt von der Antike bis ins 20. Jahrhundert und zu jenem Thema, das die Gedichte der letzten Lebensjahre prägte: wie man sich nach „der großen Schreckenswende“ verhalten soll.
Der Band schließt mit dem Gedicht über den Sturm in England von 1987, den Hamburger als Massaker an mehreren hunderttausend Bäumen empfand. „Es kam wie ein Gericht“ – der Sturm als Strafe für das Überschreiten des menschlichen Maßes.
Von Papenfuß:
tendenz-
finanz-
brisanz-
millitanz-
bilanz-lyrik
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Von Leiberg:
Zeichnungen
schwarz-rot.
Der Film von Frank Wierke ist in den letzten Lebensjahren des Dichters entstanden und nähert sich diesem ausgehend von der Frage: Wie entsteht ein Gedicht?
„Es swingt, es verst.“ Vom Handke-Beat spricht die Herausgeberin Ulla Berkéwicz.
40 Gedichte, in denen Friederike Mayröcker dem hymnischen Ton und den freien Rhythmen Friedrich Hölderlins folgt. Meist reicht ein einzelnes Wort, manchmal ein Teil einer Verszeile, um die Sehnsucht zu beflügeln.