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RUSSLAND

 

 

 

 

 

(vgl. OPTIK)

 

 

(vgl. HOCH-
ZEIT)

 

Rußland (Rossija) war für Gogol ein monumentaler weiblicher Bau, ein poetisches Imperium, in dem er, der Autor, zu verschwinden, sich aufzulösen drohte und von dem er sich nur durch einen lebensgefährlichen Sprung abzusetzen vermochte: durch freiwillige Emigration. »Ich kann nicht umhin, bei dieser Gelegenheit das große Staunen zu erwähnen, das viele darüber bekundeten, daß ich so sehr Nachrichten über Rußland wünschte, dabei selbst aber im Ausland blieb; diese Leute bedachten nicht, daß ich … dieses Fernsein von Rußland brauchte, damit ich in Gedanken mit umso stärkerem Empfinden in Rußland verweilen konnte.« So – genauso – hielt es Gogol, im Unterschied zu Attila, mit der Frau, vor der er sich, um nicht verschlungen und verdaut zu werden, in der Hochzeitsnacht durch einen gewagten Satz aus dem Fenster zu retten suchte.1

aus: Felix Philipp Ingold: Haupts Werk Das Leben
Ein Koordinatenbuch vom vorläufig letzten bis zum ersten Kapitel.

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