Andreas Okopenko: Lockergedichte

Mashup von Juliane Duda zum Buch von Andreas Okopenko: Lockergedichte

Okopenko-Lockergedichte

VOR ANBRUCH DES JAHRHUNDERTS

Das Lokal ist sortenleer.
Schicke mir den Tortenbär!
Schicke mir die Bärentort,
aber schaff sie schleunig fort.

Das Lokal ist schwach obszön
wie ein Rad in bracker Röhn.
Schicke mir die Bracken fort
und erspar mir Nackentort.

Sieg um Sieg und Naß um Naß,
nasser Krieg tut selten Spaß,
Krieg um Sieg und Freud um Pleit –
schwer kariert ist Ewigkeit.

 

 

 

Diese Sammlung

ist eine Auswahl von Gedichten, die dem Autor in besonderem, angeregtem Zustand durchwegs „auf einen Schlag“, ohne praktisch merkliches Nacheinander oder gar Erarbeiten, eingefallen sind, so daß er Mühe hatte, mit dem Stenographieren nachzukommen oder die Gedichte, die wie aus einem Schnelldrucker ins Bewußtsein brachen, in den Sekunden danach kurzschriftlich zu rekonstruieren.
Von der Spontaneität ausgenommen sind öfters Titel, Interpunktionen, Abschnittbildungen und Wortformen, etwa bei der Transkription der Umgangssprache. Die Aussprache mundartlicher Gedichte (auch solcher in falschen Mundarten oder in Mundartgemischen) habe ich weder phonetisch noch artmannsch fixiert, sondern nur beiläufig angedeutet.
Ich danke Ingrid Wald, daß sie für die Gestaltung des Umschlags ihr Bild Isis zur Verfügung gestellt hat.

Andreas Okopenko, Vorwort

 

Lyrische Paralipomena

– Andreas Okopenkos Lockergedichte. –

Der 1930 geborene, in Wien lebende Autor Andreas Okopenko ist ausserhalb Österreichs noch immer kaum über den Status eines Geheimtips hinausgelangt. Dabei war er in den entscheidenden fünfziger und sechziger Jahren eine der zentralen Figuren im literarischen Leben Wiens, im Verein mit mittlerweile international bekannt gewordenen: Artmann, Bayer, Jandl, Mayröcker. Auch seither hat er durch seine Lyrik, Hörspiele, Romane und Essays immer wieder literarische Impulse gegeben.
Okopenko ist vor allem Lyriker. Als Einstieg in sein Werk ist sein jüngster Gedichtband, Lockergedichte, allerdings nicht gerade geeignet. Es handelt sich eher um Nebenwerke, lyrische Paralipomena, zwischen 1973 und 1983 entstanden. Der Untertitel des Bändchens lautet: Ein Beitrag zur Spontanpoesie, und im kleinen Vorwort schreibt der Autor:

Diese Sammlung ist eine Auswahl von Gedichten, die dem Autor in besonderem angeregtem Zustand durchwegs ,auf einen Schlag‘, ohne praktisch merkliches Nacheinander oder gar Erarbeiten, eingefallen sind.

Was Okopenko da so spontan zufiel, sind vor allem Zwei-, Drei-, Vierzeiler; kurze kritische Gedichte, deren Kritik jedoch immer in Komik verpackt ist. Lockergedichte ist ein zutreffender Name; der Spontaneität ihrer Entstehung entspricht der Gehalt dieser Gedichte: sie entkrampfen; sie setzen eine Gegenstimme, und sei’s auch nur durch ein Wortspiel, gegen ideell Erstarrtes, fast Tabuisiertes, gegen versteiften Ernst. Da erstaunt nicht, dass sehr oft Obszönes hereinspielt; auch der blosse Kalauer kann da zum kritischen Regulativ werden.
Zum Beispiel im Zweizeiler „Marx“:

Am deutschen Wesen
wird die Welt chinesen.

Oder „Mythisch“:

O je, heut hat mein Schwan
die Ledahose an.

Verzweiflung angesichts sturer Rechthaberei drückt sich im Zweizeiler „Kapitulation“ aus:

Alles, was du sagst, das stimmt.
Nicht umsonst heisst Schiele Klimt.

Trauer über den Tod eines geliebten Menschen kommt recht ruppig zur Sprache in „Allerseelen“:

Es gibt keine Wiederkehr –
ich bin ein armes Schwein.
Der Andere fehlt mir sehr.
Sogar zum Traurigsein.

Diese kleinen Gedichtehen machen nachdenklich und unterhalten. Den Autor Okopenko lernt man hier freilich nur von einer schmalen Seite kennen. Dass er seine Ernsthaftigkeit so fast durchwegs hinter spielerischer Komik verbirgt, ist für sein übriges, weniger spontanes Werk nicht typisch. Diese Seite zwar auch, aber noch viel mehr zeigt etwa seine Gesammelte Lyrik, die 1980 erschienen ist.

Ernst Nef, Neue Zürcher Zeitung, 2.2.1984

Weiterer Beitrag zu diesem Buch:

Traute Foresti:
ORF/Ex Libris, 14.1.1984

 

Andreas Okopenko

Hinterm Scheunentürl
wart mei Annamirl

(Lexikon Roman)

Die Kritik an Okopenko trifft 7 auf 1 Streich, denn: Okopenko ist ein österreichisches Phänomen; in ihm fand die Wiener Ideologie ihren adäquaten Exponenten, die österreichische Seele ihren Archetypus. Okopenko ist gleichzeitig auch ein Phänomen innerhalb der österreichischen Literatur. Zerfällt diese doch bei oberflächlicher Betrachtung in zwei Hauptgruppen – in die Heimatschriftsteller, und in die „bekannten Autoren“, wobei die ersteren die letzteren und wegen ihrer oft bewußt gezüchteten Provinzialität verdientermaßen nur in Österreich bekannt sind; die letzteren den hohlen Klang ihres Namens hierzulande nur ihrem Auftreten in der Bundesrepublik verdanken: heimische Manufaktur versus ausländischer Industrieartikel. Die Heimatdichter erschienen ausnahmslos in österreichischen, die urbanen Autoren stets in bundesdeutschen Verlagen; den Pofel, den man ihnen dort nicht abnimmt, bringen sie zusätzlich in Österreich unter, als Stargäste.
Okopenko läßt sich unter keine dieser beiden Gruppen subsumieren. Zwar erscheinen seine Bücher in Salzburg, werden jedoch hüben wie drüben diskutiert, hüben sogar mit Nachdruck – die extremen Gegensätze Heimatdichter und „bekannter Autor“ scheinen in Okopenko versöhnt. Als Demonstrationsobjekt für die gängige Ideologie ist er somit ein gefundenes Fressen.
Diese Wiener Ideologie kann nur gebührend würdigen, wer ihr buntes Register kennt, besonders jene unausrottbaren Phrasen, die auf den Steirerhut des gut österreichischen Dichters gehen und die Phantasmagorie unseres Literaturbetriebs in bukolischen Farben malen. Etwa so: Bleib im Lande und nähre dich redlich; hier gehts zwar hinterwäldlerisch und verschlafen zu – dafür sind die Sitten aber längst nicht so rauh wie in Franken und am Rhein; vorm kapitalistischen Konkurrenzkampf bleibe man, was zur Folge habe, daß der Autor nicht so rasch in den Mahlstrom des Literaturbetriebs gerate. Es ist zwar alles klein und gemein, doch ein Talent könne sich noch in der Stille bilden und in Ruhe reifen. Der Österreicher hat zwar nix, aber was er hat, das hat er fix, und für die Lilien auf dem Felde sorge der allgütige Vater Staat. Immer noch besser, als Schaden an der Seele zu nehmen und im bundesdeutschen Wohlstandssumpf zu versinken!
Okopenkos literarische Produktion widerlegt dieses Stilleben. Auch ihm ist es nicht möglich, selbst über Form und Inhalt dessen, was er schreibt, zu bestimmen und seine sogenannte Inspiration als höchsten Richter anzurufen: anstatt den Pferden, muß er das Denken dem Verlag überlassen. Was war es anderes als der Druck ökonomischer, verlegerischer Mechanismen, der Okopenko, den „Labor-Surrealisten“ und„letzten Erben der ,Neuen Sachlichkeit‘“ zwang, anstatt auch weiterhin nur Gedichte zu schreiben und den Spleen der Latrinenmelancholie zu päppeln – Prosa, einen Roman zu produzieren?
Auf die Dauer macht nämlich die heilige Einfalt anstelle der Vielfalt das verlegerische, wenn auch subventionierte Kraut nicht mehr fett. Sind doch die literarischen Institutionen allerorten hektisch bemüht, sich allerhand einfallen zu lassen, um den Leser aus der Lethargie zu reißen, in die er Arm in Arm mit dem Autor versackt ist. Die längste Zeit hat die Literatur über sich selbst, die Welt und ihr Schicksal räsoniert, hat sie den Überdruß an der totalen Fadesse ihrer Existenz in Lamentos destilliert: über den Zustand der Gesellschaft, die Entfremdung des Autors vom Publikum, den Verfall des Zeitgeists. Nichts als Ausreden von Waschlappen, um von den eigenen Schlappen abzulenken! Stracks präsentierte man dem Publikum was Ausgefallenes, formale Exzesse, ästhetische Ausschweifungen; auch sogenannten Sex. Als es allmählich dagegen abzustumpfen begann, wandte man härtere Bandagen an – mit einer Art Dokumentarliteratur (was dokumentiert sie außer der Unfähigkeit ihrer Autoren, auf eigene Faust ein Thema zu finden?). Und auch der gleichzeitig einsetzende Run auf die Politik zeitigt höchst widerwärtige Früchte (wird denn nicht die Revolution nur ersehnt, um die Literaturmaschine mit neuen Materialien zu füttern?).
Am schlechtesten kam bei all dem die Lyrik weg, ihr ging’s beinah an den Kragen: sie sei wahrlich klein und häßlich und dürfe sich nicht mehr blicken lassen. Und hört der gewiegte Literaturmanager über Gedichte sprechen, lernt der Lyriker das Gruseln; dann reden Blinde von der Farbe, Kaufleute von einer höchst eigentümlichen Ware ohne Absatzmarkt, deren Herstellung sich dem Surplus durch prosaische Zugpferde verdankt; wenn überhaupt. Lyrik als das Häutchen auf dem abgeschöpften Rahm.
So verrottet und verlottert konnte die literarische Szene in Österreich gar nicht sein, daß nicht auch sie diese Trends zu spüren bekommen hätte. Okopenkos Lexikon-Roman ist das Resultat ähnlicher verlegerischer Spekulationen; doch man muß ihm zugestehen, daß er sich recht geschickt aus der Affäre gezogen hat. Imitiert doch die lexikalische Anordnung von Stichworten das erfolgreichste Genus der Literatur – das Sachbuch, womit wenigstens rein äußerlich der belletristische Charakter kaschiert wird; dazu kommt, daß die zwangsläufig knapp kalkulierten Abschnitte dem Lyriker recht adäquat sind. Ärgerlich wird die Chose jedoch, wenn der Leser direkt angesprochen und aufgefordert wird, munter mitzutun, sich aus eigenen Versatzstücken spielend seinen Roman zu basteln: jedem sein Gefühls-LEGO („Raum zum Einkleben Ihres vollschlanken Lieblings-Pin-ups“, „Raum für einschlägige Erinnerungen des Lesers“, usw.).
Um diese Albernheiten erträglich zu finden, müßte man dem Autor gutwillig unterstellen, in ironischer Absicht zu handeln und durch die technische Unmöglichkeit dessen, wozu er aufruft, gleichzeitig gewisse Tendenzen des experimentellen Theaters ad absurdum zu führen. Die eingestreuten „Mini-Essays“ vermasseln Okopenko diesen Kredit und belehren den Leser eines Besseren: Hier schlägt ihm österreichisches Muckertum mit aller Gewalt entgegen: Die harten Sachzwänge des Alltags sollen durch die Verkleinerung in humoristische Miniaturen, durch imitierende Komik, ausgeglichen werden. Auf Sammetpfötchen zieht sich die kauzige Individualität ins muffige Kämmerlein des Privatlebens zurück und reproduziert dort zum eigenen Spaß die Taten der großen Welt.
Im übrigen ist die politische Position Okopenkos,wie die der gesamten Kahlschlag-Generation, wegen ihrer Qualligkeit schwierig zu klassifizieren. Unter dem Stichwort Politik schreibt Okopenko:

Um Rätselraten zu sparen: der Autor des Lexikon-Romans möchte eine Menschheit, die unter den Konditionen von LIBERTÉ EGALITÉ FRATERNITÉ bestandfähig ist, zum Sozialismus nicht geprügelt zu werden brauchte, in ihm die Individualität und anderen Wert- und Lustfaktoren höchst entwickeln könnte, keine Repression mehr kennt und alle Intelligenz an Stabilisierung und Intensivierung des Lebens wendet…

Hosianna. Zwar täte man Okopenko bitter unrecht, nähme man seine politischen Ausführungen allzu ernst, doch immerhin bezeichnet er sich selbst hartnäckig als „Revisionisten“ und Vertreter der sogenannten „heimatlosen Linken“. Zutreffender wäre jedenfalls der Terminus „introvertierter Anarchist“; die Revolution findet permanent im Welt-Innenraum statt; die historische Parallele zu Restauration und Biedermeier ist unübersehbar.
So spiegeln auch Okopenkos Mini-Essays die Situation des Intellektuellen in diesem Vaterland ohne geeignete Möglichkeiten zur Artikulation und Placierung seiner Reflexionen, ohne jede Resonanz bei einer Öffentlichkeit, die dem Intellektuellen alles schuldig bleibt, wenn sie ihn nicht gerade mit Füßen tritt. In dem wichtigen Aufsatz „Der Fall ,Neue Wege‘“ (Literatur & Kritik, 9/10, 1966) hat Okopenko einige Stationen dieses Leidensweges chronistisch notiert – die Regression des politischen Bewußtseins besitzt in Österreich wahrlich Tradition.
Die erzwungene politische Unmündigkeit führt auch zur Regression des ästhetischen Bewußtseins; dazu liefert die Literatur nach dem Kahlschlag Exempel über Exempel. Unter dem Stichwort „Affirmative Dichtung“ verteidigt sich Okopenko gegen die Politisierungspostulate dessen, was er unter der Neuen Linken versteht, und entwirft dabei ungewollt, aber für ihn umso verräterischer, ein Programm des radikalen Anarchismus. Ein Programm, das politisch wie ästhetisch genau dem entspricht, was auf der Tagesordnung steht:

Daß Kultur, Freizeit, Seele, Liebe, Freundschaft als Ventil für die Sehnsüchte begrüßt werden, die sonst den imperialistischen Lok-Kessel sprengen könnten, ist leider wahr: Daß aber jeder Polier, der seinen Kumpeln ein Bier zahlt, ein Verräter am Klassenkampf ist, denn gut beraten müßte er sie blauprügeln, um darzustellen, wie unmenschlich das vorrevolutionäre Zeitalter ist; daß jede APO-Studentin, die ihrem APO-Studenten eine gute Gefährtin ist, liquidiert gehörte, weil sie mit dem Irrlicht einer privaten Gutartigkeit das Finstere der öffentlichen Bösartigkeit verunkenntlicht; daß jeder, der Tiere nicht quält, Eltern nicht killt, Freunde nicht anzeigt, Fragende nicht anschreit, Lahme nicht umwirft, ein Unmensch ist, weil er den revolutionswichtigen Haß abdämpft;… daß eine komplette Hölle modelliert werden müßte, um uns wohlgenährte Sklaven endlich mit der Entschlossenheit hungernder Chinesen auf zum letzten Gefecht losrennen zu lassen; daß eine Welt gebaut werden müßte, vor deren Schrecknissen jeder Flammenwerfertod, jedes an den Ohren Aufgehängtwerden, jede lebenslange Gefangenschaft im Verhörkeller zum Zuckerl ersüßen würde

:… leider ist das nicht Okopenkos Programm. Denn er beschließt diese Fanfarenstöße, für die es weit und breit in der österreichischen Literatur kein Äquivalent gibt, mit dem gesperrt gedruckten Satz:

das mache ich nicht mit; dazu ist mir die seit Kindertagen vorgefundene Welt auch unter zweifelhaften Kapitänen zu lieb.

Wie sein Anti-Programm beweist, ist Okopenko ein Anarchist bis auf die Knochen; aber einer, der Angst hat vor seiner eigenen Courage und darum sein Anarchistentum standhaft verleugnet. Daher wirken Okopenkos Gedichte auch, als hätten sie einen langwierigen Instanzenweg durchlaufen und die Zensurstelle passiert – der Autor als Prokurist reflektiert seine zwiespältige Situation dergestalt, daß er in larmoyanten Selbstgesprächen seine Idiosynkrasien gegen das Wiener Landleben hätschelt, zärtlich-erotische Gefühle protokolliert und als „Substantialist“ ein paar Seitenhiebe gegen Formalisten austeilt: Literatur als Liebeserklärung an die Welt.
Gegen diese Auffassung von Literatur richtet sich mit scheinbarer Berechtigung die Parole vom Gebrauchswert: hier prallen zwei Gegensätze aufeinander, die einander verdienen: bei der Unfähigkeit zur Differenzierung verdankt die Lyrik heute ein Gutteil ihres Schlamassels. Am meisten trug dazu aber der stagnierende Literaturapparat bei: Um den Gaumen des erschlafften Publikums erneut zu kitzeln, besannen sich die einschlägigen Institutionen rechtzeitig bestimmter ästhetischer Theorien, die sich mit dem Warencharakter der Kunst auseinandersetzen. Nun gab’s wieder einen fetten Brocken zu kauen: „Literatur als Ware“. Vor allem der Terminus „Gebrauchswert“, beispielsweise eines Gedichts, machte die Runde. Und all dies ausgerechnet in einem Stadium, da sich der Gebrauch von Literatur nicht nur quantitativ vermindert hat, sondern auch qualitativ dubios geworden ist. Die Verteilerfunktionäre scheuten sich dennoch nicht, nun jedes Gedicht nach seinem „Gebrauchswert“ abzuklopfen. Und zwar in dem elend vordergründigen Sinn, nach dem „Nutzen“, dem „Informationsgehalt“ zu fragen; was, wiederum nur notdürftig kaschiert, die fossile Frage nach der „Aussage“ eines Gedichts meinte.
Doch der Gebrauchswert der Lyrik kann heute nur ihr anarchistisches, explosives, destruktives Element sein: Die Literatur läßt sich darum so schwer politisieren, weil sie im Moment, da sie sich ernst nimmt und keine Angst vor sich selber hat, weitaus radikaler und utopischer ist als die Politik.
Dieser destruktive Gebrauchswert, das verdrängte anarchistische Potential, bricht bei Okopenko in seinem eigentümlichen Hang zur Darstellung von Grausamkeiten und Folterszenen durch, beispielsweise in seinem exorbitanten Stereo-Hörspiel Algérie française, und anderswo. Es läßt vermuten, daß Okopenko die österreichische Narkose-Maske der Resignation nur mit Widerwillen trägt – der Austriazismus ist ein Narkotikum, um sich damit zu betäuben. Unter diesen Voraussetzungen hat sich Okopenko als Repräsentant einer ganzen Generation und einer spezifischen Situation tapfer genug geschlagen.

Heidi Pataki, NEUES FORVM, Heft 216, 1971

 

 

Adolf Haslinger – Laudatio zum Großen Österreischischen Staatspreis 1998.

Konstanze Fliedl – Laudatio zum Georg-Trakl-Preis 2002.

 

Zum 90. Geburtstag des Autors:

Daniel Wisser: Der sanfte Linke
Die Presse. 13.3.2020

Zum 10. Todestag des Autors:

Karin Ivancsics: Eine Freundin erinnert sich
Die Presse, 25.6.2020

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Porträtgalerie: Keystone-SDA
Nachrufe auf Andreas Okopenko: Die Presse ✝ sonne & mond ✝
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Andreas Okopenko: Anarchistenwalzer gesungen von Palma Kunkel.

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