WENN ICH EINEN GARTEN HÄTTE
Wenn ich einen Garten hätte,
ich würde anders trauern,
würde Trauer von Reue trennen.
Es ist schon schlimm genug mit
dem Wort Trauergras, das ich
nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Es ist viel schwieriger so.
Ich habe keine andere Wahl,
als einen Garten zu finden, dort
meine Finger in die Erde zu graben
und zu warten, daß mein Trauergras
in die Tiefe sprießt.
Ich will in meinem Garten trauern,
und wenn aus der Tiefe mir
gestattet wird, meine Finger rauszuziehen,
werden meine Nägel vom Unausweichlichen
schwarz umrandet sein.
Das gestattet mir auch die Worte,
die meiner Trauer alles gestatten.
Auch nicht mehr Zeit zu wollen.
Als könnte man voraussagen, wie die Tage
im Vergessen Wurzeln schlagen.
Orsolya Kalász
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