e-n-t-l-i-e-b-u-n-g
nun ist ein saftarsch
nicht natuerlich das
was das herz bekehrt
aber auch aufs gesicht
wie ueblich geschissen
so bleibt also uebrigens
selbstgeil sterben lernen
fiehisch wie die foegeln
zwischen Sprache und Sprechen. Er verführt seinen Leser zum Schriftbruch.
Die Gedichte von Papenfuß-Gorek sind Materialisierungen des Verhältnisses zwischen Sprache und Sprechen. Ob man dieses Verhältnis nun als sexuell, theoretisch, spielerisch, verneinend polygamistisch oder im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Geist und Macht, widersprüchlich erkennt, muß eine Frage der Phantasie und des Abstraktionsvermögens des Lesers bleiben. Sie hat mit dem Text nichts zu tun. Allein die epische Gestalt der neun Zyklen des Buches SOJA und die konzeptionelle Dimension bieten unzählige Möglichkeiten eines Einstiegs in jede Ebene des Lebbaren.
Mit dem Einstieg in die Problematik der Gedichte dieses Dichters ergibt sich zwar immer noch nicht die Chance, ihren Charakter einzugrenzen, aber wenigstens etwas von der Vielfalt des Eigenen zu erfahren. Wolfram Adalbert Scheffler ist mit einer Serie Zeichnungen dazwischengestiegen.
Sascha Anderson, Druckhaus Galrev, Programmheft, 2000
Bert Papenfuß-Gorek spielt ebenfalls auf der Mikroebene der Wörter und des Schriftbilds mit der Sprachmacht, jedoch mit anderem Temperament…mit einem manchmal ungebändigten Wortfluß, einer Demontage des Redens durch das Reden. „meine haupttracht / der sinntracht trachtet“. Der Weg, auf dem der „wortflug“ seinen Inhaltsballast abwirft, lässt sich im Band Soja, der die Texte erstmals in der originalen Zusammenstellung des Autors wiedergibt, in aller Deutlichkeit verfolgen. Die Gedichte werden zusehends aggressiver: „meine sprechmeise / spricht leise weise / spricht haut laut / sprache haut zu“.
Die Demontage des Sprechens setzt neue Energien frei: Sprache wird zur Aktion und Dichtung ist Handlung. Das Schriftbild weicht in der ersten Hälfte des Bandes nur ausnahmsweise von der Konvention ab; nachdem die Zeichen jedoch „schriftbruch“ erlitten haben, zeigen die Wörter ihre Zähne. Daß das System zu perfekt durchgehalten wird, nimmt ihm bisweilen etwas von seiner unerwarteten Wirkung, die vor allem dann zubeißt, wenn der Inhalt des Sprechens sich mit dem Schriftbild nicht versöhnen will: „deiner hende lixt / ztralt dsertlixkeit.
Da sich solche Texte einer programmatischen Interpretation entziehen, wird man ihnen ein politisch umsetzbares Programm – welcher Couleur auch immer – kaum entnehmen können. Sprachkritische Lyrik von solchem Format ist nicht politisch in dem, was sie sagt, sondern in dem, wie sie spricht. Sie macht überhaupt auf das Sprechen aufmerksam, ein Sprechen, das die Wahrnehmung schon infiziert hat, bevor der erste Satz ausgesprochen ist, während politische Polemik unweigerlich den Verhältnissen verhaftet bleibt, gegen die sie anschreibt.
Sieglinde Geisel, Der Tagesspiegel, 29.12.1991
Bert Papenfuß-Gorek gehört zu den wenigen deutschsprachigen Dichtern, die ihren Lesern keine nachdenklich notierten Sprachpastelle vorsetzen, sondern einen aufregenden Wort- und Denkdschungel. Über den 1956 geborenen Sprachkünstler aus der „Prenzlauer BergConnection“ lässt sich viel Positives sagen, seine Bücher hingegen nähren die Begeisterung nur bedingt, auch seine neueste Publikation SoJa kann nicht so recht überzeugen – und trägt dennoch zur Faszination bei, die von dieser unvergleichlichen Sprachwelt ausgeht.
Seit den 70er Jahren gehört Bert Papenfuß-Gorek zu den wichtigsten Vertretern der DDR-Untergrundliteratur, zu den jungen Schriftstellern, die vom SED-Regime weder verfolgt noch unterstützt wurden, denen eine normale schriftstellerische Betätigung zwar lange verwehrt blieb, die aber in den Nischen und vor wachsendem Insider-Publikum agieren konnten. Seine Texte trug er zeitweise zusammen mit Rockgruppen vor, und er publizierte sie in Form von Lyrik-Grafik-Editionen und in den mit Künstlern erarbeiteten Zeitschriften der Szene, die in kleinsten Auflagen erschienen, aber eine unzensierte Kommunikation mit ähnlich Gesinnten ermöglichten.
1988 erschien als erster Band der von Gerhard Wolf herausgegebenen exzellenten Aufbau-Reihe „Ausser der Reihe“ Papenfuß-Goreks dreizehntanz, ein Querschnitt durch sein bisheriges Schaffen. Im Westen veröffentlichte Luchterhand die Lizenzausgabe, und in wichtigen Anthologien wurde seine anarchistisch-artistische „Arkdichtung“ gedruckt. Mit dem Zusammenbruch des SED-Regimes veränderte sich auch für den literarisch-künstlerischen Untergrund die Situation: Man schloss sich unlängst zum Druckhaus Galrev zusammen und geht nun mit einem ambitionierten Programm an die Öffentlichkeit. So auch mit „SoJa“, einem Buch, das sich auf etwa 35 Seiten mit dreizehntanz überschneidet, das also nicht über die neueste Entwicklung des „Unpop“-Dichters Aufschluss gibt, sondern Texte zusammenfasst, die wohl Anfang der 80er Jahre entstanden sind. Bezeichnend für das Selbstverständnis des neuen Verlages ist die schnörkellose Aufmachung des Buches, zu der auch ein von Wolfram Adalbert Scheffler gestalteter Bildteil mit variierenden Überzeichnungen einer Vorlage gehört.
Was macht die Dichtung von Bert Papenfuß-Gorek so anziehend, und warum gelingen diesem Schriftsteller keine ganz überzeugenden Bücher? Das mag damit zusammenhängen, das Papenfuß-Gorek Zyklen schreibt (SoJa besteht aus neun von ihnen) – er konzipiert also keine Einzeltexte, sondern Textgruppen, die in gewisser Weise Erörterungen sind, mit denen er einen Begriff oder ein Gefühl zu klären versucht. Bei dieser ungewöhnlichen Arbeitsweise ist „Sinnentwicklung“ eine spiralige Bewegung auf einen Kern zu; die lyrische Engführung hat hier einen geringeren Stellenwert als bei der Lyrik, die den Einzeltext in den Mittelpunkt stellt. Papenfuß-Goreks zyklisches Schreiben tendiert zur Breite, zum Ornament, zum wuchernden Anwachsen. Auch wenn er häufig gesellschaftliche und politische Motive einbindet: Seine Sprachkunst ist kompromisslos-radikale Ich-Konstituierung. Die ihm gemässe Welt erschreibt er sich ohne Zugeständnisse an Konventionen. Damit ermutigt er den Leser, sich seinerseits und auf seine Weise von allen Konventionen freizuschaufeln, aber diese Kommunikation ist immer in Gefahr, gekappt zu werden – der Leser wird vor den Schritt gestellt, in Papenfuß-Goreks Gemeinde einzutreten oder es bleiben zu lassen: Dieser Dichter schreibt nicht in erster Linie Gedichte, auch nicht Zyklen oder Bücher, er macht aus sich mit Hilfe der Sprache ein Gesamtkunstwerk. „Das ist mein Leben, mit dem ich experimentiere, ich sehe mich nicht als Experimentator an der Sprache, sondern das ist mein Leben“, formulierte er in einem Gespräch für die von Egmont Hesse herausgegebene Anthologie Sprache & Antwort (S. Fischer, 1988), und so ist auch SoJa nur eine Facette und kein abgeschlossenes Werk, genau wie jedes Interview und jede Lesung nur Teile eines sich Zeitlebens in Entstehung befindlichen Ganzen sind.
Papenfuß-Gorek lässt formal keine Technik der Avantgarde aus, aber es wäre oberflächlich, ihn als Artisten oder Sprachinstallateur zu rezipieren – er ist eher ein sehr modern Mystiker und ein poetisch-querdenkender Etymologe und kommt in seiner Intention dem tradierten Begriff des „Dichters“ viel näher als so mancher seiner weniger wagemutigen Kollegen. Aus den Reibungsflächen zwischen Mauer, Mantra und Mythologie, Pop und Minne, Dialektik und Dreifaltigkeit, Gottsuche und Sexualität entsteht die imposante Kraft seiner Sprache, er ist ein sozialer Alchemist, der Shelley und die Pop-Gruppe T.Rex (I don’t wanna satisfaction, what I want is easy action“) gleichermassen in sich nachklingen lassen kann, der aus sehr alten Quellen schöpft und der dennoch keinen Kalauer auslässt: Bert Papenfuß-Gorek ist ein Sprachzertrümmerer, der sein Heil sucht.
Der stärkste Text aus „Soja“ ist „Sondern“, den man freilich bereits aus dreizehntanz kennt. Er beginnt mit der numerierten Vorstellung seiner Leitmotive, die mit Figuren im Theater vergleichbar sind:
1 ein hartes zartes herts
2 ein pakker des pakks
3 eine dagegen haudeging
4 ein sonderbarer gammler.
Durch Beibehaltung der Zahlen ordnet Papenfuß-Gorek seinen Figuren in der Folge Wörter, Aussagen, Behauptungen zu, und dabei stellt er ganz unterschiedliche Sprechweisen in ein Spannungsverhältnis, arbeitet genauso mit der auch im Alltag verwendeten Sprache („3 schrei gegen die wand / schreib es an die wand / schreite durch die wand“) wie mit seinen „Ark“-Techniken („3 durch lekkren likkoer gelokkert / im jetskeller, witaler elektriker / rotsender saksos s.o.s. zu hoeren / & roehrende romantsken zu treffen“) und verbindet seine Vorlieben für sexuelles und für gesellschaftlich-politisches Material.. Wenn er Wörter wie „beobachten“, „nacht“, „verachten“ oder „achthaben“ verwendet, steht dahinter auch die Acht als Zeichen der Unendlichkeit in der Zahlenmystik, die dem Schlüsselwort „ohn maechtig“ entgegengestellt werden könnte und gleichsam in ihm angelegt ist. Ein eminent politischer Text, der zum besten gehört, was die deutsche Lyrik in den 80er Jahren hervorgebracht hat.
Leider arbeitet Papenfuß-Gorek nicht immer so stringent. Gerade in SoJa ist er häufig zu verspielt, macht zu viel Hokuspokus, so ist es sinnvoll und schön, dass er sich nicht an die Rechtschreiberegeln hält, dass er aus dem „v“ ein „f“ und aus dem „ck“ ein „kk“ macht und dass er die Umlaute eliminiert – das ist keine Maniküre, sondern ein herauslassen der Pastelltöne aus den Wörtern, ein Reinigungsverfahren mit neuen Härtegraden, das Abmischen einer Ostfarbe, hinter deren Grauzonen das Schillernde durchscheint: „bloekke“, das ist etwas ganz anderes als „Blöcke“ Aber in „SoJa“ versäumt er es; im richtigen Moment innezuhalten:
kein befestigtes hoxland
DER SINNLIXEN WAHRNEHMUNG
sie verendert six selbst
ztendig darein begriffen
unterzuetse ix diese
Fertiefung Der Wahrnehmung
gleixtseigig das wissen
um eine ziere fuelle fon
erzeinungen
Die Ix nixt Wahrnehmen Kann
IST EMPFINDEN UNERFUELLBAR:
Hier verselbständig sich die Form und lässt den Gehalt herumstehn. – Bei Laune gehalten wird der Leser mit starken visuellen Reizen, mit Figurengedichten und Spiegelschriften, und wenn das Lesen nicht mehr greift, mag man sich ausmalen, wie faszinierend das Hören sein könnte“ „bert papenfuß-gorek schreibt nicht“, behauptet sein Weggefährte und Galrev Mitbegründer Sascha Anderson, „er spricht. die schrift ist die last seiner sprache.“
Dieter M. Gräf, Basler Zeitung, 1.2.1991
… Als permanenter Angriff auf „imperiale Sprachkonzepte“ ist seine Lyrik konsequent betriebener Wort-Bruch: „schrei gegen die wand / schreib es an die wand / schreite durch die wand // fielfalt anstatt einfalt / & du eintseller der fielfalt / bist nicht einfalt sondern / baustein & bein der fielfalt // ums foller je / ausgesprochen ohne / so foll so ohne SoJa“.
„baustein & bein der fielfalt“: Im zyklisch angelegten Schreiben Papenfuß-Goreks wächst ein dichterisches Imperium, in dem das lyrische Ich mit gebieterischem Gestus herrscht, ein „work in progress“, das in ständiger Umgestaltung begriffen ist. Gedichte, die man aus dreizehntanz, kennt, wie z.B. Das oben zitierte Sondern, erhalten in SoJa eine Signifikanz, Textpartikel in anderen sprachlichen Fügungen neue Valeurs. Dieses wenig bündige Verfahren, das Rochieren von Textelementen, die ständige etymologische Anreicherung des Werkkörpers verhindern, wie in der Kritik unverständlicherweise immer wieder bedauert wird, den großen Wurf des Einzelgedichts. Mir sagt Papenfuß‘ Verfahren räumlicher „sinnfielteilung“, wie es in der zehn Jahre später als SoJa entstandenen Sammlung tiské heißt, wesentlich mehr zu als die angesichts der Komplexität und Kontingenz heutiger Weltstrukturen oft genug banalen lyrischen „Engführungen“ „hermetisch“ operierender Autisten. Nur im Zaudern und Stocken, im assoziativen Wuchern, im Griff nach dem Wort selbst innewohnenden Impuls kann die Sprache ihre Tiefenschärfe und damit etwas von ihrer subversiven Kraft zurückgewinnen. Papenfuß-Gorek scheut sich nicht, zwischen Manieriertheit und expressiver Wucht, zwischen kunstvollen Arabesken und primitivsten Kalauern alles aufzufahren, was die poetische Rhetorik an Formenvorrat und Deformationstechniken bis heute angesammelt hat, um eine extreme Tonlage herzustellen. Insofern ist der Sprachbarbar zwischen Kosmos und Chaos ganz der alte. Alle „unbotmäßigen“ Formen der Sprache, „Schreibfehler“, exzentrische Wortmonster und Wortmetamorphosen und obsessive Wiederholungszwänge setzen den poetischen Sprachraum unter Hochspannung. Papenfuß-Goreks Permutationen hinterlassen dabei vielfach tiefe Spuren im Textkörper. In dem „Schriftbruch“ überschriebenen Kapitel des SoJa-Zyklus gibt der Dichter den Modus der Generalüberholung der „riffgelaufenen stabenschiffe“ an: „‘ix als ‚ka-es‘ & / ‚zet‘ als ‚te-es‘ // aus innigen / zwingenden / dringenden / gruenden werden sie / flott gemacht zu / ‚ch‘ & ‚sch‘ // denen wohl ist / auf zwingenden / zriftgruenden / war diese / klippzrift / ohnehin kein / kil-holen / wert“. Die phonetische Umschrift dient dem Rauh-Werden und Sperrig-Machen der Sprache. „kwehrdeutsch“ gegen „kreutsdeutsch“: Das heißt auch keine mildernden Umstände für die Analyse gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse, die jetzt in den Nerv gesamtdeutscher „Un“-Wirklichkeit treffen, die als „abgewichste unrevolution“ und „totaler Mumienschanz“ nur mit dem „langen marsch in die konterprovokation“ und ins „kulturbolschewistische nomadentum“ beantwortet werden kann.
Die Hinweise aus der Kritik, der ehemalige dichtende Untertan des SED-Regimes hole möglicherweise bloß nach, was „die Moderne“ bis in die sechziger Jahre hinein an permutativen Verfahren entwickelt hat, verdanken sich einem seltsam undialektischen, formellen Originalitätsanspruch, der, strenggenommen, auch von den sogenannten Neuerern der poetischen Moderne nie eingelöst worden ist. Dichtung, Literatur, Kunst im allgemeinen sind wohl kaum denkbar ohne materiell, verfahrenstechnische Rückbezüge, ohne die Reibung an der Tradition. Merkwürdigerweise werden diese fadenscheinigen Bedenken vor allem gegenüber literarischen Erzeugnissen aus der ehemaligen DDR aus der Tasche geholt, wo der verordnete sozialistische Realismus angeblich die Herausbildung avantgardistischer Techniken unmöglich gemacht hat.
Wie dem auch sei, Papenfuß-Goreks Texte sind keine sozialistisch verursachten modernen lyrischen Nachträglichkeiten, sondern bilden ein sich unermüdlich fortschreibendes Textuniversum mit eminent politischen Kraftzentren, mit dem die Bezeichnungskraft der Sprache einer ständigen Zerreißprobe unterworfen wird… „Mehr Prügel als Flügel“, so könnte man mit Becket Papenfuß‘ Schreibweise mit einiger Ironie auf den Punkt bringen.
Annette Brockhoff, die tageszeitung, 6.12.1991
1988 erschien sein umfangreicher Gedichtband dreizehntanz im Aufbau-Verlag außer der Reihe, 1989 als Lizenzausgabe bei Luchterhand. In alternativen Verlagen vor allem Westberlins (KULTuhr-Verlag, Mariannenpresse, Edition Anderson, Oberschenkel-Productions), jetzt auch in der Edition Staeck Heidelberg und im Steidl Verlag Göttingen erschienen seine Texte vor allem im Zusammenhang mit Grafik, wie es für den Ostberliner Beinahe-Untergrund (die Künstler- und Autorenszene am Prenzlauer Berg) charakteristisch war. Papenfuß-Gorek ist eine der Hauptstützen des neugegründeten Druck- und Verlagshauses Galrev. (Andere Namen: Sascha Anderson, Elke Erb, Rainer Schedlinski, Stefan Döring, Andreas Koziol, aber auch westdeutsche und österreichische Jungautoren wie Peter Waterhouse oder Gerhard Falkner.) Sein neuer Band ist mit 128 Seiten relativ umfangreich; er ist mit dreizehn Zeichnungen von Wolfram Adalbert Scheffler versehen (der nach dem Strawalde-Muster der Überzeichnung arbeitet). Der Titel setzt ein zögerliches Fragezeichen vor das JA, das der ehemaligen DDR jetzt abverlangt wird: SoJa. Dieser Band zeigt die ganze Vielfalt des jungen Originalgenies, als welches Papenfuß-Gorek gefeiert wird.
Wie Stefan Döring setzt Papenfuß das Wort- und Buchstabenspiel ein; er arbeitet mit Surrealismen und Grotesken, Verfremdungen aller Art, mit Wort- und Schriftbrüchen, was zu eigenen, dem Sprechen angenäherten Schreibweisen führt. So nimmt er das Sprechgedicht (etwas von Jandl) auf, aber auch konkrete Poesie und kabarettistische Mätzchen. Manches Gedicht erstarrt denn auch in bloßer Manier, andere sind witzig, vielschichtig, listig-subversiv, heiter oder böse.
Ein inzwischen schon berühmtes Gedicht heißt „wortflug“, es eröffnet den Band (Gerhard Wolf hat es ausführlicher interpretiert, in seinem Studienband, der den Titel auf seine Weise aufgreift: Wortlaut, Wortbruch, Wortlust. Dialog mit Dichtung. Leipzig 1988.) Darin führt Papenfuß-Gorek seine „wortschaetze“ und Wortspiele „gegen ferfestigungen / ferfestigter zungen / bekwehmlichkeiten trott“. Auf die Zeit vor 1989 verweist die Bestimmung der Worte als Gegenworte zu den offiziellen Diskursen. Das Gedicht „wortflug“ spielt das in seinem zweiten Teil zweifach durch. Es baut eine Reihe von Aussagen auf (grammatisch von „also“ abhängig):
(also)
liegen worte
wenn ihr ruhe wollt
brach
sitzen worte
wenn ihr daran wollt
bereit
stehen worte
wenn ihr gedicht wollt
dikk da
gehen worte
wenn ihr weiter wollt
noch weiter
Dann folgt die Aussage, die „wort und „fort“ identisch setzt:
laufen worte
wenn ihr dorthin wollt
wort –
Vielleicht kann man auch genauer sagen: das „fort“ (eine Anspielung auf Stefan Döring, der „wortfege“ als „fortwege“ (& v.v.) zu lesen uns anhielt) wird als „wort“ gegeben, es gibt keine anderen Ausweg. Der wird gleichwohl als unabdingbar gesetzt, wenn wieder einmal Losungen beschworen werden, etwa von der Notwendigkeit des Kommunismus:
flugs um bestimmten
forkommnissen zuforzukommen
for ort beim wort
dass kommunismus
kommen muss
Wenn ‚Wort‘ (Sprache) also besetzt ist, werden die Wortbrüche, werden die poetischen Verfremdungen unausweichlich – so wird wort zu fort, aber gestottert und kaum lesbar (Papenfuß schreibt f für v): „for ort“.
Viele Gedichte sind, wie bei Jandl, vom Lesen her kaum nachvollziehbar, vermutlich als Sprechgedichte entworfen, „enge“ etwa, das beginnt „gegegene fergegene dagegene / gugalugern engelangenens“ (…)
Das Lesen wird vorsätzlich irritiert, Papenfuß-Gorek nennt das „schriftbruch“ und setzt auf „ueberstandene seh-krankheit“ und „erweiterte augen“. An manchen Texten zeigt sich, daß so Bedetungen entwickelt werden können, die so nicht anders zu haben sind: das Beispiel Irland (IRA) steht für den ansteckenden Virus Terrorismus, der Schluß des Gedichts gibt die Losung aus „fuer neue irre laender“, der nordisierende Text beginnt:
die sich nichts fer-gaelen
lassenden iren schotten
bretonten ausdruekklich
walis der wirrus diesmal
nicht endgueltig bekaempft
werde, wuerden sie sich
er-kelten (…)
Papenfuß-Gorek hat gerade bei Jüngeren viel Erfolg, was vermutlich auch mit seinem (ich nehme an: unorthodoxen) Auftreten zusammenhängt. Aber eben auch mit dem Witz vieler Texte. Gegen die Vokabel „schikksal“ bildet er „wuchtsal“ („die wucht der wichte“) – „aber geschikklichkeit / strekkt/ oh dich / nieder“. Die politischen Pointen bleiben verständlich genug, ob „die zufriedenheit / alter maenner“ hochgenommen oder „Moerder Unter Sich“ ausgestellt werden. Gelegentlich, gar nicht selten, wird das Politgedicht entschlossen ins Liebesgedicht überführt.
Nun möchte Papenfuß freilich auch heimisch „in dem / was der gegenwert ist“, sein und entwickelt am Schluß, auf einigen schwarzen Seiten, einen (Echn)Aton-Zyklus, die „aton-notate“, die, wie heute üblich geworden (man vergleiche Wolfgang Hilbigs „Abdeckerei“, Handke, Johnke, Roth, Waterhouse usw.), neumythisches Getön bringen, mit durchaus großen poetischen Fein- und Schönheiten. Papenfuß-Gorek bringt’s durch den Du-Bezug zum guten Ende. So schließt der Band mit den Worten: „deiner hende lixt / ztralt dsertlixheit“ (deiner Hände Licht / strahlt Zärtlichkeit). Und die Schreibweise ist vielleicht ein spielerischer Hinweis darauf, daß der Schluß des Gedichtes „rundreise mit aufraucher puschkin“ auch auf den schwarzen Seiten mit entmächtigt sein soll: „es ist ja ohnehin / alles im sinnfluss“.
Alexander von Bormann, Deutschlandfunk, 24.4.1991
− Lyrik auf dem Weg vom Prenzlauer Berg in die Bundesrepublik. −
Noch vor einigen Jahren galten sie als aufrührerisch und subversiv, die Poeten der „Prenzlauer-Berg-Connection“, wie man sie anerkennend und gruselnd nannte. Zwischen Anpassung und Dissidenz hatten sie einen dritten Weg gewählt: die Verweigerung, das Abtauchen in den Untergrund. Zuerst wurden sie ignoriert, dann verfolgt, zuletzt zugelassen. In der langsam zerbröckelnden DDR schien Poesie noch einmal politisch wirksam zu sein: weniger durch brisante Thesen, als durch den Anarchismus der Sprache, durch ein witzig verfremdetes „Kwehrdeutsch“.
Was ist davon geblieben? Wie geht es weiter? Drei Bände der Edition Galrev könnten Antwort geben. Wer heute Sascha Anderson, Bert Papenfuß-Gorek oder Rainer Schedlinski liest, wird ihre Texte nicht mehr nach verschlüsselten Subversionen befragen. Wer über sie urteilt, hat nicht mehr ihr Schreibrisiko abzuschätzen und Moral und literarische Qualität miteinander zu verrechnen. Was bleibt? Lust am Sprachspiel, Sprachverdunkelung, sprachliche Bescheidung. Der passionierte Sprachspieler unter den dreien ist Bert Papenfuß-Gorek, der Finder des Wortes „Kwehrdeutsch“. Seine verfremdete Orthographie wirkt gewöhnungsbedürftig, beruht aber auf vergleichsweise schlichten Tricks. Der Autor selbst verrät sein Rezept:
nach ueberstandener
seh-krankheit
erkennen
erweiterte augen die
riffgelaufnen
stabenschiffe
,ix‘ als ,ka-es‘ &
,zet‘ als te-es.
Immerhin macht er uns kein x für ein u vor. Hat man sich nämlich eingelesen, macht die „kwehrsprache“ kaum Probleme – zumal beim Lautlesen. Freilich geht dann manche schöne Doppeldeutigkeit verloren: die aparten „zmetter-lingue“ verlieren ihren linguistischen Charme.
Nun hat das Sprachspiel auch eine politische Intention. Es möchte „wortschaetze gegen ferfestigungen“ mobilisieren. Und wenn auch manche Herrschaftsbastionen und Dogmen gefallen sind, Witz und Jux behalten immer ihr Recht. Doch wie frei ist der Autor selbst? Fühlt er sich zwischen den politischen Ereignissen zerrieben oder liebt er bloß das Finassieren? Mal will das Sprachspiel, „dass kommunismus / kommen muß“. Ein paar Seiten später wird das Chaos angerufen: „DAS KAOS Kaeme / Komm“. Ein anderes Mal wird Klage geführt um den „fruehling zu bald / immer zu welk“. Was soll gelten? Halten wir uns an das Eingeständnis der Ratlosigkeit:
Ich such die kreuts & die kwehr
kreutsdeutsch treff ich einen
gruess ich ihn kwehrdeutsch
auf wiedersehen faterland
ich such das meuterland.
Die wirkliche oder gespielte Ratlosigkeit des Autors hat Gründe. Wir lesen Texte aus diversen Jahren, aus ganz unterschiedlichen Situationen. Etliches konnte man schon 1989 in dem Band dreizehntanz lesen. Das neue Buch ist zu einem guten Teil Reprise, und – mehr als ein Schönheitsfehler −: die neuen Texte fügen der Manie und den Themen des Autors nichts wesentliches hinzu. Man liest mühsame Etüden oder nachgetragene politische Epigramme. So das auf Honecker gemünzte „99,86“:
forn er hinten
ix bin nixt
wehl ix erix
tropft blut mein
in die urne
er oder ix
ix bei leibe
darum erix
Gegen welche „ferfestigungen“ rennt der Autor da noch an? Wo liegt jetzt das Meuterland, da Vater Staat und Mutter Sprache nicht mehr dräuen?…
Harald Hartung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.8.1991
Hajo Steinert: Die neuen Nix-Künstler
Die Zeit, 7.12.1990
Sieglinde Geisel: Im zwielichtigen Niemandsland. Konzepte poetischen Widerstands in der jüngeren DDR-Literatur
Neue Zürcher Zeitung, 7.2.1992
Bert Papenfuß (geb. 1956), der sich den Namen Gorek zulegte, stammt aus Mecklenburg. Er brach früh mit seinem staatsnahen Elternhaus, verweigerte den Wehrdienst und arbeitete am Theater in Schwerin. 1980 zog er nach Berlin, in den Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Seit Mitte der 70er Jahre war Papenfuß einer der auffallendsten und produktivsten jüngeren Dichter in der DDR. Vor allem er hat dazu beigetragen, daß die sogenannte Literatur des Prenzlauer Bergs das Image des Experimentellen erhalten hat.
Papenfuß-Gorek war der erste Autor in der DDR, der in Gedichten begann, Sprache konsequent gegen alle Regeln zu benutzen und zu verformen, ohne zunächst sonderliche literarische Ambitionen zu hegen. Seine Texte waren spontane und wilde Verweigerung gegen auferlegte Sozialisationsmuster. Über seine Schreibversuche Anfang der 70er Jahre sagte er rückblickend:
Ich wollte damals meinem Lebensgefühl Ausdruck geben, eigentlich nicht nur meinem Lebensgefühl, sondern auch dem meiner Bekannten, des Freundeskreises […]. Und ich […] habe meinen Entwurf dieser Entäußerung für so kühn gehalten, daß er niemals, meiner damaligen Meinung nach, mit Kunst in Verbindung gebracht werden könnte, das war für mich Lebensgefühl, und Kunst ist für mich eine Kategorie des Überbaus […].1
Diese trotzige Haltung klingt z.B. aus einem Text aus dem Jahr 1973, der seinem Band dreizehntanz vorangestellt ist:
bishierherhöriges wissen und können überrumpeln
s grenzt an umweltverschmutzung
drauthin lange spiegelsitzen
ähnlichkeiten überlappen die wahrheit2
Die Absage an die angelernten Weltdeutungen veranlaßt das Ich des Gedichtes, unter der (wider)spiegelnden, abbildenden Oberflächen nach Individualität, nach persönlicher Identität zu forschen.
Nur täuschende Oberfläche ist Papenfuß vor allem die angelernte Sprache. Ihre bedenkenlose Verwendung in poetischen Texten war ihm augenscheinlich von Anfang an unmöglich. Bereits an seinen frühen Gedichten fällt sowohl das Gewicht auf, das er jeder bedeutungstragenden sprachlichen Partikel verleiht, als auch der wilde Gestus, mit dem er sich über literarische Konventionen hinwegsetzt. Schon sie weisen die Manipulationen am Wortmaterial auf, die sein Markenzeichen geworden sind. Er baut „Fehler“ in Orthographie und Syntax ein, „ver-schreibt“ sich, irritiert den Leser mittels lautlicher „Um-schreibung“. Buchstaben, Silben, Morpheme oder Sememe werden aus- und vertauscht, weggelassen, eingeschoben oder angehängt und verkettet. Aus Wörtern werden die bedeutungskonstituierenden Wortstämme separiert, mit anderen verschmolzen, auch verdoppelt. Wenn sich für Wörter oder Wortpartikel Homonyme anbieten, stellt Papenfuß geradezu begeistert pseudologische oder pseudoetymologische Beziehungen und Kombinationen her, wobei er beinahe alle semantischen und ikonographischen Potenzen von Sprache, Schrift und Fläche nutzt. Das Lesen seiner Texte gerät daher ständig ins Stottern, muß sich oft erst visuell orientieren und dann buchstabieren. Bedeutungen verschwimmen, ja verschwinden, und die entstandenen Kunstwörter zwingen zum Assoziieren von Sprach- und Bedeutungsvalenzen und zum Evozieren semantischer Felder. Pate gestanden haben ihm u.a. Schwitters, Chlebnikow und Jandl. Letzteren lernten die Untergrundautoren 1982 in Ostberlin persönlich kennen.3
Um sein „Lebensgefühl“ vermitteln zu können, hätten ihm konventionelle Sprachformeln nicht genügt, da sie Einverständnis nur vortäuschten. Daher habe seiner Kommunikation von Gefühlen mittels literarischer Texte die Klärung der sprachlichen Bedeutungen voranzugehen. Worte seien zu „ent-täuschen“, ihre Bedeutungsschichten abzutragen oder spielerisch aufzulösen, um „innere“ (psychische) und „äußere“ (sprachliche) Begrenzungen des Ausdrucks zu destruieren.4 Papenfuß bezeichnete seine Arbeitsweise zunächst mit dem Kunstwort „ark“, später auch als „arkdichtung“5, abgeleitet wohl aus Anarchie, wobei man auch arg (schlimm), Arktis, Arkadien oder Arche (niederl. ark) denken darf, also von Rebellion bis rettende Nische.
Papenfuß setzte mit seiner radikalen und provokanten sprachlichen Gestik in der DDR der 70er Jahre wie kein anderer Autor der damals jüngsten Generation Zeichen einer weitgehend totalen Negation der Gesellschaft. Sie entsprang einer den westlichen Jugendrevolten abgeschauten Auflehnung gegen Ordnung und Kultur überhaupt und war auf subkulturelle Gemeinschaftlichkeit aus:
ich hoffe auf deinen zweifel im brachland
des lebens der lettern frei & satt & frei6
Als Beispiel sei das Gedicht „bohs odemnen menschenhauch. ein jugendlied“ aus dem Jahre 1975 angeführt:
das wasser steht ueber unseren aengsten
es gibt kein lachen
aaaaaa aaaaaaes gibt auch kein laecheln
alles was ihnen bleibt bleibt
gelaechter
ein einsam ferdrekktes fensterbrett
aaaaaaaaaa reisst rauschende wesen
abwaerts
aaaa adroehnen ebenfalls offenstehende
tueren
aaaa a gleichen unserer unheimlichkeit
tueren kloeppeln
aaaaaaaaaaaaa a aheimliche unsamkeit
eine tuer bricht zum sinn
aaaaaaaaaaaaaa agebricht zum sinn
sinn gleichnisgeschwaerzt
aaaaaaaaa aa awaehnt man fuer sinn
wir ferstanden fenster
aaaaaaaaaaaaa awir ferstanden finster
wer lacht loetet
aaaaaaaa aaaaaa aaawer laechelt luegt
wer gelaechtert waehnt
heit is heit
aaaaa aaaaaaa aaheiten bleiben heiten
auch feitenkeiten
aaaaaaaaaaaaa aaakeit is keit
keiten bleiben keiten
aaaaaaaaaaa aaaaa aauch keitenheiter
das wasser steht ueber unseren aengsten
danke7
Beim genauen Lesen wird man bei diesem Gedicht, wie in vielen anderen seiner Texte, sprachliche Entdeckungen machen können. Schon der Titel wirft Fragen auf. „bohs“ könnte von böse/boshaft abgeleitet, könnte aber auch die phonetische Schreibweise eines anderen Wortes sein, denn Papenfuß flicht in viele Texte sowohl Umgangssprachliches als auch Sprachbrocken aus Fremd- und Sondersprachen ein (u.a. Englisch, Französisch, Niederländisch, Jiddisch, Rotwelsch), die die Texte zusätzlich verrätseln und oft nur bei zufälliger Kenntnis oder mit Hilfe von Fußnoten des Autors sich dem Leser verraten.8 Die Titelzeile „bohs odemnen menschenhauch“ erhält besonderes Gewicht durch die Stilhöhe seiner sprachlichen Bestandteile. Der Untertitel „ein jugendlied“ persifliert – vor allem mit der am Schluß wiederholten Eingangszeile, „das wasser steht ueber unseren aengsten“ (mit dem bösen „danke“ am Ende) – den damals gängigen FDJ-Optimismus. Zwischen diesen beiden Zeilen geht es bös zu, „alles was ihnen bleibt bleibt / gelaechter“. Gelacht wird, so kann man interpretieren, über den Sinnverlust in Papenfuß’ Gesellschaft, „sinn gleichnisgeschwaerzt / waehnt man fuer sinn“. Aller Sinn scheint ,den Bach runter‘ zu gehen, „abwaerts“, unaufhaltsam. Offenstehende „tueren kloeppeln“, verstärken den Eindruck der „unheimlichkeit“: „heimliche unsamkeit“? „unsamkeit“ läßt an die Abwesenheit von Zweisamkeit, Gemeinsamkeit oder Fügsamkeit denken. Das Gelächter wird in der zweiten Hälfte des Textes schließlich ,wörtlich‘ demonstriert: heit (=heut) und heiter verbinden sich mit den Suffixen -heit und -keit: die Wahr„heiten“ und Wirklich„keiten“ werden aufgelöst, gewissermaßen zerlacht. (In einem späteren Gedicht greift Papenfuß den gleichen Einfall noch einmal auf: „frei der ’heiten um zu streiten“.9) Wie in diesem Gedicht stößt man in allen Papenfuß-Texten auf Kleinschreibung, aufgelöste Umlaute und auf die Verwendung des „f“ in der Vorsilbe „ver“, was den Wörtern Schärfe ,ferleiht‘. Die Zeilen „wir ferstanden fenster / wir ferstanden finster“ sind symptomatisch für seine Technik von ,Versprechern‘, ,Verschreibern‘ oder ,Verhörern‘. Eine mögliche Lesart des Gedichts ist, in ihm eine Aufforderung zu sehen – eingesperrt zwischen manifesten Bedrohungen (der ersten und letzten Zeile), ,unter Wasser‘ und aus „notdurft“ (wie die Überschrift des Kapitels lautet, in das der Text im Band eingruppiert ist) – zu lachen, sich frei zu lachen, Luft zu holen: „bohs odemnen menschenhauch“.
In all seinen zu Zyklen gruppierten Texten geht es dem „frenetischen Sprachschöpfer“10 Papenfuß um den komprimierten, konzentrierten Ausdruck, um ein „Stenogramm“11 individueller Befindlichkeit („Schreiben ist für mich verhaltene Zwischenmenschlichkeit“12). Papenfuß’ Ausdrucksstreben ist jedoch immer kontrollierte Beobachtung von Text, Kontext und Wirkung seiner Wortfindungen und kann sowohl in poetologischem als auch soziologischem Sinn als modern gelten. Sein hoher Anspruch an die kommunikative Vermittelbarkeit einer individuellen Befindlichkeit zwang ihn, ähnlich wie Neumann, gegen die Beschränkungen sprachlicher Konventionen und symbolischer Formen, die solchen Ausdruckswillen traditionell in Literatur kanalisieren, eigene Sprachmittel zu entwickeln:
ABER eigentliche Poesie ist nonverbal; da unsere Kommunikationsorgane un(ter)entwickelt sind, behelfen wir uns mit Worten: anfangs hat es mich Mut gekostet, solche ,Mutanten‘ aufzufächern.13
Dennoch ist Papenfuß kein Sprachskeptiker, dazu strahlen seine Texte zu viel Sprachfreude aus, strotzen von „Wortlust“.14 Aus „wort-“ und „schriftbruch“15 setzt Papenfuß zum „wortflug“ an:
wortschaetze
gegen ferfestigungen
ferfestigter zungen16
Papenfuß ging mit seiner Schreibweise in der DDR wissentlich das Risiko ein, ungedruckt und damit außerhalb seines Freundes- und Bekanntenkreises unzugänglich zu bleiben. Für einen Autor mit so hohem kommunikativem Anspruch mußte das unbefriedigend sein.17 Während privater Lesungen, an denen Papenfuß ab Ende der 70er Jahre teilnahm, vermochte er zwar über Stimme und Gestik seine Intentionen zu verstärken, aber dem eher jugendlichen Publikum im subkulturellen Umfeld, dem er sich eigentlich zugehörig fühlte, fehlte Kenntnis und Erfahrung im Umgang mit sprachexperimentellen Texten, man habe „rational zu viele Barrieren“ gehabt, „an die Texte ran zu kommen, und dann war meine Idee, einfach das Ganze erlebbar zu machen“.18 Bei seinem anarchistischen Selbstverständnis bot sich bei der aufkommenden Punkwelle Anfang der 80er Jahre eine Zusammenarbeit mit Musikern natürlich an. Als Zugeständnis an die Vortragbarkeit verwendete er nun Texte, die an Punkphrasen angelehnt waren, aber auch Nähe zu einem expressionistischen Tonfall verraten. Papenfuß spricht z.B. „unmutstoene“ aus: „Ich Bin Jung Ich Bin Gegangen & Bin Ausm Spiel Raus“, ein Text, dessen Pathos (mit „O / Euch Die Ihr Mir Wart […]“ anhebend) im Druck noch zusätzlich visualisiert wird.19 Mit der Entscheidung zum Vortrag verstärkten sich die rhetorischen Komponenten seiner Texte, was er aber auch ironisiert, d.h. reflektiert:
ohne ein gedicht
(achtung, dies ist keins, sondern eins,
das statt auf versen, auf rhetorischen einheiten fußt)
ohne ein gedicht
& wenn sie auch nur daran vorbeigegangen sind
können keine ärzte & keine architekten
& keine künstler & keine &-&-&
ihre arbeit machen
[…]20
Seinen ersten, aus dieser Zeit stammenden und in Westberlin publizierten Band harm bezeichnete er später als „Popalbum“, weil er in ihm Kompromisse zugunsten von „Erfolgserlebnis“21 und „Oberflächlichkeit“ eingegangen sei.22
In Papenfuß’ zu Beginn der 80er Jahre entstandenem Band SoJa operiert er im ersten Teil weiterhin mit Phrasen, die aus der Nähe zur Punkbewegung stammen und die – Sympathien für gewaltsame Konfliktlösungen andeutend – auf ein sich radikalisierendes politisches Denken deuten23, etwa in: „den bombaskischen handschlag / des linksuntersten fluegels/ der eta : fuer neue irre laender“, oder: „kommt gelegenheit kommt attentat“, damit „STaatsmahd Erfolgt“ und „Das KAOS Kaeme“.24 Wenn man Papenfuß’ Erklärungen folgt, wollte er zu dieser Zeit jedoch nicht bei (sprachlicher) Zerstörung stehenbleiben. Mit SoJa habe er für sich sprachlich den Zustand und Begriff „Ohnmacht“ klären wollen, um von diesem lethargischen „Nullstadium“ aus neu ansetzen zu können.25 Diese Wende markiert in dem Band wohl ein Text, in dem es unter anderem heißt:
schrei gegen die wand
schreib es an die wand
schreite durch die wand 26
Für den Übergang zu einer konstruktiveren Sinnentwicklung sei die Entdeckung des russischen Futurismus (Chlebnikow) wichtig gewesen. Ein produktives Akzeptieren von Misere und Ohnmacht läßt z.B. das Gedicht „leila anastasia“27 vermuten:
den ztaat zuetsen
na gut meinetwegen
[…]
den ztaat tsu ztuertsen
m e i n e t w e g e n
find ix mix tsurext
angepisst & abgelekkt
feiere ix die auf-
erztehung der naxt
Im Band SoJa experimentiert Papenfuß mit äußerst komplexer Symbolik, was, wie bei vielen seiner Gedichte, zum Überinterpretieren der Texte verleiten mag. Im oben zitierten Gedicht scheinen die Buchstabenvertauschungen (z = s/sch, x = ch u.ä.) zunächst Spaß zu sein. Das lyrische „ix“ nimmt den „ztaat“ nicht mehr recht ernst (,stürzen oder schützen, meinetwegen‘). Jenseits von Repression feiert „leila anastasia“ Auferstehung (leila: hebr. Nacht, Anastasia: griech. Auferstehung)28, womit sich ein vielschichtiger mythologischer Kontext andient (Entstehung der Nacht aus dem Chaos, des Tages aus der Nacht usw.). Wenn man mögliche phonetische und semantische Konnotationen hinzunimmt, drängen sich Bezüge auf, wie ,Nacht statt Macht‘, oder „naxt“/Naxos29 oder der Kontext Nacht/Schatten/Tod/ Auferstehung. In „naxt“ verbirgt sich zudem die „acht“, das Zeichen für das Unendliche.30 Sucht man nach Motiven für die Buchstabenvertauschungen (s/sch/z), könnte man beim kindlichen Lispeln (Auferstehung = Geburt = neues Leben) und beim „x“ als Zeichen für das Unbekannte anknüpfen.31 Von diesem Band an häufen sich in Papenfuß’ Zyklen zudem Anleihen bei keltischen (vielleicht ist „x“ auch als keltisches Asterix-„x“ zu lesen), griechischen und ägyptischen Mythen („aton-notate“ in SoJa), aus denen er vor allem schöpferische, konstruktive Elemente für seine Texte gewinnen will. In diesem Sinne kann das zögernde, fragende, aber beharrende „So-Ja“ des Bandes – das Fazit des zentral positionierten Textes „SOndern“ – verstanden werden.32 Die Fähigkeit unserer „Sinne“ (für Papenfuß Sinnlichkeit und Verstand) sei begrenzt. Das ihnen Jenseitige ließen sie uns nicht erfassen. Daher sehe er in den Symbolen des Okkulten, in Mythen und im Sichaussetzen an Drogen Möglichkeiten, zu sinnlich unzugänglichen oder kulturell ausgeschlossenen Phänomenen Zugang zu bekommen. Das sei seine anarchische Sehnsucht, Grenzen zu überschreiten, „Grenzen haben nun mal diese magische Anziehungskraft, gebrochen werden zu wollen.“33
Ähnlich wie SoJa ist auch der in den wesentlichen Teilen spätere Band vorwärts im zorn usw. aufgebaut. Das (oder nach Papenfuß „die“) einleitende „TrakTat zum Aber“ will wohl eher intuitiv rezipiert sein, da die kryptische, anagrammatische Zitiertechnik in allen Nuancen höchstens wenigen Eingeweihten zugänglich sein dürfte. Seine „anarchistische Agitationssprache“ wolle Tathandlung sein und provozieren, „Rhetorik ist Militanz, und Auseinandersetzung mit Militanz“. Dabei habe er allerdings eine formale Grenze der Destruktion erreicht, die nur noch mit „Frechheiten“ zu überschreiten sei und auf die das „Konstruktive“ folge.34 Als selbstkritischer Umschlagpunkt zwischen Sprachzerstörung und -schöpfung können in vorwärts im zorn usw. Textpassagen wie die folgenden gelten:
ABER ist nicht „gegen“
sondern „wegen“ & „für“
: vorwärts!
(wobei „ABER“ laut Papenfuß als „über“ wie in „übersinnlich“ zu verstehen sei). „Vorwärts“ meint eine Bewegung zu einem gereinigten Welt- und Wortverständnis:
ich schmeiße das alchemistische gold
in das buchstäbliche feuer ALLESREIN
ein teil lodert, der andere rinnt
wir grinsen; lächeln:
vorwärts im zorn35
Mit diesem Band scheint sich Mitte der 80er Jahre seine prätentiöse Wortverbastelei teilweise erschöpft zu haben, auch wenn weiterhin typisch Papenfußsche Wort- und Sprachkreationen eine (reduzierte) Komponente seiner Texte ausmachen.
Papenfuß’ Poetik verdankte ihren Erfolg im Untergrund weitgehend ihrem provokativen Potential. Provokationen bzw. Militanz brauchen jedoch einen entsprechenden sozialen Kontext, um als solche rezipiert werden zu können. Offensichtlich war seine sprachliche „gegengegenwart“ – „zumindest mein leben ist ein wortspiel“36 – als Provokation nicht mehr innovierbar. Mitte der 80er Jahre veränderten sich deutlich die Kommunikationsbedingungen in der DDR, auch für Literatur, denn mit der (wenn auch unsicheren) Chance auf Ausreise im Rücken, hatten sich plötzlich allenthalben die Freiheiten für Kommunikation erweitert, was bloße Provokation als Mittel zwangsläufig entschärfte. Papenfuß, der selbst einen Ausreiseantrag gestellt hatte37, entschloß sich zu bleiben. Die Kommunikation exzentrischer Individualität als Literatur (oder als Punk) konnte nun auch im Kontext des Untergrunds nicht mehr allein als radikale (symmetrische) Negation erfolgreich bleiben. Das Programm poetischer Innovation durch Provokation wurde gewissermaßen von seinem Erfolg – im Untergrund zu einer Differenzierung und Autonomisierung des Ästhetischen gegenüber den Zwangsauflagen einer vormodernen Kultur beigetragen zu haben – eingeholt. Auch poetische Provokation war nun gezwungen, als Literatur rezipierbar, d.h. prozessierbar zu werden, mußte sich poetologisch rechtfertigen, brauchte Sinn, den jene allein nicht mehr lieferte.
Papenfuß sah sich veranlaßt, seinen Stil einer Wandlung zu unterziehen und zu syntaktisch eher ,normalsprachlichen‘ Fügungen überzugehen. Er formulierte sogar quasi eine Entschuldigung für sein früheres Programm, als hätte er es selbst nie wirklich vertreten:
zögernd nur, arianrhod, habe ich mich an unser manifest gehalten
welches, nicht wahr, unklar genug wahr, es war nicht meine idee
unumstößlich klingt sie aus, die ära des aktiven wortspiels
es wurde zu ernst […]38
Ab Mitte der 80er Jahre tritt er mit eposartigen Sprachteppichen hervor, die, zwischen Tiefsinn und Blödelei, mythologische und historische Stoffe aufnehmen und mit Reflexionen mischen. Da diese in der inoffiziellen Zeitschrift Ariadnefabrik erschienen, die theoretisierenden Beiträgen vorbehalten war, gewann die Papenfußsche ,Wende‘ programmatische Züge. Die Langverse in „urlogik im dialekte – 793ff“ z.B. geben keine Sprachrätsel mehr auf, sondern erzählen ausführlich (,dialektisch‘) im Tonfall nordischer Sagas von Wikingern, Raubzügen und der frühmittelalterlichen Geschichte Mecklenburgs, des Dichters Heimat.39 Mitten im Text stößt man aber auf die folgenden Verse:
meine experimente, der angst vor der angst mit dem wunsch
zum wunsche beizukommen, erheitern keine meiner verfluchten
nach all den niederschlägen erweiterte ich mein fun-spektrum
& mein kampfgeheul durchdrang die betäubnisse der masturbation
der anarchismus hat viele namen, der seinerzeitige sumsiismus
ein brachiales toleranzsystem, wich dem rationalen antagonismus
es gibt ein „l“, das wie ein „r“ klingt, & eins ganz wie ein „k“40
Nimmt man, was auf der Hand liegt, diese Passage als poetologische Äußerung, wird die neue Form als andere Form des Experimentierens ausgegeben, als Wechsel in der Form der anarchischen Gesinnung, als (fast) beliebiger Wechsel im „fun-spektrum“ der Sprache: denn „leben & tod sind in der zunge gewalt & die zunge in gewalt / der moden & des moderns, westwetter ist des westens bestes“.41 Beliebig sei also auch der Austausch von „Wortbruch“, dem Papenfußschen brachialen „sumsiismus“ (den ,Begriff‘ „sumsiismus“ erläutert ein gleichnamiges Gedicht: „genesis / kommunis / feudalis / kommiss / anarxis / orgas / neologis / s.o.“42), gegen „rationalen antagonismus“, womit er seine neue Schreibweise gemeint haben dürfte. Wenn man z.B. mit „l“ und „r“ politisch links und rechts assoziiert, dann läßt sich die letzte Zeile oben so deuten, daß ein „l“ im Sinne von „k“ und nicht von „r“ zu bevorzugen wäre. „k“ meint vielleicht einen ,kaotischen‘ Kampf wie den der Wikinger (vgl. seine „krampf-kampf-tanz-saga“ in dreizehntanz).
In Papenfuß’ Epen werden die Sagas der Wikinger sowie die keltischen und irischen Mythen (bis hin zur IRA) zu Archetypen, auf die sich eine gegenwärtige anarchistische Subkultur beziehen könne. Er hält vor allem die keltische Kultur als für Europa ursprünglich. Darauf deuten viele Textverweise, z.B. „französisch war’s, daß die deutschen gedichte anzustammeln anbegannen / was sie jedoch zusammendichteten, war zusammengehauenes keltentum“.43 Der von ihm als Form angestrebte „rationale antagonismus“ läßt sich somit als eine „urlogik“ interpretieren, die in Mythos und Historie Urformen eines subversiven, anarchischen Kampfes zu entdecken meint. Als eine Entsprechung der Sagas, als eine sich historisch wiederholende menschliche Konstellation, erscheinen in „arianrhod von der überdosis“44 und „urlogik im dialekte“ auch die Verhältnisse in der DDR. Die Eingangsverse von „urlogik im dialekte“ scheinen zunächst gar nicht von der Aufbruchswut der Wikinger, sondern von der Ausreisewut in der DDR zu sprechen:
erbfolgestreitigkeiten, versorgungsschwierigkeiten
eisiger machtkonzentration, argem bevölkerungswachstum
& wohl auch unglücklicher ökologischer verhältnisse wegen
[…]
kam es zu auswanderungen, einige gefällt durch das los
andere durch unternehmergeister motiviert & durch die wut
Man kann die beinahe comic-ähnlichen Epen als Versuch verstehen, Individualität nun in größeren Zusammenhängen zu verorten, im Horizont von Regional-, Welt- und Trivialkultur, wozu ja Heimat- und europäische Geschichte und deren Kenntnis auch aus Comics gehören.45 Ob aber die Berufung auf eine solche anthropologische „urlogik“, ob das Rekurrieren auf Historie und Mythos ausreichen, um in der Moderne kommunikativ erfolgreich poetische Formentscheidungen auf Dauer zu begründen, ist zweifelhaft.
Die Umstellungen der Papenfußschen „Rhetorik der Militanz“ von einer konzentrierten Sprachdestruktion über die Aggressivität des Punk zu exzessiven, gewaltnahen Stories wirkt wie eine Flucht vor der unvermeidlichen Literarisierung seines Werkes. Wenn sich Literatur erst einmal als Funktionssystem ausdifferenziert hat, wird jede häretische poetische Redeweise als Literatur und kaum noch als Provokation kommuniziert. Sein Rückgriff auf den Mythos erscheint so, ähnlich wie sein früheres Bemühen um das Freilegen (pseudo)etymologischer und mystisch-mythischer Wurzeln der Sprache oder seine Behauptung eines unmittelbaren Gefühlsausdrucks, als Suche nach Sicherheiten für literarische Rede außerhalb der Literatur, die in der Moderne nicht mehr zu finden sind. Gerade letztere Erkenntnis aber dürften seine Texte bei seinem Publikum in der DDR befördert haben. Seine anarchische Hemmungslosigkeit im Umgang und Ausleben von Sprache als einem individuellen ,kontingenten‘ Vermögen spottete jeder ,höheren‘ Sinnstiftung. Seine assoziationsreichen Texte sind tatsächlich „potenZierung“ ursprünglicher sprachlicher Bedeutungsfelder:
das wort muß würgen,
[…] das wort soll lottern
[…] das wort wird lodern
[…] in aller beweglichkeit einhergehen
aus sinnlosigkeit in alle sinne46
Papenfuß-Gorek hat mit seinem zur Auseinandersetzung herausfordernden Sprachgebrauch, hat mit seiner Arbeit mit und in der Sprache einen gewiß nicht unbedeutenden Beitrag zur literarischen Reflexion seiner Generation geleistet.
Ekkehard Mann, in Ekkehard Mann: Untergrund, autonome Literatur und das Ende der DDR. Eine systemtheoretische Analyse, Peter Lang Verlag, 1996
Sprachgewand(t) – Ilona Schäkel: Sprachkritische Schreibweisen in der DDR-Lyrik von Bert Papenfuß-Gorek und Stefan Döring
Heribert Tommek: „Ihr seid ein Volk von Sachsen“
Mark Chaet & Tom Franke sprechen mit Bert Papenfuß im Sommer 2020 und ein Auftritt mit Herbst in Peking beim MEUTERLAND no 16 | 1.5.2019, im JAZ Rostock
Kismet Radio :: TJ White Rabbit presents Bertz68BirthdaySession_110124_part 2
Lorenz Jäger: ich such das meuterland
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.1.2016
Zeitansage 10 – Papenfuß Rebell
Jutta Voigt: Stierblut-Jahre, 2016
Thomas Hartmann: Kalenderblatt
MDR, 11.1.2021
Nachruf auf Bert Papenfuß bei Kulturzeit auf 3sat am 28.8.2023 ab Minute 27:59
Bert Papenfuß liest bei OST meets WEST – Festival der freien Künste, 6.11.2009.
Bert Papenfuß, einer der damals dabei war und immer noch ein Teil der „Prenzlauer Berg-Connection“ ist, spricht 2009 über die literarische Subkultur der ’80er Jahre in Ostberlin.
Bert Papenfuß, erzählt am 14.8.2022 in der Brotfabrik Berlin aus seinem Leben und liest Halluzinogenes aus TrakTat zum Aber.
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