WANDLUNGEN
So weit bin ich hinausgeschwebt
durchs Labyrinth der Tode
hab mich ins Sternenkleid gewebt
des Himmels Lichtpagode
Bin leis gestorben in Musik
aus Sturm und Schrei und Not
hab nichts vermißt im Augenblick
am tiefsten Abendrot
Geküßt hab ich in schwarzer Nacht
des Gottes Schwert – es sprang
sein Herz in mich! Ich bin erwacht
voll Atem und Gesang
verwoben mit archaischen Chiffren, ein weiter Raum ist der Ausgangspunkt der neuen Gedichte von Bianca Döring. Von dort aus schickt sie ihre Worte auf die Reise ins Geheimnis. Sie nimmt uns ebenso empfindsam wie entschlossen an die Hand, die leuchtenden Bilder in ihren Versen machen Mut, hinter den Spiegel zu treten, an einen Ort, an dem wir uns selbst begegnen, unseren Wunden und Verletzungen, unseren Wünschen und Träumen. Diese Gedichte sind ein tief bewegendes, aus der Erfahrung von Trauer und Verlust komponiertes Liebeslied.
Horlemann Verlag, Klappentext, 2015
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