HANKs – Ein Maulwurf im Karton (Ausschnitt)
Bukowski schreibt über das Komische und Tragische, das Sinnlose und Verrückt-Schöne in unserem Leben – er hat alles erlebt: Er kennt die Untiefen des Lebens und die Gipfel des Glücks, die Helden und Verlierer, die Einsamen und Suchenden auf der Schattenseite. Ihnen gibt er immer wieder eine Stimme.
Gerd Wameling bietet den Hörern durch seine poetische und gleichzeitig raue Interpretation dieser ausgewählten Bukowski-Gedichte ein unvergessliches Hörerlebnis. Durch die einzigartigen Kompositionen von Steffen Weßbecher-Newman eröffnen sich den Texten neue und ungeahnte Dimensionen.
Steinbach sprechende Bücher, Ankündigung
Eine meiner Lieblings-CDs – hätte mir mehr gewünscht!
Keine Ahnung, warum so viele an dieser musikalisch unterlegten Interpretation von Wameling herumnörgeln. Ich brauche für eine authentische Vertonung von Bukowski-Texten keine versiffte Stimme und auch keinen Tom Waits. Die Texte sprechen für sich… mehr als eine musikalische Unterstreichung braucht es nicht, und die ist hier absolut gelungen!
Der Schauspieler G. W. mag ein guter Schauspieler sein; das vortragen dieser Gedichte erscheint langweilig und wird den Texten Bukowski’s nicht gerecht. Es fehlen die Ausdrucksstärke, das Nachhaltige!
Die Musik ist ebenso ermüdend und fad. Eine totale Enttäuschung!!!
Wenn ich die CD mit der Aufnahme aus der Wabe – Berlin 2004 (Sprecherin: Marie Gruber) und der Musik von Tom Waits mit dem (Sänger: Michael Kiessling: Bukowski Waits for You; eine Bar-Revue, vergleiche, dann sind das solch große Unterschiede, daß man/frau es nicht fassen kann!
Die Musik von Tom Waits paßt haargenau zu den Gedichten von Charles Bukowski.
Diese CD und zwei weitere BukowkiWaits – Bar-Revue Vol.1 +2 höre ich mir sehr oft an.
Es tut mir leid, aber mir gefiel das so gar nicht – Bukowskitexte und darunter Fahrstuhl- und Warteschleifenmusik. So verdienstvoll Gerd Wameling als Schauspieler auch sein mag – seine Stimme passt nicht zu den Texten aus meiner Sicht liest er hier richtig schlecht. Keine Empfehlung. 3 Sterne weil ich nicht weiß, ob es nur mein persönlicher Geschmack ist, vielleicht hat ja jemand anderes viel Spaß damit.
Den „dirty old man“ der amerikanischen Literatur sozusagen ins Wohnzimmertaugliche einzuschmuggeln, ist das nicht geringe Verdienst eines Unterfangens, Texte des 1920 im rheinischen Andernach geborenen und 1994 in Los Angeles verstorbenen Charles Bukowski in musikalischer Einbettung zu präsentieren. Der Mannheimer Musiker und Produzent Steffen Weßbecher-Newman hat ausgesuchte Poesie und Prosa in den bewährten Übertragungen Carl Weissners vertont und arrangiert. Indem die Auswahl auf die schrillsten Kulissen verzichtet und auf jene Texte setzt, die auch mit den bürgerlichen Lese- und Lebenserfahrungen einigermassen kompatibel sind, liegt mit Ein Maulwurf im Karton eine Sammlung von oft ironisch gebrochenen, mitunter durchaus ohrwurmtauglichen Szenen vor. Sie handeln meist von Suff und Sucht als Wohl und Wehe dessen, dem die Schokoladenseite des amerikanischen Traumes unerreichbar bleibt. In lakonischen Sätzen, düsteren Genreszenen und bitterer Ironie manifestiert sich, wie durch Krankheit, Alter und Tod das dysfunktionale Individuum in den Ritzen einer auf Gesundheit, Aufstieg und Anstand gerichteten Gesellschaft verschwindet. Auf ebendiese Genrehaftigkeit setzen die klugen Arrangements, mit welchen Steffen Weßbecher-Newman den Ton angibt: von jazzigen und elektronisch atmosphärischen Akkorden über scheinbar unbeschwerte Funk- und Latin-Tracks bis hin zur munteren Ska-Anmutung, die dem häuslichen Geraunze eine bös-fröhliche Note gibt. Mitreissend rezitiert, skandiert und konterkariert von einem äusserst animierten Gerd Wameling, ist das Kunststück gelungen, Menschliches und Allzumenschliches in abwechslungsreicher Dichte und wirkungsvoller Stille zu formulieren.
Gratulation den Machern für die wirklich gute CD. Ich war ganz angetan von der selten gehörte Mischung aus Sprechtext, Melodie, Song und Hörbuch. Gerd Wameling eröffnet mit seiner Interpretation der Bukowski-Gedichte eine ganz neue Sichtweise auf den Autor, weil er gerade nicht den harten Saufbold spielen will (was Bukowski bestimmt auch nicht ausschließlich war). Der Literat Bukowski ist wirklich ein begnadeter Beobachter der Gesellschaft, der Menschen, die es „nicht geschafft haben“. Ihnen gibt er eine Stimme. Eine würdige CD für den 90. Geburtstag von Charles Bukowski. Absolut hörenswert und nicht nur einmal!
Die Vertonung von Texten von C.B. ist keine leichte Aufgabe – eher schon eine Herausforderung.
Sander, Semmelrogge und Symolka bemühen sich nach Kräften, den kantigen, abgrundartigen und dann aber doch aus dem Herz sprechenden Texten den richtigen Ausdruck zu verleihen.
Bei unserem Maulwurf im Karton versucht sich nun Gerd Warmeling. Seine Stimme mag für TV-Rollen geeignet sein, die vorliegenden Texte werden jedoch restlos einfach nur verhunzt.
Nichts ist an Warmelings Stimme, was den Texten gerecht wird. Man spürt förmlich den warmen Sessel, aus dem heraus sich Warmeling den Texten nähert. Jegliche Tragik im Ausdruck fehlt und Passagen, in denen es um Alkoholkonsum geht, werden dann mit leicht lallender Stimme abgelesen. Was ist das denn bitte?
Den Höhepunkt des interpretatorischen Niedergangs stellt jedoch das Thema Musik auf der CD dar.
Zum einen werden die kostbaren Bukowski-Texte mit einer lalala-Musik unterlegt wie man sie von allfälligen Verkehrsdurchsagen und Nonsense-Radiosendern kennt. Zum anderen versucht sich Warmeling auch noch im Gesang. Spätestens hier wird die Darbietung zur Zumutung.
Sämtliche Stücke werden abgelesen und vortragen wie der Wetterbericht – kein einziges Mal kommt auch nur der Verdacht auf, dass der Inhalt der Texte emotional verstanden und interpretatorisch umgesetzt wurden.
Charles Bukowski wird sich im Grabe umdrehen; wer hat diese Musik zu diesem Thema kreiiert? Sie kleistert die nach welchem Konzept auch immer ausgewählten Texte zu. Man hätte sich allenfalls Werke von Mahler als Untermalung vorstellen können, selbst das wäre schon schwer genug zu koordinieren. Vermeintlich aktuelle Rhythmen und Refrains passen einfach nicht zu Bukowski. Der Sprecher liest salbungsvoll, als ob es Weihnachtsmärchen wären. Die Macher hätten sich mit dem Gesamtwerk von CB vertraut machen sollen, dann wäre diese Peinlichkeit nicht entstanden. Ein total daneben gegangenes Machwerk!
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Markus Mayer: 100 Jahre Charles Bukowski: Der Dirty Old Man der Literatur
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Ralph Grosse-Bley: Hitler, Huren und die „Fuck Machine“
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Alexander Wasner: Charles Bukowski – Der etwas andere Andernacher
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