FUENF MARC-CHAGALL-TEXTE VON MIR
greifbare sterne pflastern die nacht
ein blumenregen auf den rücken der tiere
der dichter der zeiger der sonnenuhr
der dichter der zeiger
der sonnenuhr greifbare
sterne pflastern die
nacht ein blumenregen auf den rücken der tiere
ein blumenregen auf den rücken
der tiere der dichter der zeiger
der sonnenuhr greifbare sterne
pflastern die nacht
greifbare sterne pflastern
die nacht ein blumenregen
auf den rücken der tiere der dichter
der zeiger der sonnenuhr
der dichter der zeiger der sonnenuhr
ein blumenregen auf den rücken der tiere
greifbare sterne pflastern die nacht
hat die Gedichte, die er von 1949 bis heute geschrieben hat, für diesen Band gesammelt und durchgängig kommentiert. Seine „Kunststücke“ werden Anlaesse für die möglichen Erfahrungen des Lesers, sie sind „Montagetexte, erste Provokationen, Akzentsetzungen, Einladungen zu sinngebenden Aktivitäten, zu einem Lesen, daß nicht nur von mir, sondern auch von Ihnen bestimmt ist.“
So macht das Gedicht im Kommentar die Konsequenz der literarischen Arbeit Bremers erfahrbar: er legt nicht fest, sondern eröffnet Möglichkeiten; er verharrt nicht beschreibend vor einem Kunstwerk, sondern fordert den Arbeitsprozeß beschreibend auf, Sprache – und damit auch Dichtung – auf vielfältige Weise zu benutzen.
„Wenn ich zu den Texten etwas schreibe, versuche ich Beispiele zu geben für die Benutzung dieser Gegenstände, dieser Texte. Ich versuche zu zeigen, daß und wie sie zur Benutzung da sind. Ich mache das ab und zu fragmentarisch, damit nicht nur ich benutze, sondern auch Sie dazu Gelegenheit haben.“
„Was veränderlich gewesen ist, zeigt sich veränderbar. Was dazu gedient hat, Bewegung zu brechen, zeigt sich beweglich. Was Achtung geboten hat, ist Spielzeug geworden.“
Luchterhand Verlag, Klappentext, 1970
Franz Mon beim Festival PROPOSTA 2004 in Barcelona.
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