Clemens Schittko: Manifest der Nachhut

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Clemens Schittko: Manifest der Nachhut

Schittko/Lippok-Manifest der Nachhut

MANIFEST DER NACHHUT / WIEDER UND WIEDER

muss archaisch sein
der Anarchismus

muss ätzen
der Ästhetizismus

muss jaja (leck mich am Arsch) sagen
der Dadaismus

muss Bezeichnendes
und Bezeichnetes in einem sein
der Dekonstruktivismus /
der Poststrukturalismus

muss der oder die Ex sein
der Existentialismus

muss Espresso trinken
der Expressionismus

muss die Gegenwart ausdehnen,
indem er die Zukunft ausplündert
der Futurismus

muss beeindrucken
der Impressionismus

muss kapitulieren
der Kapitalismus

muss kommen
der Kommunismus
(der in den Ostblockstaaten war keiner)

muss, um sich selbst zu befreien,
das Lieben lernen
der Liberalismus

muss biologisch abbaubar sein
der Naturalismus

muss nietzsch-nietzsch
sich selbst verneinen
der Nihilismus

muss in Madrid Fußball spielen
oder in einem bestimmten Supermarkt
die Realität von der Wirklichkeit unterscheiden
der Realismus

muss schnurren, schurren, surren
der Surrealismus

muss „Ein Anderer ist Ich,
und ich ist jeder“ sagen
der Symbolismus

muss einfach nur müssen
wer oder was auch immer

 

 

 

Fakten und Vermutungen zum Herausgeber

 

Clemens Schittko: Weiter im Text! in der Sendereihe Das rote Mikro 2020.

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Clemens Schittko und Maroula Blades lesen in der Galerie KungerKiez „Es geht mir gut – I am fine“.

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