Erich Fried: und Vietnam und

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Erich Fried: und Vietnam und

Fried-und Vietnam und

EISERNE RATION

Wenn man das Unrecht
in viele Scheiben zerlegt
wie dünn muß die Scheibe
auf meinem täglichen Brot sein

 

 

 

Zu dieser Ausgabe

Erst über ein Jahrzehnt nach dem Erscheinen war sich die Kritik einig, daß „der bereits 45jährige Fried mit und Vietnam und nicht nur mit einem Schlag eine eigene Handschrift gewonnen“ habe, sondern daß man auch „mit diesem Band die Wende der deutschen Lyrik zur Gegenwart datieren kann“ – so Michael Zeller 1982 in seinem „Aufriß einer zeitgenössischen Poetik“. Erstaunt habe ich schon am 26.3.1977 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (von Harald Weinrich) lesen können:

In diesen Vietnamgedichten entstand das politische Gedicht in der Bundesrepublik wieder und zugleich mit ihm der Widerstand der Schreibenden gegen die Staatsgewalt jenseits der Ozeane und im eigenen Land.

So ändern sich die Meinungen: Bei Erscheinen wurde dieses Buch, das die Literatur der Bundesrepublik so veränderte, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht besprochen, so daß deren Leser erst elf Jahre später per nachträglicher Wertung davon erfuhren – es war übrigens eine eher vorübergehende Würdigung, denn nur vier Monate später, am 2.8.1977, brachte Friedrich Karl Fromme mit seinem berüchtigten Leitartikel „Sie können dafür“ (in dem er – es ging um ein Gedicht von Erich Fried gegen „die Staatsgewalt im eigenen Land…“ – unverhohlen nach dem Gesetz statt solcher „Gesetze der literarischen Freiheit“ rief) die konservative Welt wieder ins Lot.
und Vietnam und wurde nach der Publikation im September 1966 keineswegs nur von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht rezensiert, sondern von fast der gesamten überregionalen Presse: weder von der Zeit noch von der Frankfurter Rundschau, weder von der Welt noch der Süddeutschen Zeitung (wenn man nicht viereinhalb Zeilen in einer Sammelrezension für eine Kritik halten will). Schweigen von Stuttgart über Frankfurt bis Hamburg. Das äußerste Zugeständnis war der Nachdruck eines Gedichts – so salvierten sich die Frankfurter Rundschau (die Wahl war charakteristisch: „Vordruck“) und der Kölner Stadtanzeiger. Bei der regionalen Rezeption sah es etwas besser aus: Münchner Abendzeitung, Hannoversche Allgemeine, Remscheider General-Anzeiger, Tagesspiegel, Badische Zeitung, Berliner Morgenpost, Nürnberger Nachrichten. Freilich: ebensoviel Rezensionen erhielt das Buch allein in der Schweizer Presse; vom weiteren Ausland zu schweigen: Allemagne d’aujourd’hui, Times Literary Supplement, Books abroad…
Das Thema war in Deutschland nicht nur wenig bekannt (deswegen erschien das Buch mit Landkarte und Chronik), sondern auch deutlich unerwünscht, die These, Amerika handle in Vietnam im Namen der freien Welt, weithin akzeptiert. Wie weit, auch von Schriftstellern, zeigte die Tagung der Gruppe 47 in Princeton im April 1966, als heftig darüber gestritten wurde, was man als Gast dem Gastgeber USA zumuten dürfe – es waren am Ende nur vier Schriftsteller, die sich ausdrücklich mit der seit dem „Read-in for peace“ 1965 in der Carnegie-Hall sehr großen Anti-Vietnamkriegs-Bewegung amerikanischer Schriftsteller solidarisierten: Erich Fried, Peter Weiss, Hans Magnus Enzensberger, Reinhard Lettau. Zwei Emigranten und zwei Schriftsteller, die lange im Ausland lebten oder gelebt hatten (Enzensberger in Norwegen, Lettau in den USA). Ihnen rief Günter Grass in seiner Princetoner Rede, in der „ich mich ganz und gar provinziell an deutsche Verhältnisse klammere“, das böse Wort von den „Hofnarren“ nach und bestand darauf, steif vor Bescheidenheit, „gelegentlich demokratischen Kleinkram zu betreiben.“
Der Streit kulminierte in einigen Gedichten im 1967 erschienenen Band Ausgefragt von Günter Grass, in dem „verschleppter Stimmbruch der Twens / von Liebe und fernem Krieg / in Vietnam flugstundenweit klagt“, in dem Studenten populistisch gefragt werden „Aber es kostete wessen Geld / diese Elite, geistreich und zischend / heranzubilden“, und in dem direkt gegen die Vietnamgedichte polemisiert wird:

Wir lesen Napalm und stellen uns Napalm vor.

Jetzt protestieren wir gegen Napalm.
Aber es gibt, so lesen wir,
Schlimmeres als Napalm.
Schnell protestieren wir gegen Schlimmeres.
Unsere berechtigten Proteste, die wir jederzeit
verfassen falten frankieren dürfen, schlagen zu Buch.

Ohne Macht gefallen wir uns in Ohnmacht.

Das „zu Buch schlagen“ läßt sich beantworten. Die Erstauflage von und Vietnam und betrug 4.000 Exemplare, in den folgenden zehn Jahren wurden weitere 9.000 Exemplare gedruckt – in der Tat war es so, wie Peter Rühmkorf schrieb: „an der Tagesordnung ist nie und nimmer das Protestpoem, sondern die Hand, die sich dagegen hebt.“ Die respektvollste Hand, die sich dagegen erhob (auf sie bezieht sich Günter Grass), war die von Peter Härtling, mit seinem umfangreichen Aufsatz, „Gegen rhetorische Ohnmacht“, der im Anhang mit seinen wichtigsten Teilen dokumentiert wird, ebenso wie die Antwort von Harald Hartung.
Beide Kritiken stehen in mittelbarem Zusammenhang mit einer umfangreichen Rezension an sehr sichtbarer Stelle, im Spiegel vom 24.4.1967, in der Peter Rühmkorf, über sieben Monate nach Erscheinen des Buches und im Bewußtsein des Schweigens der meisten Kritiker, die Vietnamgedichte und ihren Verfasser verteidigt; auch dieser Text wird im Anhang dokumentiert.
Verteidigung kam auch – zum Teil überraschend – von anderer Seite: von religiösen Wochen- oder Monatsblättern und von Schülerzeitungen. Von den werkheften für katholische laien wie von der Jungen Stimme, von der Freimaurerzeitung wie von der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung, vom echo der zeit wie vom Evangelischen Sonntagsblatt. In Schülerzeitungen erschienen, soweit überschaubar, mindestens sechzehn Rezensionen. Hier schrieben, 1966, offensichtlich jene jungen Leute, die dann zwei Jahre später ihre Fragen öffentlicher stellten. Sie waren es auch, die den Emigranten Fried, den ihre Väter 1938 aus Österreich vertrieben hatten, wieder einbürgerten in die deutsche Literatur.
Erich Fried hat das – dankbar – gespürt, nachzulesen in einem Januar 1968 im Wiener „Tagebuch“ erschienenen Aufsatz „Vietnam und was wir denken“. Mit den dort genannten „gut angepaßten Erwachsenen“ meinte er mit Sicherheit die Kontrahenten jener jungen Leute, so wie auch die immer wiederkehrende Vokabel „Napalm“ zweifellos den Vorwurf von Günter Grass aufnimmt. Deswegen dokumentiert der Anhang auch diesen Text in seinen wesentlichen Teilen.

Bei der Zusammenstellung dieser Neuauflage habe ich die Herstellungsunterlagen zur Erstauflage durchgesehen und dabei neun Gedichte von Erich Fried gefunden, die ursprünglich zum Band gehörten, vor dem Druck aber vom Autor gestrichen wurden. Ein früheres Inhaltsverzeichnis gibt noch ihre ursprüngliche Stellung an. Es handelt sich um: „Die neuen Bilder“ (nach „Gründe“), „Die Blumen von Da Nang“ (nach „42 Schulkinder“), „Objektive Feststellungen“ und „Interview über die Anmaßung der Intellektuellen“ (beide nach „Logik“), „Nguyen… Van…“ (nach „Presseklub“), „Vor der Baracke“ (nach „Beim Nachdenken über Vorbilder“), „Kampfpause“ (nach „Vision im Golf von Bakbo“), „Mit gutem Gewissen“ (nach „Einleuchtend“) „Militärkrankenhaus“ (ohne Ort). – Diese Gedichte erscheinen hier zum erstenmal. Die Gründe für ihre Streichung sind mir nicht mehr erinnerlich; jedenfalls waren es nicht nur literarische, sondern auch technische: So wurden beispielsweise noch in letzter Minute zwei Gedichte – „Preislied für einen Freiheitskrieger“ und „Fragen eines später Geborenen“ – aufgenommen, an deren Stelle vier Seiten gestrichen werden mußten, weil das Buch den Umfang von 72 Seiten wegen des niedrigen Ladenpreises (DM 5.80) nicht überschreiten sollte. Deswegen wurde auch die Fortschreibung der Chronik 1968 abgebrochen, der Vietnam-Krieg endete erst am 30.4.1975.

Klaus Wagenbach

Lesung Erich Fried und Friedrich Christian Delius Lesung (wahrscheinlich) in London (um) 1967.

 

Die Neuausgabe eines Buches,

dessen Gedichte politische wie literarische Geschichte gemacht haben. Mit einem Nachwort von Klaus Wagenbach zur Entstehung und Aufnahme, neun wieder aufgefundenen Gedichten, Rezensionen von Harald Hartung, Peter Härtling und Peter Rühmkorf, sowie einem Essay von Erich Fried „Vietnam und was wir denken“.

Verlag Klaus Wagenbach, Klappentext, 1996

 

Die Mord- und Brandsache

Daß zeitgenössische Gedichte sich tunlichst politischer Stellungnahmen enthalten sollten, ist ein öffentliches Vorurteil, das uns verfolgt, mal so, mal so gewendet, seit die Kulturreaktion in unseren Breiten eine stehende Einrichtung wurde.
Aufgefrischt nach allerlei welk gewordenen Einwänden gegen den Unmutsvers im allgemeinen, das Anti-Atom-Gedicht im besonderen, begegnet es uns zur Zeit vor allem auf dem Felde der Vietnam-Debatte, und zwar der Art, daß es den literarischen Wert, ja die Existenzberechtigung von lyrischen Diskussionsbeiträgen überhaupt mit ganz bestimmten Verwahrungsstereotypen in Frage stellt.
Schon daß an jedem dritten deutschen Tag und in jedem dritten deutschen Feuilleton gegen einen Gedichttypus polemisiert wird, der ein Typus wahrhaft nur ist im Bewußtsein seiner Verächter, zeigt uns, wie leicht sich unhaltbare Meinungen zu dauerhaften Matrizen verfestigen.
Zwar, wenn man den Ausfälligkeiten Glauben schenken wollte, den beiläufigen Seitenhieben wie den gezielten Verklagungen, dann beherrschte eine Art von unqualifizierter Gesinnungspoesie das ganze breite Feld; dann ließe sich keine ödere Konformität der Protestinhalte denken als hier unter Anpassungsverweigerern und Nonkonformisten; nur – und jetzt wird es kritisch – daß von dem verlästerten überangebot an dichtenden Abweichlern in Wirklichkeit überhaupt keine Rede sein kann.
Wer sich hier nur einmal aufs Auszählen einläßt, die Menge der zu Papier geschlagenen und dann auch in die kleinere Öffentlichkeit von Studentenzeitungen und Vortragssälen eingedrungenen Partisanenstrophen abwägt gegen das Flächenbombardement der Vorbehalte, der erfährt sehr prompt: Die Machtverhältnisse sind umgekehrt proportional den angezeigten, und allgemein und an der Tagesordnung ist nie und nimmer das Protestpoem, sondern die Hand, die sich dagegen hebt.
Aber das ist es nicht allein. So sehr sind die Grundsätze einer langjährigen Sprach- oder richtiger Schweigeregelung bereits zum geistigen Besitz der Nation geworden, daß die Sänger es den Sängern weitersagen, die Dichter den Dichtern, und wahrhaft ein Band bedingungslosen Einverständnisses schlingt sich – „Laßt doch bloß das Aber sein, das bringt überhaupt nichts ein“ („Sing-On“) – von den Erbauungskantaten der Moralischen Aufrüstung über Freddys Goodwill-Appelle („Doch wer will weiter nur protestieren… Ihr!“) bis hin zu Günter Grassens immer noch koalitionsfähigen SPD-Bardieten („Ich spreche vom Protestgedicht / und gegen das Protestgedicht“).
Wo die Welt des Günter Grass ihre Grenzen hat und die Einsicht auch unserer anderen Kaiserwilhelmgedächtniskirchturmpolitiker endet, beginnt die Wahrnehmungszone der Gedichte von Erich Fried. Dieser Mann gehört nun tatsächlich zu jener vielbeschriebenen, im Grunde sagenhaften und konkret nur in einigen drei vier fünf sechs Exemplaren nachweisbaren Gattung dichtender Diversanten, denen der scheinbar abgelegene Krieg in Südostasien ein naheliegender, das heißt, ein paradigmatischer Vorwurf auch fürs Schreiben ist. Anders als Grass, für den Vietnam, schön goethisch, weiter als „hinten weit in der Türkei“ zu liegen scheint – gerade so, als ob sich im Zeitalter interstellaren Raketenverkehrs noch über „Krieg und Kriegsgeschrei“ verhandeln ließe wie zu den Tagen des Marschall Vorwärts −, sieht Fried im Vietnam-Krieg die dringende Mord- und Brandsache.
Was deutschem SPD-Blick gern zur unfaßlichen Tragödie sich verklärt, wohl weil sich daraus billig folgern läßt, mit Katastrophen lasse sich schlecht ins Gericht gehen, das erscheint bei Fried als unmißdeutbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit den dazugehörigen und haftbar zu machenden Verantwortlichen und Schuldigen.
Im Gegensatz auch zu jener spezifisch deutschen Wunschprojektion, die zwar gew;sse Schutz- und Trutz-Vorstellungen im Vietnam-Modell bestätigt sehen möchte, nicht aber sich die fatalen Folgen ausmalen will, zeichnet Erich Fried das idealische Muster mit bekannten Namen und Adressen aus, und siehe da, was unsere heimische Verdrängungspropaganda so gern an den Rand der Welt abschiebt, das kriegt nun plötzlich unerwartete heimatkundliche Aspekte, und nicht gerade anheimelnde.
Entweder – so lehren uns Erich Frieds Vers für Vers folgernde, Schicht um Schicht durch den Abraum der Kriegsberichterstattung sich hindurchfragende Gedichte – tilgen wir endlich – ein restlos kompromittiertes Vertrauensmuster aus unseren Sicherheitsvorstellungen oder räumen mit dem gebotenen Zynismus ein, daß unsere Rechnung aufgehen kann wie die Städte Vietnams in Flammen.
Die Frage nach dem, was wirklich geschieht, wirklich geschehen ist, möglicherweise geschehen sein könnte, tritt dabei für Erich Fried vor jener anderen Frage zurück, wie man benennt, was geschieht. Das scheint nur auf den ersten Blick eine platonische Stellungnahme.
Wo nämlich der Dichter die Zeitungslektüre für einen Lokaltermin zu nehmen und seinen Platz vorm Fernseher als Beobachtungsstand aufzufassen gewillt ist, da, scheint mir, fällt ein Stück Dschungelkrieg noch einmal ganz in seine Befugnis, da bekommt er von der in toto recht uneinsichtigen Welt zumindest einen Fetzen jenes Schleiers in die Hand, der sie immer wieder zu verdecken hilft.
In archaischen Zeiten schrieb man dem Sänger wohl die Fähigkeit zu, das Gras wachsen zu hören oder die Sprache der Vögel zu verstehen, ein Vermögen, auf das, wer heute von Profession her mit Wörtern umgeht, vermutlich kaum noch Anspruch erhebt. Halten wir den Schriftsteller aber bitte auch nicht für ein Wesen, dessen Kompetenzzone sich mit fortschreitender Entwicklung der Informationsapparate immer weiter auf den Bereich der reinen Wörter zu reduziere.
Als Fachmann für Sprache kann er nämlich, wo er nur will, sehr wohl auch einen kompetenten Fachmann für die Lüge abgeben, die immer noch vorzüglich in Sprache sich kundtut. Von Beruf und Ausbildung her geübt, aufs Wort zu achten (und wie genau hier gerade Erich Fried auf den Pfennig sieht, haben uns seinerzeit bereits seine „Warngedichte“ klargemacht), eröffnet sich ihm ein legitimes Arbeitsfeld, wo es eine mit Propagandapoesie zur Unkenntlichkeit verschmierte Welt neu zu entdecken gilt.
Wiewohl auch nur an jene Nachrichtenorgane angeschlossen, denen die breitere Öffentlichkeit das getrübte Bewußtsein ihrer selbst verdankt, verfügt er dennoch über Mittel, hauseigene und berufsnotorische, aus falschen Zungenschlägen und rotstichigen Sachmeldungen Wahrheit zu recherchieren und die Verdunklung der Welt durch schwarze Magie einen Vers lang aufzuheben.

AUS DA NANG

wurde fünf Tage hindurch
täglich berichtet:
Gelegentlich einzelne Schüsse

Am sechsten Tag wurde berichtet:
in den Kämpfen der letzten fünf Tage
in Da Nang
bisher etwa tausend Opfer

Die Qualitäten solcher Verse und ähnlicher zu ermessen, bedarf es gewiß keiner neuen Ästhetik, sondern allenfalls des Kehrbildes der alten romantischen. Haben wir uns aber einmal frei gemacht von einer Urteilsweise, die schön und faszinierend nennt, was „dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Aussehen verleiht“, und sind wir zaglos genug, unser Interesse statt auf die „Würde des Unbekannten“ auf den „Verrat nichtswürdiger Geheimnisse“ zu lenken, dann bietet einem der Gedichtband von Erich Fried sogar Verwunderungsmomente die Fülle.
Hier, möchte man sagen, kann das von den Meinungstrusts zum Analphabeten zweiten Grades herabgewürdigte Landeskind zum zweiten Male das Lesen lernen. Hier bekommt auch die Frage, was von Gedichten praktisch zu halten sei und was man mit ihnen anfangen könne, einen sehr plausiblen Sinn; weil sich jedes dieser Gedichte auf seine Art als Dechiffriergerät verwenden läßt, geeignet, herrschende Einwickelverfahren nachhaltig zu durchleuchten und mithin ein Stück verstellten Daseins zur Kenntlichkeit zu entwickeln.

Peter Rühmkorf, Der Spiegel, 24.4.1967

Gegen rhetorische Ohnmacht

− Kann man über Vietnam Gedichte schreiben? −

Dies ist, wenn einer über Vietnam Gedichte schreibt, der Ausgangspunkt: Er hat gelesen, gehört; er ist nicht dort gewesen; er empört sich nach Vorlagen und nach Erinnerung. Er kennt wahrscheinlich den Krieg, er hat ihn erlebt als Kind, als Soldat, als Emigrant. Aber er hat erfahren, daß dieser Krieg anders sei, nicht vergleichbar mit denen, die er erinnert. Wer teilt es ihm mit? Berichterstatter, die dem kriegerischen, zerstörerischen Augenblick viele Male standhalten mußten, die aufgewühlt wurden durch die Lage, in die sie sich versetzt sahen, die sich entweder auf das Militärische einließen wie Adelbert Weinstein, in ein Heldenfieber gerieten wie John Steinbeck oder, das ist eine Ausnahme, nach den Spuren der Wahrheit suchten im gegnerischen Lager wie Salisbury. Konnten sich die Gedichteschreiber orientieren, indem sie Filme der Nordvietnamesen ansahen, Schaustücke einer elementaren, die Bedrohung erwidernden Propaganda? Es sind alles Wirklichkeiten aus zweiter Hand. Daß sie einen unmittelbar berühren, hat, vereinfacht gesagt, zwei Gründe: An dem Krieg sind direkt oder indirekt drei Weltmächte beteiligt: die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten und China; der Krieg wird von einer gewaltigen Macht gegen ein kleines Volk geführt, das, unter welcher Fahnenfarbe auch immer, um die Befreiung von Fremdherrschaft kämpft. Von vornherein hat der Schwächere alle Sympathien auf seiner Seite. Er kann, und er tut’s, Stimmung und Anschauung diktieren. Der verdammte Heroismus reinigt sich für viele in den schwarzen Kitteln der vietnamesischen Guerillas. Pazifisten rühmen ihre Tapferkeit. Hier verkehrt sich Politik in Emotion. Ho Tschi-Minh weiß es und nützt es aus.
[…]
Die Kriegsführung der Amerikaner in Vietnam ist gewiß schreckenerregend, sie hat atavistische Züge, sie wühlt sich in die Laufhöhlen des Gegners, sie schlägt unbesehen zu, sie wirft Feuerbomben auf Zivilisten, sie foltert; sie verletzt eines längst sinnlos gewordenen Krieges wegen die Grundrechte des Menschen. Was sie verteidigt, ist erloschen in Korruption und Fatalismus.
[…]
Wie dies literarisch fassen? Schon die Reportage hält der sich widersprechenden Historie und dem Grauen nicht mehr stand, sie klammert sich an Klischees, an die sich der Leser gewöhnt. Ohne Zweifel ist der Protest in aller Welt eine ehrliche, unmittelbare Reaktion. Merkwürdig sind jedoch seine Formen, vor allem in Amerika und Europa. Die Studenten von Berkeley, Berlin und Paris gleichen einer alexandrinischen Generation, die den demonstrativen Aufruhr als Flucht aus der sprachlos gewordenen Üppigkeit wählt. Zum einen ergötzt sie sich an dem widersinnigen Horror der Comic strips, den sadistischen Frivolitäten, die den Schöpfern von Barbarella und Phoebe Zeit-Geist einfallen: die attraktiven Heldendamen werden geschunden, geteert und gefedert, gekreuzigt, eingefroren, sie sind der Auferstehung fähig. Schrecken ist offenbar nicht Schrecken, Schrecken in Pop rehabilitiert sich ästhetisch. Derartige Sublimierungen sind haarsträubend, es sind allenfalls Ableitungen und ich frage mich, was die Bildergeschichten spiegeln: ein ergötzliches Revoluzzertum, das der Phantasie den Spielraum gewährt, den sie der Wirklichkeit verbietet?
[…]
Die Vietniks wenden sich wider die satten Väter und glauben an deren Alpträume. Ihr Ästhetizismus, aufgefüllt von den Lockfarben modischer Rauschgifte und von mißverstandenen Fragmenten fernöstlicher Philosophien, provokant durch einen malerisch bequemen Anarchismus, korrespondiert rätselhaft mit den faktischen Gewalttaten in Vietnam. Dieselbe Generation kämpft dort auf beiden Seiten.
[…]
Ich werde kein Gedicht über Vietnam schreiben, keinen Roman dieses Krieges. Ich wehre mich gegen die selbstgefälligen Äußerungen einiger Schriftsteller, die eine vorgefertigte Moral mit einer veralteten Ästhetik vereinen. Welche Zeilen sind dem allem gewachsen? Der sengenden Technik, der geknebelten, gemordeten Bevölkerung, den ideologischen Verkrustungen und Verlogenheiten? Welche Freiheit wird sich dort erheben, um sich erneut mordend zu bezeugen? Vom Schrecken, vom Brand entstellte Gesichter auf Fotografien – zeichnen Strophen sie nach? Die Literarische Empörung ist ehrenwert, doch sie geht nie über die Literatur hinaus.
[…]
Da Nang und Hanoi widersetzen sich der Metrik, diese Geographie ist nicht poetisch, sie ist vermessen für Schlachten. „Die See bis Hainan“ und „Der Sänger Apion“ werden zusammengedacht in einem Gedicht, das mich schmerzt, freilich nicht, weil es entschlossen und genau den unbegreifbar gewordenen Kern des Krieges träfe, sondern weil es sich als Mahntafel der Machtlosigkeit und Unwahrscheinlichkeit ausgibt. Das ist Literatur, die die Wirklichkeit verrät. In Erich Frieds Gedichtband und Vietnam und stehen auf Seite 57 fünf Strophen, die „Einleuchtend“ überschrieben sind, und da ich Fried schätze, seine politischen Kommentare für die BBC oft gutheiße, machen sie mich zornig. Ich will mich bemühen, meinen Ärger, indem ich die Sätze prüfe, zu erklären:

Es kann nicht sein
daß die Amerikaner
ohne Notwendigkeit
vietnamesische Kinder verbrennen

Es kann nicht sein
daß die Amerikaner
Marschall Ky unterstützen
wenn er wirklich ein Schurke ist

Die bei den Anfangszeilen höhnen, sie reden das Gegenteil ein: Es kann sein. Es ist so. Und Fried weiß es, ich weiß es. Fried weiß aber auch: Was ist „Notwendigkeit“ in einem Krieg. Er wirft vor und seine Zunge teilt sich. Er ist sicher, und ich bin es auch, daß Ky ein Schurke ist, schlau, kalt, auf das bröckelnde Plateau seiner Macht versessen, doch ich brauche ihm nicht einzureden, daß jeder Krieg solche Kreaturen schafft, Statthalter der Gewalt, gewissenlos und bestechlich. Er fragt, in seinem Buch,. niemals nach der Gegenseite, will nicht wahrhaben, daß auch nordvietnamesische Soldaten Kinder und Frauen töten, foltern, entläßt die schwarzen Kittel unbeschrieben in die Ehrbarkeit. Er fährt fort, Ky betrachtend:

Sie unterstützen ihn wirklich
er kann also nicht so schlimm sein
und was er sagt
kann nicht so unrichtig sein

Er sagt wirklich
sein Vorbild ist Adolf Hitler
also kann es gar nicht so schlecht sein
wenn man Hitler zum Vorbild nimmt

Was will einleuchten? Fried plakatiert, klagend, Geschichte, begünstigt Kurzschlüsse. Es ist gesagt worden, daß Ky dies gesagt hat; es ist denkbar. Das Vorbild des einen sei das des andern – nicht Geschichte wird aufgerufen, die war, sondern es wird demagogisch aufgetrumpft mit dem, was man wahrhaben will. Die Amerikaner kämpfen, weil der Gauner Ky sich zu Hitler bekannt hat, unterm Zeichen des Hakenkreuzes. Notwendig wäre zu rekapitulieren: daß nicht Johnson den Krieg begonnen hat, sondern Kennedy ihn bereits von Eisenhower „übernommen“ hatte; daß seinerzeit sich schon die Fronten verhärteten, daß Spezialtruppen eingesetzt waren und Gefangene übel behandelten; daß sich unter Kennedys Augen der Krieg allmählich ausweitete, er es nicht aufhielt. Seiner Politik wurde applaudiert – aus welchen Gründen? Weil er sich mit Intellektuellen umgab, seine Politik anschaulicher im Wort war? Einleuchtend kann auch gemacht werden, was unwahr ist und was der Geschichte widerspricht, einleuchtend sind Trugschlüsse; die letzte Strophe faßt zusammen:

Doch auch Hitler hat Kinder verbrannt
und nicht in Vietnam sondern näher
Warum also regt man sich auf
wenn die Amerikaner das tun

Geh hin und handle. Wie kann ich es tun? Du könntest beschreiben, Zahlen notieren, könntest die Verbrannten zählen, die Gefallenen, könntest Verletzte, Gefolterte pflegen. Ich tue es nicht, doch ich erkenne die Wehrlosigkeit meiner Wörter an; ich kann nicht dort anfangen, ich muß hier beginnen. Soll ich die Mörder von Treblinka ineins setzen mit den GIs bei Da Nang, ist mir Zweifel nicht erlaubt, hat mich die Geschichte nicht belehrt: Hitler hat Völkermord gewünscht und geübt. Johnson nicht. In seinen Reden lese ich ein erbärmliches Zaudern, Unsicherheit vor dem Gegenüber, militärische Verstrickung und einen fahlen Rechtfertigungsglauben, der China meint. Sehe in der Stärke den Hinterhalt und wie eine Demokratie sich selbst lädiert. Frieds Strophen verengen, sie wünschen nicht zu schattieren, und deshalb fassen sie die geschundene Wirklichkeit nicht.
[…]
Malraux hat den Schauplatz China gekannt. Er ist dort gewesen, hat teilgenommen. Gleichwohl ging es ihm nicht darum, die Untaten lrgendeiner der Parteien detailliert zu notieren. Er forschte nach dem Grund, und er stieß auf das zutiefst beschädigte Menschenbild: Der Mensch, der die Freiheit im Kampf sucht, wird zum Gefangenen der Ideologien. Zu fragen ist, was er annimmt, Freiheit oder Gefangenschaft. Die Dialektik solcher Existenz ist eine der Wahrheiten, die uns erschüttern, die Teil der Geschichte dieses Jahrhunderts geworden sind.
[…]
Hier, in diesem Land, zwischen Parteien, deren Parolen und Beweggründe mir geläufig sind, die ich politisch erfahren habe, ist es einfacher hineinzureden. Dennoch machen Veränderungen die Widerrede schwierig. Wer nicht willens ist, Irrtümer einzugestehen, der reiht sich unter jene, die Rechthaberei zur Weltanschauung gemacht haben, die den politischen Mord, sollte er sie rechtfertigen, für ratsam halten.
[…]
Was ich politisch weiß, ist mir nah. In Vietnam wird ein Krieg geführt, der sich in sinnlose Barbarei wühlt, und ich vermag nicht mehr, Recht und Unrecht auseinanderzuhalten, sie fressen sich gegenseitig auf. Was ich weiß, ist, daß ich in einem zweigeteilten Land lebe; in dem einen Teil verbrachte ich Kinderjahre, in dem andern arbeite ich, und ich sehe diese beiden Teile auseinanderrücken, zwei Länder mit einer Sprache, die sich nicht mehr ganz versteht, die andere Erinnerungen hat, andere Zukunft erstrebt. Das kann ich feststellen.
[…]
Erfahrung differenziert das Gerede und macht das Gedicht schlau, haltbar. Den jedoch, der beschreibt, was er kennt, was er erfahren hat, fällt der Zweifel an: Die Literatur antwortet in Formeln der Politik, sie erstarrt in der Unsicherheit, in einem vordergründigen Humanismus, der sich taub stellt, wenn er herausgefordert wird. Doch dann kehrt er zurück zu seinem Handwerk, führt Gestalten ins Exempel, prüft sie, zeichnet sie um, gewährt ihnen den Anflug des Glücks, der Selbstvergessenheit, schützt sie vor Hinfälligkeit und Verzweiflung nicht, entwirft den Umkreis, dieses Land vielleicht oder eine vergangene Gegend, die nicht besser war, vermag sie nicht aus den Fesseln ihrer und eigener Gedanken zu befreien und entläßt sie in die fortwährende Gefangenschaft, ohne die es Freiheit nicht gäbe.
[…]
Immer wieder werden wir Bruchstücke von Wirklichkeit an uns reißen, befeuert von ihrer Präsenz, werden ihr unsere Sprache geben und der geschmälerten Wahrheit vertrauen. Das ist die Aufgabe des Schriftstellers.

Peter Härtling, Der Monat, Mai 1967

Poesie und Vietnam. Eine Entgegnung

Peter Härtling hat ein Bekenntnis abgelegt: er wird kein Gedicht über Vietnam schreiben. Damit nicht genug, er zürnt jenen, die nicht handeln wie er. Der Niederschlag seines Zornes findet sich in Nr. 224 des Monat unter dem Titel „Gegen rhetorische Ohnmacht“. So einzelgängerisch, wie er sich gibt, ist dieser Zorn freilich nicht; er dürfte mehr Zustimmung als Widerstand provozieren. Härtlings pathetische Subjektivität verbürgt sich, so scheint es, für das Gewicht seiner Argumente. Er bekennt, was ihn bedrängt, und so ist man vielleicht berührt und bereit, seiner Sprache den Überschuß an Emotion, seinen Gedankengängen eine gewisse Sprunghaftigkeit, ja mehr noch zu verzeihen. Hier fühlt sich jemand provoziert, das nimmt zunächst einmal für ihn ein; aber es entbindet uns nicht von der Pflicht, seine Argumente zu prüfen.
„Kann man über Vietnam Gedichte schreiben?“ – das ist gewiß keine müßige Frage. Niemand wird ein unbekümmertes Ja erwarten. Die Frage sät Mißtrauen, das ist gut; sie suggeriert womöglich schon ihre Negation – man ist auf die Beweisführung gespannt.
Aber bereits Härtlings erstes Argument steht auf schwachen Füßen. Daß ein Lyriker, der über Vietnam schreibt, selbst nicht dort war, genügt Härtling schon, um seine moralische und ästhetische Legitimation in Zweifel zu ziehen. Während die Berichterstatter „dem kriegerischen, zerstörerischen Augenblick standhalten mußten“, sitzt der Poet, so gibt uns Härtling zu verstehen, weit vom Schuß und begnügt sich mit „Wirklichkeiten aus zweiter Hand“. Merkwürdig nur, daß der Lyriker Härtling für den bloßen Augenschein plädiert und Erfahrung aufs Dabeigewesensein reduziert. Reportage und Poesie sind durchaus verschiedene Dinge; und auch zu einem unreflektierten Begriff von Erlebnisdichtung wird Härtling nicht zurückkehren wollen. Information bis zu jenem Grad, der Analyse und Urteil zuläßt, ist nicht ans Dabeisein gebunden, das oft die Optik eher verengt, statt sie zu weiten.
Erstaunlicherweise gibt Härtling sogar zu, daß diese Wirklichkeiten aus zweiter Hand „einen unmittelbar berühren“, das heißt, daß sie nicht bloß vermittelt sind. Aber statt sich ihnen auszusetzen und sie zu prüfen, verdächtigt er diese Erlebnisse bei sich und andern als sentimentale Regung. Der Schwächere habe von vornherein alle Sympathien auf seiner Seite; er diktiere (!) Stimmung und Anschauung. Abgesehen davon, daß man die diesbezüglichen Fähigkeiten der USA nicht unterschätzen sollte, ist mit solchen Ausweichmanövern über den Charakter jener Eindrücke nichts gesagt. Immerhin verleugnet Härtling nicht, wie sehr er beeindruckt ist, aber er sucht die Einsichten, die sich ihm aufdrängen, zu verschleiern und zu verdrängen. Das verrät seine Sprache. „Die Kriegführung der Amerikaner in Vietnam ist gewiß schreckenerregend, sie hat atavistische Züge, sie wühlt sich in die Laufhöhlen des Gegners, … sie wirft Feuerbomben auf Zivilisten, sie foltert“ etc. Was Härtling den Amerikanern nicht anlasten möchte, bürdet er der „Kriegführung“ auf, einem unpersönlichen Etwas, das die Frage nach einer Schuld nicht aufkommen läßt.
[…]
„Was ich politisch weiß, ist mir nah.“ Härtlings Exkurs über die Pop-Kultur erhält in diesem Zusammenhang einen besonderen Akzent. Zwar registriert er die Proteste in aller Welt, ja nennt sie sogar „eine ehrliche, unmittelbare Reaktion“, da er also den Protest nicht leugnen will, seine Berechtigung aus den bekannten Gründen nicht entscheiden kann, verdächtigt Härtling in einer gewagten kulturgeschichtlichen Volte die Antriebe der Protestierenden. „Vietniks“ und Comic-Strip-Konsumenten, so will er uns weismachen, seien weitgehend identisch. Der Ästhetizismus einer alexandrinischen Generation korrespondiere „rätselhaft“ (!) mit den faktischen Gewalttaten in Vietnam. Also beauty and terror in neuer Variante? Sind die Protestierenden allesamt einer fragwürdigen Sub-Kultur verfallen? Ist ihr Protest also ähnlich dubios? Gesetzt, Härtling hätte recht: sind schlechte Angewohnheiten ein Indiz für politische Unreife? Daß diese angeblich Barbarella-verseuchte Jugend überhaupt politisch reagiert, sollte doch zu denken geben.
[…]
Härtlings entscheidender Einwand gegen jede engagierte Literatur lautet: „Die literarische Empörung ist ehrenwert, doch sie geht nie über die Literatur hinaus“. Das gibt sich realistisch, unwiderlegbar, ist aber nichts als ein immer wieder kolportiertes Vorurteil. Im „ehrenwert“ verbirgt sich wohlfeile Ironie, die den engagierten Autor zum dummen Idealisten stempelt.
Dem Zeitdichter dürfte seine relative Ohnmacht schmerzlich genug bewußt sein. Aber selbst ein engagierter Don Quijote verdiente mehr als den Vorwurf der Selbstgefälligkeit.
[…]
Aber es geht Härtling wohl weniger um die Theorie als um den konkreten Anlaß seines Unmuts: die Gedichte Erich Frieds. Frieds Gedichtbuch und Vietnam und verdankt seine Resonanz nicht den Rezensionen in den großen Zeitungen: die gab es nämlich nicht. Einmütig wie selten schwiegen die Literaturkritiker zwischen FAZ und Zeit. Peter Härtling hat das Schweigen gebrochen, er hat sich wenigstens öffentlich geärgert. Er findet, hier sei „Literatur, die die Wirklichkeit verrät“. Seine Bemerkungen zu Frieds Gedicht „Einleuchtend“ zeigen allerdings, daß er diese Verse einem Kriterium unterwirft, dem sie weder gehorchen können noch wollen. Zwar erkennt Härtling im Gewande des Hohns Klage und Anklage, aber er möchte die strenge Zuspitzung des Gedichts brechen mit dem Einwurf, Fried frage niemals nach der Gegenseite. Sartre, vor eine ähnliche Frage gestellt, antwortete:

Während des Algerienkriegs habe ich es immer abgelehnt, eine Parallele zu ziehen zwischen dem Bombenterror, der die einzige Waffe war, über die die Algerier verfügten, und den Aktionen und Erpressungen einer kostspieligen Armee von 500.000 Mann, die das ganze Land besetzt hielt. In Vietnam verhält es sich gleich.

Fried könnte ähnlich argumentieren. In diesem Zusammenhang wirkt übrigens das Kompliment, das Härtling dem Rundfunkkommentator Fried macht, nicht gerade überzeugend. Eine Diskrepanz zwischen Kommentator und Poet existiert nicht; in seinen Kommentaren hat Fried zum Thema Vietnam nichts anderes gesagt als in seinen Gedichten, er hat sogar eine Reihe seiner Vietnam-Gedichte in diesen Sendungen vorgelesen.
Diese Gedichte gehorchen Härtlings Vorstellungen nicht. Sie zeichnen weder „vom Schrecken, vom Brand entstellte Gesichter auf Fotografien“ nach, noch wollen sie „dem Grauen standhalten“, noch treffen sie den „unbegreifbar gewordenen Kern des Krieges“ – aus dem Grunde nicht, weil Fried diesen „Kern“ durchaus für begreifbar hält. Indessen ergibt das Negativ der Härtlingschen Formulierungen recht genau, was diese Gedichte sind: nämlich Demonstrationen im Doppelsinn des Wortes Darlegung und Protest zugleich. Indem sie darauf verzichten, das Schreckliche emotional zu rezipieren, was unreflektiert und nutzlos wäre, halten sie sich frei für die Analyse, die den moralischen Appell mit enthält. Zu den besten Gedichten des Bandes zählen jene, in denen Fried die Sprache der offiziellen und inoffiziellen Verlautbarungen auf ihre Tarnungen, Verdrehungen, Zynismen, auf den ihr immanenten Terror abhorcht. In diesem Sinne „verraten“ Frieds Gedichte tatsächlich die Wirklichkeit,

Aus Da Nang
wurde fünf Tage hindurch
täglich berichtet:
Gelegentlich einzelne Schüsse

Am sechsten Tag wurde berichtet:
In den Kämpfen der letzten fünf Tage
in Da Nang
bisher etwa tausend Opfer

In den Wirklichkeiten aus zweiten Hand teilt sich so viel Authentizität mit, daß der Leser berührt wird, aber seine Information auch für sich realisieren kann. Fragt man nach der Wirkung, darf man nicht vergessen, daß Fried für deutsche Leser schreibt. Nicht recht begreiflich finde ich es, wenn Härtling meint: „Ich kann nicht dort anfangen, ich muß hier beginnen“ – als wären „dort“ und „hier“ zu trennen wie zu jenen Zeiten, da hinten weit in der Türkei die Völker aufeinanderschlugen.
[…]
Härtlings pauschale Ablehnung der Zeitdichtung scheint mir weder politisch noch ästhetisch gerechtfertigt, sein Aufsatz nicht frei von Ressentiment, der Titel „Rhetorische Ohnmacht“ ambivalent. Der Mensch, der die Freiheit im Kampf suche, werde zum Gefangenen der Ideologen, behauptet Härtling, Wer auf Kampf verzichtet, sich in seiner Ohnmacht einrichtet oder sie bloß vorgibt, folgt nicht minder einer Ideologie, dem Quietismus, der seine selbstverschuldete Ratlosigkeit zum Prinzip erheben möchte.

Harald Hartung, Der Monat, Juli 1967

Höre Israel

Erich Fried (geb. 6.5.1921 – gest. 22.11.1988)

GRÜNDE

Weil das alles nicht hilft
Sie tun doch was sie wollen

Weil ich mir nicht nochmals
die Finger verbrennen will

Weil man nur lachen wird:
Auf dich haben sie gewartet

Und warum immer ich?
Keiner wird es mir danken

Weil da niemand mehr durchsieht
sondern höchstens noch mehr kaputt geht

Weil jedes Schlechte
vielleicht auch sein Gutes hat

Weil es Sache des Standpunktes ist
und überhaupt wem soll man glauben?

Weil auch bei den andern nur
mit Wasser gekocht wird

Weil ich das lieber
Berufeneren überlasse

Weil man nie weiß
wie einem das schaden kann

Weil sich die Mühe nicht lohnt
weil sie alle das gar nicht wert sind

Das sind Todesursachen
zu schreiben auf unsere Gräber

die nicht mehr gegraben werden
wenn das die Ursachen sind
1

Eines der bekanntesten Gedichte Erich Frieds lässt viele Elemente seines lyrischen Sprechens erkennen:

– Er benutzt umgangssprachliche Wendungen, wie wir sie häufig in beliebigen Situationen als Ausreden verwenden.

– Durch Häufung von derartigen landläufigen Ausreden veranschaulicht er, wie schnell wir bereit sind, uns zu verweigern.

– Damit entlarvt er sie als Ausdruck einer Gleichgültigkeit gegenüber anderen, als Augenschließen gegenüber den bedrohlichen Situationen, in denen wir uns tatsächlich befinden.

– Und durch die Häufung in je zwei Verspaaren erhöht er die Spannung auf den Schluss: Wir wollen wissen, worauf diese Häufung hinaus läuft.

– Mit dem Schluss will er einen Schock erzeugen: Unsere Gleichgültigkeit, unser Augenschließen, unsere Verweigerung ist die Ursache unseres Todes.

– Und man sollte sie als Ursachen auf unsere Grabsteine schreiben: d.h. dort hin, wo man gewöhnlich etwas von Trauer, Erinnerung oder Hoffnung schreibt – um uns nämlich als Täter des Untätigseins zu brandmarken.

– Allerdings wenn unser Untätigsein die Ursache unseres Todes sein wird, wird es niemanden mehr geben, der unsere Gräber gräbt. Wir werden nichts getan haben, um der Unmenschlichkeit des Geschehens Einhalt geboten zu haben.

Hinter dieser Feststellung verankert Fried seine Absicht, durch Gedichte zu warnen, über den Weg der Kenntnisnahme von Alltäglichkeiten zur Erkenntnis von deren furchtbaren Auswirkungen zu führen.
Diese Absicht, durch Gedichte zu warnen und zum Tätigwerden aufzufordern, prägt Frieds Leben und Werk. Am 6. Mai 1921 in Wien geboren, erlebt er eine Jugend in ständiger Bedrohung durch Arbeitslosigkeit, Armut und politische Ausgrenzung als Jude. Sein Vater betätigte sich nach dem Scheitern seiner Spedition als fragwürdiger Hypnotiseur, seine Mutter ernährt die Familie mehr schlecht als recht durch das Entwerfen von Stoffmustern und das Modellieren von Nippesfiguren. 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das faschistische Deutschland, in dessen Folge sein Vater von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) bestialisch umgebracht wird, gelingt Fried als 17-Jährigem die Flucht nach London, wo er sofort die Selbsthilfegruppe Emigrantenjugend gründet, mit deren Engagement er vielen Gefährdeten hilft, aus Österreich heraus zu kommen – darunter auch seiner eigenen Mutter. Er muss sich mit Gelegenheitsarbeiten als Bibliothekar oder Fabrikarbeiter durchschlagen, bis er von 1952 bis 1968 eine feste Anstellung als politischer Kommentator beim BBC erhält.
Als Fried nach London floh, fasste er den Entschluss, ein Schriftsteller zu werden, der gegen Faschismus, Rassismus, Unterdrückung und Vertreibung unschuldiger Menschen anschreibt. Diesem Entschluss bleibt er sein Leben lang treu. Er veröffentlicht, neben einigen Prosatexten, politischen Schriften und seinen berühmten Shakespeare- und anderen Übersetzungen, allein 37 Gedichtbände, die sowohl in der BRD also auch in der DDR erscheinen. Damit verschafft er sich das Verdienst, der engagierten politischen Lyrik im Nachkriegsdeutschland zum Durchbruch verholfen zu haben. Er tritt in den 60er und 70er Jahren bei unzähligen Protestveranstaltungen der Außerparlamentarischen Opposition auf und gerät durch seine unverhohlene Kritik an den bestehenden politischen Zuständen in den Ruf eines Unruhestifters und Störenfrieds. Das geht bis zu einem Gerichtsverfahren, weil er die Tötung eines studentischen Demonstranten durch die Polizei als „Vorbeugemord“ bezeichnet hatte – ein Verfahren, das allerdings mit einem Freispruch endet.

Zur Veranschaulichung seines politischen Engagements sollen hier drei

Gedichtbände vorgestellt werden:

– 1966 veröffentlicht er die Sammlung und Vietnam und, in der er sich in bis dahin nicht da gewesener Offenheit und Aggressivität gegen den Vietnamkrieg ausspricht.

– 1974 folgt die Sammlung Höre Israel: Als Jude, der selbst der faschistischen Verfolgung nur durch Emigration entgehen konnte, setzt er sich außerordentlich kritisch mit der Politik des Staates Israel auseinander.

– Im 1977 erscheinenden Band So kam ich unter die Deutschen steht die Kritik der bundesdeutschen Politik seit der Adenauerzeit im Mittelpunkt.

 

und Vietnam und

Die Sammlung wird eröffnet mit dem Gedicht „Gründe“, das ich eingangs vorgestellt habe. Fried zitiert in der langen Liste von „Gründen“ unter anderen auch solche, die ihm aus der damals als fortschrittlich geltenden Gruppe 47 entgegen gebracht wurden. Politische Lyrik wurde in dieser Gruppe damals als „unpoetisch“ abgetan. Peter Härtling etwa schreibt in einer Rezension:

Er hat gelesen, gehört, er ist nicht dort gewesen… Es sind alles Wirklichkeiten aus zweiter Hand… In Vietnam wird ein Krieg geführt, der sich in sinnlose Barbarei wühlt, und ich vermag nicht mehr, Recht und Unrecht auseinander zu halten, sie fressen sich gegenseitig auf.

Er wiederholt damit genau die von Fried aufgezählten „Gründe“: das Gefühl der Ohnmacht, die angebliche Undurchschaubarkeit, die abwertende Distanzierung von dem Geschehen usw. Und Günter Grass urteilt:

Ich rede vom hölzernen Schwert und vom fehlenden Zahn:
Vom Protestgedicht.
Wie Stahl seine Konjunktur hat, hat Lyrik ihre Konjunktur.
Aufrüstung öffnet Märkte für Anti-Kriegsgedichte.
Die Herstellungskosten sind gering.
Man nehme: ein Achtel gerechten Zorn,
zwei Achtel alltäglichen Ärger
und fünf Achtel, damit sie vorschmeckt, ohnmächtige Wut.

Dem setzt Fried entgegen:

Seit wann kann man den Einfluss von Gedichten in Divisionen messen? Darf man nur dichten, wo die Macht so berechenbar ist?

Und er wirft Grass vor, dass er mit seiner „Verachtung für die ohnmächtigen Kläffer“ genau das nachmacht, wogegen er sich gegenüber dem unsäglichen Bundeskanzler Erhard verwahrte, der die Autoren als „Pinscher“ beschimpft hatte.2

Mit der Aussage, dass unsere Gräber nicht mehr gegraben werden, wenn unser Untätigsein die Ursache für das kriegerische Geschehen ist, geht Fried über die nachweislichen Folgen des Vietnamkrieges hinaus und verweist auf die Tatsache, dass Krieg die gesamte Menschheit ausrotten kann. In diesem Sinne zielen die einzelnen Gedichte dieser Sammlung immer einerseits auf die Kritik des tatsächlich in Vietnam Geschehenden und andererseits auf dessen symbolischen, allgemein gültigen Charakter.
So in dem Gedicht:

WAS ALLES HEISST

Warum warst du nicht wie der Baum Trung Quan?
sagt ein Mädchen

Das heißt
ihr Geliebter ist einer von den Verbrannten

Die Blätter des Baumes Trung Quan fangen nicht Feuer
wie Bambusstäbe oder wie Menschenhaut

[…]

Schwarze Jacken und Hosen tragen
heißt Bauer sein nicht Vietkong sein

Getötet werden
heißt nachher
Vietkong gewesen sein
3

Fried entlarvt tatsächlich im Vietnamkrieg von den US-Amerikanern verwendete Ausdrücke in ihrer Menschenverachtung. Und er charakterisiert zugleich die in allen Kriegen verwendeten häufig verharmlosenden oder verschleiernden Bezeichnungen von tödlichen und barbarischen Vorgängen.
Ebenso kritisiert Fried in dem Gedicht „Verhinderter Liebesdienst“ eine Strategie, die auch in anderen bis heute aktuellen Kriegen immer wieder eingesetzt wird, bei der Bundeswehr neuerdings verharmlosend als „zivil-militärischer Zusammenarbeit“ bezeichnet:

Man griff nicht wahllos an
man versuchte sogar
vor dem Abwurf von Napalm und Bomben
auf feindverseuchtes Gebiet
Helfer zu schicken
um kleine und größere Kinder
herauszuholen
In die Stadt und in Sicherheit

Die größeren Mädchen hätten
in Saigon für sich selbst sorgen können
und so auch das Lebenbleiben
der Kinder sichergestellt

Doch dieser Liebesdienst
musste eingestellt werden
weil die verhetzten Bauern
die Kindereintreiber erschlugen
und ihren eigenen Kindern
nicht Leben und Sicherheit gönnten

So blieb den Bombenfliegern
zuletzt keine Wahl
4

Auch die verlogene Berichterstattung der Medien gilt für den Vietnamkrieg ebenso wie für heutige Kriege. So im Gedicht: „17.–22. Mai 1966“

Aus Da Nang
wurde fünf Tage hindurch
täglich berichtet:
Gelegentlich einzelne Schüsse.

Am sechsten Tag wurde berichtet:
In den Kämpfen der letzten fünf Tage
in Da Nang
bisher etwa tausend Opfer5

Ein Musterbeispiel für die poetologische Methode Frieds der Reduktion der Sprache auf wenige systematisch geordnete Wörter ist das Gedicht:

EINBÜRGERUNG

Weiße Hände
rotes Haar
blaue Augen

Weiße Steine
rotes Blut
blaue Lippen

Weiße Knochen
roter Sand
blauer Himmel
6

Während die erste Strophe des Gedichts die triviale Beschreibung eines gewöhnlichen US-Amerikaners auf wesentliche Merkmale reduziert, reduziert die zweite Strophe wesentliche Merkmale des blutigen Krieges, und die letzte Strophe beschreibt den Zustand des Todes. Zugleich verweisen die Farben weiß, rot, blau auf die Farben der US-amerikanische Nationalflagge „Stars and Stripes“: die Streifen in weiß und rot, und die Sterne vor blauem Hintergrund.
Peter Rühmkorf bringt die politische Bedeutung der Vietnam-Gedichte auf den Nenner:

Wo die Welt des Günter Grass ihre Grenzen hat…, beginnt die Wahrnehmungszone der Gedichte von Erich Fried… Hier, möchte man sagen, kann das von den Meinungstrusts zum Analphabeten zweiten Grades herabgewürdigte Landeskind zum zweiten Mal das Lesen lernen. Hier bekommt auch die Frage, was von Gedichten praktisch zu halten sei und was man mit ihnen anfangen könne, einen sehr plausiblen Sinn; weil sich jedes dieser Gedichte auf seine Art als Dechiffriergerät verwenden lässt, geeignet, herrschende Einwirkungsverfahren nachhaltig zu durchleuchten und mithin ein Stück verstellten Daseins zur Kenntlichkeit zu entwickeln.7

Wolfgang Popp, aus Bernhard Nolz, Wolfgang Popp (Hrsg.): Leben im Zeichen von Verfolgung und Hoffnung, LIT Verlag, 2013

 

 

Lesung von Erich Fried am 25.9.1986 im Literarischen Colloquium Berlin

 

Hannelore Schlaffer: Erich Fried und Marc Anton, Merkur, Heft 569, August 1996

Herta Beck: Besuch bei Erich Fried

Klaus Wagenbach und Erich Schwarz Lesung zum 72. Geburtstag von Erich Fried am 6.5.1993 in der Werkstatt der Staatlichen Schauspielbühne Berlin.

Detlef Berentzen: Ein gebrauchter Dichter. Eine Textcollage zum 15. Todestag von Erich Fried

Christiane Jessen, Volker Kaukoreit und Klaus Wagenbach (Hrsg.): ERICH FRIED. Eine Chronik. Leben und Werk: Das biographische Lesebuch

Zum 100. Geburtstag des Autors:

Erich Fried Tage – Internationales Literaturfestival

Erich Fried – Wir sind ein Tun aus Ton
3sat.de, 2.5.2021

Rolf Becker für Erich Fried zum 100.
YouTube, 6.5.2021

Alexander Knief: Grass-Stiftung zeigt digitale Schau zu Erich Fried
Weser Kurier, 3.5.2021

Stefan Siegert: Schau’s dir an!
junge Welt, 14.4.2021

Joachim Leitner: Dem Zweifel zweifelnd trotzen
Tiroler Tageszeitung, 4.5.2021

Jürg Halter: Als Politdichter, Liebesdichter oder Erinnerungsdichter: Sagen, was ist – mit Erich Fried
Tagblatt, 5.5.2021

Björn Hayer: Erich Fried zum 100. Geburtstag: Liebe, und immer wieder Liebe
Frankfurter Rundschau, 5.5.2021

Moritz Gathmann: „Lieber Michael Kühnen…“
Cicero, 6.5.2021

Beatrix Novy: Verzweifelter Humanist zwischen zwei Sprachen
Deutschlandfunk, 6.5.2021

Jan Süselbeck: Der unversöhnliche Philanthrop
taz, 6.5.2021

Klaus Bellin: Verse gegen Lüge, Unrecht und Gewalt
neues deutschland, 5.5.2021

Jens Dirksen: Erich Fried schuf Poesie aus radikaler Opposition heraus
WAZ, 5.5.2021

Bernadette Conrad: Kunst zur Veränderung der Welt
Berliner Zeitung, 6.5.2021

Thomas Wagner: Der Stören-Fried
Die Welt, 6.5.2021

Hubert Spiegel: Der Überlebenshilfekünstler
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.5.2021

Caroline Fetscher: „Man muß mit jedem reden“
Der Tagesspiegel, 6.5.2021

 

 

 

 

 

 

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Nachrufe auf Erich Fried: Die Zeit ✝︎ Wagenbach

 

Bild von Juliane Duda mit den Texten von Fritz Schönborn aus seiner Deutschen Dichterflora. Hier „Knollenfried“.

 

Erich Fried Liebesgedichte vorgetragen von Frank Hoffmann mit dem Jazztrio mg3.

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