Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Alles in einem (Teil 2)

Alles in einem
Borges lesen!

Teil 1 siehe hier

Kompliziertestes aus vielen disparaten Wissensbereichen zwischen Altphilologie, Kabbalistik, Scholastik, Buddhismus und argentinischer Folklore hat Jorge Luis Borges souverän heruntergebrochen auf die Ebene unangestrengten Erzählens – bei ihm eine Mischtechnik von Rekapitulation, Variation und Fiktionalisierung. Diese Art des Erzählens dominiert sein gesamtes Werk. Alles ist hier tatsächlich Erzählung, und alles gravitiert um ein halbes Dutzend Leitmotive: Spiegel, Schatten, Doppelgänger, Duell, Schach, Labyrinth.
Ob Borges über Homer oder Dante reflektiert, über den Tango oder den Kriminalroman, über Waffen oder Wappen, er tut’s stets als Erzähler und hält sich dabei auch stets auf der Demarkationslinie zwischen Rapport und Spekulation. Die meisten seiner Themen kehren immer wieder, werden abgewandelt oder fortentwickelt, wobei sie ständig migrieren – aus einem Essay in eine Geschichte, aus einem Vortrag in ein Gedicht oder ein Interview.

Fortsetzung hier

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

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