Das Poetische
Teil 1 siehe hier …
Das Poetische kann, im Unterschied zu Poesie und Poetik, nicht gewollt werden und nicht vorgegeben sein, es gibt sich meist unerwartet selbst zu erkennen, und dies in aller Regel nur für kurze Zeit, für jenen «wundersamen Augenblick», den man gern als «Ewigkeit» bewahren würde.
In den «Leiden des jungen Werthers» lässt Goethe eine Vielzahl solcher Augenblicke – getragen vom Enthusiasmus wie von der tiefen Zerknirschung des Verliebten – auf exemplarische Weise Revue passieren. Das naturhaft Poetische ist das Magische, das magisch Bannende, Verzaubernde, Erschreckende. Hugo von Hofmannsthal bestätigt (in seinem «Gespräch über Gedichte», 1903): «Die Natur hat kein anderes Mittel, uns zu fassen, uns an sich zu reissen, als diese Bezauberung.»
… Fortsetzung hier …
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
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