Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Der Name des Autors (Teil 2)

Der Name des Autors

Teil 1 siehe hier

Zu den Eigennamen gehört als Sonderfall das Pseudonym. Im Unterschied zum bürgerlichen Namen, den man obligatorisch zugesprochen bekommt und übernehmen muss, kann das Pseudonym frei gewählt werden. Die Möglichkeit, sich selbst einen Namen zu machen, nutzen bekanntlich vorzugsweise Literaturschaffende aller Sparten, die ihr Pseudonym nicht nur zur Tarnung einsetzen, sondern gleichzeitig auch als sprechende Namen, die etwas über den Träger verraten – Geheimhaltung und Preisgabe zugleich.
Auf solche Weise kann das Pseudonym – als Wort – durchaus zu einer verkappten Aussage werden und vorbestimmte Bedeutungen mit sich führen. Wenn Günther Stern als «Günther Anders» firmiert, bekräftigt er damit sein Anders-sein-wollen, und als «Jean Amery» (vgl. franz. «amer» für bitter) tut Hanns Mayer in Form eines Anagramms seine Bitternis oder Verbitterung kund, während Paul Anczel seinen Namen – ebenfalls anagrammatisch – mit Anspielung auf das italienische Verb «celare» (für verbergen, verhehlen) zu «Celan» transformiert und sich damit als «Verborgener» ausweist.

… Fortsetzung hier

 

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

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