Der Name des Autors
Teil 3 siehe hier …
Seinem späteren, ebenfalls weltweit bekannt gewordenen Pseudonym – «Émile Ajar» – legte Kacew alias Gary das russische Wort für «Hitze» (shara, franz. jara) zu Grunde, um daraus wiederum ein Anagramm, eben ajar zu bilden: Auch hier bleiben sämtliche Buchstaben in abgeänderter Konstellation erhalten. Bei jedem Namenwechsel hatte Kacew nach eigenem Bekunden «die perfekte Illusion einer Neuschöpfung» seiner selbst.
Kacews Spiel mit seinen Pseudonymen – er selbst hat dieses Spiel nie aufgeklärt – scheint zu bestätigen, dass Namen tatsächlich nichts als «Schall und Rauch» sind, beliebig austauschbar und problemlos abzuändern – Tarnkappen gewissermassen, die gleichzeitig als Narrenkappen dienen können. Dass er dafür die althergebrachte komplexe Sprachform des Anagramms eingesetzt hat, bestätigt sowohl die Kunst wie den Ernst seines Namenzaubers zur Aufrechterhaltung seiner vermeintlich «mythologischen Existenz».
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
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