Einstimmig mehrsprachig
« … so dass sinn zum himmel schreit … «
Gedichte von Helmut Schulze
Nicht anders als die Gebrauchssprache ist heutige Literatur – Prosa wie Poesie – stark affiziert von fremdsprachlichen Einsprengseln. Das hat einerseits damit zu tun, dass zahlreiche zugewanderte Autoren und Autorinnen nicht in ihrer Mutter- oder Vatersprache schreiben, vielmehr in einer erlernten Zweitsprache, die für sie gleichzeitig Fremdsprache und Literatursprache ist, versetzt mit Elementen der Ursprungssprache.
Andrerseits ist die deutsche Alltags- und Mediensprache ohnehin weitläufig von Fremdwörtern unterschiedlicher Herkunft durchwirkt, von unzähligen Anglizismen ebenso wie von altgriechischen und lateinischen Wortpartikeln. Ohne deren Ursprung zu kennen, verwendet heute jedermann – Kleinkinder eingeschlossen – mit grösster Selbstverständlichkeit Ausdrücke wie «super», «hyper», «mega», «trans», «mini», «homo», «krypto», «hetero» usf., die inzwischen mit klarer Bedeutung ins Deutsche integriert sind.
… Fortsetzung hier …
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
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