Letzter Jaccottet
Teil 1 siehe hier …
Ausgehend von minimalen sinnlichen (meist akustischen) Wahrnehmungen – das Tröpfeln von Wasser, das Klingeln eines Glöckchens, das Knacken im Gletschereis – zeichnet Jaccottet in präzisen Notaten eben das auf, was in Worten kaum noch festzuhalten und demzufolge auch nicht wirklich «der Rede wert» ist – sein «hohes Alter» lasse nur noch «wenige Geräusche», «wenige Zeichen der Welt» zu ihm durchdringen, und diese, so erklärt er, müssten ihm «die Orientierung zu irgendeinem Gipfel ermöglichen, dessen Name auf keiner Karte zu finden wäre …». Also gelte es, das Höchste ganz leise, einfach, dankbar anzusprechen – «eine Art von Präludium zu etwas, wovon man noch gar nichts wusste» und das womöglich schlicht auf das Schweigen vorausweist, das eigene Verstummen.
… Fortsetzung hier …
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
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