Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Nackt und doch unfertig

Nackt und doch unfertig
Beispielshalber ein Gedicht wie dieses

 

«Nu» steht als Wort im Deutschen für eine sehr kurze Zeitspanne («im Nu»), im Französischen («nu») für nackt (bloss) oder Akt (Darstellung einer unbekleideten Person); liest man es rückläufig (als Palindrom), ergibt sich daraus französisch un (eins, einer), im Deutschen dagegen eine Vorsilbe (un-), die zumeist etwas Negatives oder Fehlendes (ohne) bezeichnet: unfroh, ungemein, unbewusst, unerhört.

aaaaaaaaaaNu

Das Plötzliche des Lebens ist
aaaaaadass der Gedanke eintritt ins Gelände dort
aaaaaaaaaaaa
oder ins hiesige Gedächtnis und gleich als Garage genutzt wird
aaaaaazum Fortbestehn.

aaaaaaFroh bleibt aber doch das Beste
aaaaaaauch wenn einer es den hintern Winkeln
aaaaaaüberlässt oder halt dem Neid. Dass derweil in schuss-
aaaaaabereiter Faust eisern die Kraft blüht
aaaaaaist Beweis genug. Ist genug

aaaaaaim Vergleich mit der stetigen Un…
aaaaaa…fertigkeit dieses Gedichts.

 

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

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