Poesie und Poetik des Namens
Beispiele, Analysen, Kommentare
Teil 10 siehe hier …
Als Zwischenstück folgt, hier eingerückt, ein der Zwetajewa gewidmetes Namensgedicht aus dem Band «Jeder Zeit» (2002) von Felix Philipp Ingold; dem Gedicht – «Marina» – ist ein Motto der Autorin vorangestellt, das den Bezug ihres Namens zum Meer bildhaft aufzeigt: «Meer droht mehr zu toben – | Wogen gehen hoch. | Muscheln schwemmt’s nach oben – | Spielen wir doch!»
Das Meer steht
schwarz und senkrecht
schweigt’s an anders einem Rand.
Kein Sturm der
warnt. Kein Segel winkt.
Ob Qualle oder Wal das Rettungslos
genügt. Tot
angeschwemmt des
Glücks zuviel. Und viel zu wenig
Himmel unterm
Horizont. Kein Mensch
verwandt. So gross die Verluste
ins All.
Der Schluss des Gedichts verweist wörtlich auf den Anfang von Rainer Maria Rilkes Elegie an Marina Zwetajewa und bestätigt somit die interxtuelle Verschränkung der Widmungen.
… Fortsetzung am 28.2.2025 …
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
Schreibe einen Kommentar