Wer kennt Reverdy?
Teil 3 siehe hier …
Der gedankliche und sprachliche Rigorismus tendiert in Pierre Reverdys «Bordbuch» häufig zu aphoristischer Zuspitzung und erbringt «Wahrheiten» unterschiedlichster Art, auch solche, die in Widersprüchen oder Paradoxa aufgehen; hier ein paar derartige Sätze als Beleg dafür:
Glück und Talent aufs Mal – des Guten zuviel.
Das Talent nutzt alles, woran es sich erinnert, das Genie – alles, was es zu vergessen wusste.
Von allen Künsten ist die Musik die stummste.
Das beste Mittel, um sich verständlich zu machen, besteht darin, alles dem Rätselraten zu überlassen.
Der Nachdenkliche ist der, dem die Rückseite mehr bedeutet als die Frontansicht.
Die Kunst ist eine Art und Weise, mit der Wirklichkeit über die Bande zu spielen.
Das Werk muss allmählich sein Publikum finden. Wenn der Autor selbst es findet, verliert er damit sein Werk.
Usf.
… Fortsetzung hier …
© Felix Philipp Ingold
aus unveröffentlichten Manuskripten
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