Beim Öffnen des Fensters vorm Schreibtisch flutscht ein Schock von dicken schweren Regentropfen, untermischt mit wattigem Schnee, auf die ausgebreiteten Papiere – da liegt der gestrige handschriftliche Entwurf zu einem Gedicht mit dem Arbeitsitel Wassermann, geschrieben in Gedanken an Ghérasim Luca und jetzt zusehends verschwimmend und fast schon verschwunden in einem Archipel von Tintenklecksen; ich versuche, von den Klecksen auf die Wörter zurückzukommen, und finde, rekonstruierend und improvisierend, zu diesem Text:
Das Nichts besteht
aus nichts als Falten. Ist unzählbar
wie das Lächeln – zum Beispiel – der Seine
unterm Pont Mirabeau. Irr
aber so gewollt vom Gott da oben
in der Zirkuskuppel. Jenem wahren Mund
gehört das Schweigen.
Dieser einen Hand die Schwere
der Fliehkraft. Rafft sich jetzt zusammen
was noch keinen Namen hat.
Schafft den Sprung ins Element wo
nichts mehr ähnelt. Alles ahnt.
aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern
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