Ich stelle mir mein Tagebuch als Enzyklopädie vor, nicht chronologisch, nicht mal logisch geordnet, sondern nach dem Zufallsprinzip des Alphabets, nach Orts- und Personennamen, nach Begriffen wie «Arbeit», «Glück», «Ich», «Wald», «Ende», «Hund», «Buch», «Wetter», «Wort»; allerdings liesse sich das Tagebuch so nicht schreiben, es müsste nachträglich enzyklopädisch geordnet werden. Immerhin wäre damit zu vermeiden, dass ein Leben, meins, bloss als Geschichte kolportiert würde.
aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern
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