Kurzer Mittagsspaziergang heute im strömenden Regen. Unterwegs – auf der grossen Lichtung zwischen Friedhof und Waldrand – beobachte ich eine riesige Saatkrähe, wie sie knapp überm Gras im Gleitflug vorüberschwebt, ohne auch nur ein Mal mit den Flügeln nachzuhelfen. Sieht aus, als würde sie an einer tief hängenden unsichtbaren Strippe über die Waldwiese gezogen. Im massiven schwarzen Schnabel hält sie, wie ich erst jetzt erkenne, da sie auf Kniehöhe vor mir über den Weg gleitet, etwas Lebendiges.
aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern
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