«Gescheit, gescheiter, gescheitert …» Kalauer aus einem Essay über den Quijote; und vielleicht doch mehr als ein mässig brillantes Wortgeklingel, mehr auch als bloss eine Anspielung auf jene biblische Warnung, man möge sich «nicht zu sehr auf den Verstand» verlassen. Die Abfolge der Steigerungsgrade legt die Vermutung nah, das Scheitern sei eine Konsequenz von intellektueller Selbstüberschätzung oder tatsächlich von exorbitanter Geisteskraft. Eine andre, ziemlich hintergründige Lesart wäre: Es genügt nicht, gescheit zu sein, man muss immer noch ein wenig gescheiter werden, um zu erkennen, dass man – längst – gescheitert ist. Gescheitert irgendwo zwischen Esche und Teich, vielleicht an einem Scheit, einem Geier oder einem greisen Reiter.
aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern
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