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QUELLEN
(vgl.
(vgl. LEBEN) |
Belesen war Gogol nicht; die literarischen Quellen, von denen er, ohne sie je zu erschöpfen, lebte, blieben auf die Bibel, den russischen Homer, die Volksdichtung, das Sprichwort, die faits divers aus der »Nordbiene« beschränkt. Dazu kam allerdings »eine große Zahl höchst uninteressanter Bücher«, deren diagonale Lektüre für Gogol nicht weniger anregend gewesen sein dürfte als die »hohe Literatur«, von der er sich und sein Werk erbauen ließ. Wer also wäre der Autor? Was? In unverschämter, ja obszöner Selbstbescheidung hat sich Gogol, durchaus überzeugend, als »Schreiberling« und »Hündelein« präsentiert:1 der Literat – ein Detektiv! ein sekretärer Schnüffler! Werkspion! Nachfahr und Kopist! Der Schriftsteller – ein Abschreiber! |
aus: Felix Philipp Ingold: Haupts Werk Das Leben
Ein Koordinatenbuch vom vorläufig letzten bis zum ersten Kapitel.
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