Müßte ich das Stichwort
FENSTERLÄDEN
übernehmen würde ich
nebst all den losen
Schlag- Klapp- Fall- Roll- Zug- und Schiebeläden
auch die Perser
die Franzosen und mein persönliches
Bedürfnis nach Abschirmung
gegen Hitze und Licht
zur Sprache bringen
nicht zuletzt die Innenläden
wie sie (auffällig oft im Zusammenhang
mit der Verkündigung)
aus niederländischen Malereien des fünfzehnten Jahrhunderts
in allen möglichen
meist ganz schön komplizierten
Perspektiven bekannt sind oder
auch die winzigen rechteckigen Öffnungen
mit Schiebetürchen
die man in manchen Bündner Schlafstuben findet
als Seelenfenster
durch die wer zu Hause stirbt
diskret sich davonmachen kann.
aus: Felix Philipp Ingold: Haupts Werk Das Leben
Ein Koordinatenbuch vom vorläufig letzten bis zum ersten Kapitel.
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