Du

Das Gesicht ist am Menschen das meiste; die vom Gesicht vorbestimmte Frontalität des Körpers ist so stark ausgeprägt, daß ich mir den Menschen immer als mir zugewandt … als mir entgegengesetzt … als den Andern vorstellen muß, auch dann, wenn ich ihn im Vierfünftelprofil von hinten sehe, wenn ich mich an ihn erinnere, nach ihm mich sehne. Allein das Gesicht, unverwandt mir zugewandt, läßt mich im andern den Andern erkennen.

 

aus: Felix Philipp Ingold: Freie Hand
Ein Vademecum durch kritische, poetische und private Wälder

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