Was der Text sei ohne die im Text nicht vorkommenden Wörter.
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Ganz Mund sein; mit der Zunge, den Zähnen zu hören.
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Die einmalige Ordnung ist die Unordnung; nur Unordnung kann einmalig sein … sie verändert sich ständig, zeigt sich in stetigem Werden, in stetigem Zerfall. Ordnung dagegen steht, sie gilt, sie bedeutet.
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Im Anfang war die Legende; das Reale als das zu Lesende. Und … aber am Ende wird das Wort gewesen sein, »… daß gepfleget werde / Der feste Buchstab, und Bestehendes gut / gedeutet …«
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Oskar Pastior spricht vom Daß des Texts; daß Text da sei, meint er, sei zum Schreiben der beste Grund.
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Der ewige Jude, höre ich O. E. hinterm Vorhang sagen, ist nicht Ich; ewig Jude, sagt er, ist kein Dichter, ist nur das Gedicht.
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Im Spiegel sind immer schon enthalten:
Egel
Igel
Espe
Geiles
Siegel
Seile
Legei
Geisel
Pegel
Segel
Sieg
Liege
Eile
Leis etc.
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Das Wort der Verkündigung ist die Verkündigung des Worts.
aus: Felix Philipp Ingold: Freie Hand
Ein Vademecum durch kritische, poetische und private Wälder
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