MONDMOTIV
Rot drallt des Mondes Ründen.
Groß und allein den Gründen,
die blau’n – in Dunkelei’n.
Geschmiegt in seine Weite –,
liegt Land in Schweigenheiten –
In Dämmer, wies umstand
: vereint.
galt mit seinem expressionistischen Werk im „1000jährigen Reich“ und als Schüler von Liebermann als „entarteter Künstler“. Als „Volljude“ war er zudem von Deportation und Ermordung bedroht. Von Nachbarn gewarnt, wurde er von Freunden im Keller einer Ruine in Berlin-Grunewald versteckt. Da er dort nicht malen konnte, hat er seine Gedanken und intensiven Gefühle in ergreifenden Gedichten ausgedrückt, von denen besonders die Naturbetrachtungen als „ungemalte Bilder“ geschätzt werden.
Ankündigung in Jürgen Fuchs: Poesiealbum 356, MärkischerVerlag Wilhelmshorst, 2020
Er vermittelt sowohl die Intensität seiner Denkprozesse als auch seine Sensibilität für – und seine Benutzung von – Worten sowie deren Nuancen und Klangmuster. Vor allem demonstriert er den unbezwingbaren Geist des Künstlers Fritz Ascher, den keine Umstände, unabhängig vom Medium, daran hindern können, mit vehementer und zarter Kraft zu schaffen.
Ori Z. Softes
… wir können ihn jetzt sicher in unseren Kanon deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts aufnehmen…
Tom L. Freudenheim
Fritz Aschers poetische Stimme erklingt zu einer Zeit der erzwungenen Verstummung seiner bildnerischen Darstellungsmöglichkeiten. Todesangst, Hunger und Immobilität, Isolation und Einsamkeit sind seine tägliche Realität. In dieser Situation schreibt er Gedichte, in denen er seine Gedanken und innersten Gefühle mitteilt, und so ungemalte Bilder entstehen läßt. Aschers Gedichte sind authentisch, zart und kräftig, und leben vom expressiven, kreativen Sprachgebrauch.
Rachel Stern
MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2020
Ascher hat komponiert, gedichtet, gezeichnet und gemalt: Zwischen 1942 und 45 – drei lange Jahre – versteckte er sich vor der Verfolgung der Faschisten im Keller eines ausgebombten Hauses in Berlin-Grunewald. Unbeweglichkeit, Einsamkeit und Hunger sowie die Angst vor Verrat und Entdeckung, Folter und Tod verließen ihn in dieser Zeit nicht. In dieser Situation fand er ergreifende Worte für seine ,ungemalten Bilder‘.
MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2020
Authentisch, zart und kräftig
Freie Presse Chemnitzer Zeitung, 20.2.2021
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