Gedichte, Essays und Gespräche von und mit: Durs Grünbein, Kerstin Hensel, Hansjörg Schertenleib, Werner Söllner und Norbert Weiss.
„Was in Buchform wie eine Synopse dreier poetisch-essayistischer Texte dargeboten wird, verwandelt sich zu einem faszinierenden Stimmen-Konzert, in dem sich die einzelnen Texte von ihren Autoren lösen, durch Wiederholungen und Reprisen neue Intensität und Dichte gewinnen.“ (Michael Braun in der Basler Zeitung)
EINE REGUNG – Dieser flüchtige kleine Windstoß, Luft- / wirbelsekunde, als ein / verschreckter Sperling kurz /
Gerhard Falkner wußte es schon, daß „mit dem programmatischen Bändchen PROË, erschienen bereits 1991, Anderson, sich und seine Favoriten – Stefan Döring, Bert Papenfuß, Peter Waterhouse, Durs Grünbein, Thomas Kling und Gerhard Falkner – zum Grundstock seiner neuen Lyrikzentrale machen wollte“. Das Buch blieb davon unberührt.
Was sind Gedichte heute? Teillösungen, wie Peter Waterhouse meint, einer Ungleichung, ergänzt Durs Grünbein, deren Auftrag, schließt Brigitte Oleschinski, das Ungenügen bleibt? Brummende Kühlaggregate, Gedächtnismaschinen oder Stillespeicher? Drei Stimmen deutschsprachiger Lyrik versuchen in drei voneinander unabhängigen Essays eine Antwort, die jede wieder Anlaß wird zu neuen Fragen, Erwiderungen, Anmerkungen und Fortsetzungen durch die jeweils anderen.
EPITAPHE – BERLIN. Ein Toter saß an dreizehn Wochen / Aufrecht vorm Fernseher, der lief, den Blick
GRUNDLOS, WIE LEBEN ENTSTEHT – Grundlos, wie Leben entsteht, ist es bereit / Zu vergehn in den Kehlen, / Durch die Finger zu rinnen, die Wand hinab.
12/11/89 – Komm zu dir Gedicht, Berlins Mauer ist offen jetzt. / Wehleid des Wartens, langweile in Hegels Schmalland