BEIM EINGRABEN – Und bin ich tot, nur eines ist mir leid: / Die viele bittre ungelebte Zeit. /
Sprachlust und Witz, Ernsthaftigkeit und Verantwortungsgefühl zeigt die neue, erfahrungshungrige Literatur, die während der 80er Jahre in der DDR entstand. Gegen den verordneten ‚sozialistischen Realismus‘ und abseits der gerade noch zugelassenen modernen Moderne entwickelte sich eine spontane Literatur, deren Impuls radikale Neusetzung war.
Die Autorenspanne der Lyriker aus der DDR in den siebziger/achtziger Jahren reicht von Heinz Kahlau bis Matthias BAADER-Holst und versucht trotzdem dem Anthologietitel irgendwie gerecht zu werden.
TERZINEN ÜBER VERGÄNGLICHKEIT – Noch spür’ ich ihren Atem auf den Wangen: / wie kann das sein, daß diese nahen Tage /
MUTTER – Dein letzter Wunsch die neue Uhr / ein Wecker (für die Zeit danach) //
GLÜCK – Nichts mehr, / was dich treibt, / nichts mehr, / was dich hält. / Auf den Hügel hinauf
Peter Waterhouse denkt nach Abschluss seiner Übersetzung und umfassenden Edition ausgewählter Texte Michael Hamburgers über die zentralen Motive in dessen Werk nach.
In diesem Band sind die Preisträger des „Lyrikpreises der Stadt Meran“ von 1993–2008 mit ausgewählten Gedichten versammelt. Die abgedruckten Texte sind auf einer beigelegten CD zu hören.