Thomas Kunst lässt die Wortwogen hochgehen. Gischt erwischt die am Ufer Stehenden. Sie werden naß, auch wenn sie nichts von dem Wasser und der Wucht der Woge wissen mögen.
KEIN MANN ERTRINKT IN SEINEM BETT – Nachts lag die Hand auf meinem Gesicht. / Die Hand mit den fünf nassen Daumen.
Swâ tac er- schînen sol zwein liuten / die ver- borgen inne liebe stunde müezen tragen, / dâ mac ver- swînen wol ein triuten.
IM AUTO DEINES VATERS – im auto deines vaters / wein aus seinem / keller trinken, nie hat ers / gemerkt, der zungenkuß
NÄCHTLICHE STUNDE – Nächtliche Stunde, die mir vergeht, / da ich’s ersinne, bedenke und wende, /
DER DIE MINUTEN ZÄHLT – Der die Minuten zählt, / der sich um nichts quält: / sieh ihn dir an. //
STERNSUCHER – Der, hör ich, nachts aus dem Haus geht / und, seh ich, hoch in den Himmel schaut,
IN KETTEN – Die Daseinsfrage stellt ja keiner mehr. / Das große „Es“, das läuft so vor sich hin. / Nur ganz Naive suchen noch den Sinn