Mit 92 immer noch auf dem Sprung ins Exil.
Aus der Dichtung Cabral de Melo Netos spricht eine unpathetische, unpersönliche und präzise Stimme zu uns, die Stimme der Steine aus der kargen Hochlandsteppe des brasilianischen Nordostens.
Sein Name ist untrennbar verknüpft mit der sogenannten Harlemer Renaissance der zwanziger Jahre.
Vergangenheit und Gegenwart werden angerufen, damit die Zukunft doch noch stattfinden kann.
„Seine schönen, aufrichtigen Gedichte, die aus der Stille der Sprache hervorgehen wie namenlose Selbstgespräche des Volkes, vereinigen sich zu einer leise gesprochenen Chronik.“ schreibt Bernd Jentzsch in seiner Einführung.
Zart, leidenschaftlich und kraftvoll sind die Gedichte.
Der Dichter ist anderen Menschen am nächsten im Gedicht.
Die über die Dezennien verfeinerten Motive der Zeitgeschichte, geografischen Erkenntnisse und autobiografischen Erfahrungen zeichnen ihre Gedichte aus.