Seit über 40 Jahren „Zeitschrift für neue Literatur“ herausgegeben von Michael Speier.
„Sie alle schrieben das BUCH miteinander“ − so könnte ein anderer Titel dieser Anthologie lauten, die ein einzigartiges poetisches Vorhaben dokumentiert: Im Vorfeld des internationalen literaturfestivals berlin 2001 wählten 33 Autoren und Autorinnen aus den USA, Europa, Australien, und Neuseeland, aus Japan, China, Lateinamerika und Afrika jeweils drei Gedichte aus, die in ihren Augen einen Hinweis auf Berlin, eine Anregung für die Stadt enthalten.
Valžyna Mort, die eigentlich Sängerin werden wollte, entdeckte die politisch umkämpfte Sprache als Instrument des lyrischen Ausdrucks – und macht sie zum Thema ihrer aggressiven Balladen und militanten Litaneien.
Valzhyna Mort schreibt ihre von Hunger und Verlust gezeichnete Familiengeschichte fort. Doch stärker als früher, dringlicher, aggressiver setzt sie auf Themen wie Lust, Gewalt, Fremdheit und Einsamkeit.
„Griechisch war die Sprache, die man mir gab; armselig die Hütte an den Küsten Homers. Meine einzige Sorge die Sprache an den Küsten Homers“, lautet das Credo des Dichters Odysseas Elytis.
Sechsundvierzig Gedichte von der Liebe enthält dieser Band, verhaltene Verse, deren Sinnlichkeit sich am ehesten dort offenbart, wo die stummen Zeugen der Leidenschaft aufgerufen werden: die Sandalen, der Aschenbecher, der hölzerne Stuhl.
Ein wattierter Ziegelstein oder der mit Komtesse-Leinen überzogene Zauberwürfel.
Die Kriterien dieser Auswahl: literarische Potenz eines Gedichts, sinnliche Aussagekraft, nicht zuletzt Gespür für historische Umschlagpunkte und Bezug zur Wirklichkeit.