WEIT & HOCH & TIEF & RUND
was erde
was ich
brennt mich lebendig
im spiegel
des wassers
mein atmen
soll mich tragen
in alle 4 richtungen
zwischen ein & aus
singe mir flügelschlag
sehnen sucht strom
ich erahne schon weit
& hoch & tief & rund
& weiß & rot & grün
& geist & liebe & grund
Wie real ist Lyrik? Kann sie die Wirklichkeit, den Fluß der Dinge verändern? Gleich, wie man darüber denkt, sie kann vieles in ein neues Licht tauchen – wie die Gedichte von Günter Abramowski.
Wortspielerisch sind seine Gedanken und Gefühle verschlüsselt, zwischendurch taucht im Erzählstil wieder Vertrautes auf, doch gleichnishaft.
Abramowski denkt emotional in mehreren Richtungen. Sein rationales Denken und seine emotionalen Bewertungen sind aber kein Suchen in der Tradition des Liberalismus sondern ist Suche nach echter spiritueller Erkenntnis. Er beschreitet dabei verschiedene Wege, weit und hoch und tief und rund. Diese Koordinaten bestimmen seine Dichtung. Man geht gerne mit, liest immer weiter – das liegt an der Dichte der Worte, der Präzision und an der suggestiven Kraft der Bilder. Seine Worte sind schön wie Hieroglyphen. Der Sinn ist innen lebendig. Der Leser muß dem Zusammenhang lauschen, ihn erfahren. Er kann versuchen, den Sinn auf sich selbst zu beziehen.
Theo Czernik, Edition L, Klappentext, 2004
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