ZU UNRECHT VERGESSEN
Der Herausgeber
einer Anthologie zeitgenössischer Lyrik
vergaß die Gedichte
jener Dichter aufzunehmen, die
ihrem Jahrhundert
Dankbarkeit zollen für
die Überlassung gewisser
Bombardements, in denen sie
verbrannten
mit ihrem Gesamtwerk,
das sie wenig später
begonnen hätten, anschließend
an ihre Kindheit.
… wer oder was ist Günter Bruno Fuchs? Können Sie uns das schlüssig erklären?
ist er ein Dichter, ein Poet, oder eine pittoreske Haut?
wo bleibt der gute alte Unterschied zwischen Kneipe, Kunst und Leben?
ist er ein Romantiker oder was macht er? Macht er das freiwillig? spielt er was vor?
ist etwas Wahres an der Behauptung, daß Paul Scheerbart ihm seinen Flaschenöffner vermachte?
ist es zutreffend, daß Metaphorik und Rotwelsch dieses Autors vom preußischen Bänkelsang mehr als beeinflußt wurden?
ist es richtig, daß der Verfasser des Schwejk seine Prosa schätzt, und ist es richtig, daß Lafontaine seine Fibelgeschichten ins siebzehnte Jahrhundert übersetzen will?
ist er nun Zeichner oder Dichter, das eine mehr, das andere auch, oder beides zur Hälfte?
aus wie vielen Bruderschaften setzt sich seine Ästhetik zusammen?…
Mit solchen Fragen ehrte und beschrieb ihn der Dichter Christoph Meckel 1977 in seiner lyrischen „Totenrede für Günter Bruno Fuchs“.
Der pittoreske Poet und antipreußische Romantiker, wohl mehr Dichter als Zeichner, indem er auch in seinen Zeichnungen dichtet, wurde 1928 in Berlin geboren und starb 1977 in Berlin (West). Er war Kellnerssohn, besuchte die Mittelschule, gelangte durch sogenannte Kinderlandverschickung nach Österreich und in die Slowakei. Im Vorspruch zu seinem Gedichtband Zigeunertrommel, der 1956 im Mitteldeutschen Verlag Halle erschien, heißt es:
Im Jahre 1942 wurde ich mit gleichaltrigen Schülern von Berlin aus in die Slowakei evakuiert, die seinerzeit unter deutscher Besatzung stand.
Vor den Bergen der Hohen Tatra bei Tatra-Lomnica vollzog sich die unvergeßliche Begegnung mit den Lagerplätzen der Zigeuner; Frauen, Männer und Kinder kamen über die Serpentinen, verkauften Körbe und boten Tamburin-Tänze. Zum Frühjahr 1943 begann die Verhaftung der slowakischen Zigeuner.
Die nachstehenden Texte und Holzschnitte sind den Toten und Verfolgten gewidmet, dem Volk der Klagefrauen und Geigenspieler, dessen Opfer die Grenzen aller Länder widerlegt hat.
Den Brüderschaften der Verfolgten und Opfer blieb er seither verbunden.
Mit vierzehn wurde er Flakhelfer in Berlin, mit fünfzehn hatte er an der Weichsel Arbeitsdienst zu leisten, mit sechzehn erlebte er in Norddeutschland den Fronteinsatz als Soldat. Als er 1945 aus belgischer Gefangenschaft heimkehrt, findet er die Wohnung der Mutter zerbombt. Fuchs versucht nun, in verschiedenen Berufen Fuß zu fassen, wird Maurerumschüler, Hilfsarbeiter, Kunststudent, Schulhelfer im östlichen Berlin, Clown bei einem westdeutschen Wanderzirkus, Zechenarbeiter in Herne, Journalist, Autor. Er findet den Beruf, der die Intentionen all dieser Anfänge zusammen- und weiterführt: Er wird Poet.
1953 gründet er in einem Kreuzberger Hinterhof die Außenseiter-Galerie Die Zinke („Zinke, das internationale Verständigungszeichen der Landstreicher, die Nachricht, die den Gefährten begleitet, die ihn warnt und grüßt…“).
1953 erscheint im Verlag der VVN in Düsseldorf sein Essay „Der verratene Messias“, der an Höhepunkten die Intensität eines Prosagedichts erreicht. Die urchristliche Vision von Brüderlichkeit, die auch Themen und Haltungen bei Fuchsens frühen Legendenerzählungen bestimmt hatte, wird hier auf die Gestalt des jung verstorbenen Dichters Wolfgang Borchert projiziert, ein Versuch, dem des Alexander Blok in seinem Poem Die Zwölf verwandt, den sanften Aufrührer von Galiläa und den Rebellen der Gegenwart zu verschmelzen.
Das expressive Pathos grenzt mitunter an unfreiwillige Komik. Bald schon wird Fuchs verspüren; daß es seiner Begabung gemäßer ist, Pathos sarkastisch oder spielerisch zu unterminieren und vom Erhabenen ins Lächerliche stolpern zu lassen. Der Umweg über den Tragöden und Apokalyptiker führt ihn zu Clownerie und Idyllik, die allerdings ihr untergründig grollendes Ethos, ihre aufsässige Brüderlichkeit selten verleugnen.
Wie manche seiner berühmten oder unbekannten Vorgänger öffnet der großstadtsässige Vagant Günter Bruno Fuchs den Künstlerbegriff für Artistentum höchster und niederster Art. An Tradition bevorzugt er das Antipontifikale, die Narrenlinie. Von den Anregern lernt er vor allem Selbstbehauptung – auch gegenüber den suggestiven, manchmal überlebensgroßen Vorbildern, welche die Literaturgeschichte zur Einschüchterung der Nachgeborenen bereithält. Auf diese Weise wird er zwar auch zum Epigonen, aber gleichsam der Poesie selber, versucht, Ursprüngliches zu wahren, oder zu machen, nutzt altherkömmliche ebenso wie neuartige Muster für seine Verkündungen: Märchen und Steckbrief, Legende und Dienstvorschrift, Gebet und Geschäftsbrief, Gelöbnis und Kolportage… Mit gerissener Naivität, listig infantil, abgründig verspielt geht er auf Weltverbesserung aus, indem er Wirkliches zu poetisieren und Poetisches zu verwirklichen sucht.
Fuchsens Außenseiterprogramm zielt ins Zentrum und ist, auch wo es sich unverbindlich-eskapistisch gibt, durchaus politisch gemeint. Zwei verwandt-gegensätzliche Grundtendenzen: Verweigerung, und konfrontierend-kritischer Entwurf von Gegenwelten, sind schon den Titeln der Fuchsschen Bücher ablesbar:
Zigeunertrommel (1956), Brevier eines Degenschluckers (1960), Trinkermeditationen (1962), Pennergesang (1965), Blätter eines Hof-Poeten (1967), und andererseits: Polizeistunde (1959), Polizisten-Steckbriefe (1966), Singen Sie mal die National-Hymne (1967), Zwischen Kopf und Kragen (1967), Handbuch für Einwohner (1970)…
Noch die verspieltesten Verse suchen, in ihrem humanen Selbstverständnis, streitbar demokratische, künstlerisch-kreative, produktive Haltungen einzuüben. Es ist eine ihrer Tendenzen, in fast jedermann den Künstler zu entdecken und zu wecken.
Im Grunde sind alle die Helden, die seine Texte und Bilder bevölkern, Künstler: die Gaukler und Seiltänzer, Messerwerfer, Degenschlucker, Irren, Trinker, Träumer, Hinterhofkinder, alle die Außen- und Untenseiter, Antipoden der restaurativen westdeutschen Nachkriegsentwicklungen. Die Exzentriker und Randexistenzen stehen im Mittelpunkt seiner Gegenwelten, wo Kneipe, Kunst und Leben, Historie und Heutigkeit, Realität und Märchen vielfältig ineinander verquickt sind, wo die wirklichen Gestalten der Phantasie und die phantastischen der Wirklichkeit miteinander Umgang pflegen. Auch Kinderwelt, Natur, Tierwelt spielen ständig hinein. Wie viele der Fuchsschen Haltungen aus geretteter Kindlichkeit herrühren, die sich gegen das etablierte Erwachsenendasein mit seinen Zwängen und Fixierungen zu wehren sucht, das kehren seine Zeichnungen oft noch deutlicher als die Texte hervor. Wenn man bei ihm etwas wie ein Programm extrahieren wollte, wäre Kindgemäßheit ein wichtiger Punkt: „Die Windmühle des Kindes spricht das Urteil über die Welt.“
Tierwelt wird, wie einst bei Lafontaine, auch bei Fuchs in fabelartigen Texten genutzt; aber im Unterschied zur herkömmlichen Fabel: mehr als das metaphorisch vermenschlichte geht ihm das wirkliche, natürliche Tier nahe. Selbst wo er Tiere als Masken und Verkleidungen gebraucht, reizt ihn vor allem das Kreatürlich-Kreative und Naturhafte an ihnen.
Anläßlich einer programmatischen Selbstverständigung schreibt Fuchs 1961: „Ich versuche einen Text aufzuspüren, der sich wehrt, der auf einem Flugblatt stehen kann…“, und er prüfe, „ob das Ergebnis brauchbar ist für den Vortrag, ob es abschwört der guten Miene zum bösen Spiel und vor allem intakt genug ist, zwischen den herrschenden Ideologien sein eigenes Denken behaupten zu können.“ Gelingen und Scheitern ist den Texten abzulesen.
Fuchs sucht die Leute beim Wort zu nehmen, die Worte bei Sinn und Sinnen, wie vormals Till Eulenspiegel, der ihm eine überaus wichtige Bezugsfigur bedeutet. Wo ihn Fuchs als Gestalt in sein Werk nimmt und man eigentlich gesteigerte, Eulenspiegelsche plus Fuchssche, Clownerie erwarten könnte, zeigen sich merkwürdige Interferenzen, treten die leidvollen Komponenten beider Gestalten augenfällig hervor.
Zu den tragischen Zügen des Komikers Günter Bruno Fuchs gehört auch: Die Narrenjacke, die ihm viele Freiheiten bot, hatte zugleich ihren Zwangscharakter – es war beinahe unmöglich, ihr zu entkommen. Sie barg die Gefahr, daß einer, dem es an Harm nie gemangelt hat, mitunter zum harmlosen Spaßmacher verflachen konnte. Noch das Beispiel seiner „Selbstinterpretation“ weist, außer auf die Hintergründigkeit der Fuchsschen Texte, zugleich auf die Mühen, durch clowneske Oberflächen hindurch zu tieferen Sinnschichten vorzudringen, zu jenem Hintergrund, wo die Absichten auf der Lauer liegen.
Dennoch: ein eigentümliches Werk, reich an Gelungenem. Dessen Spiele als Botschaften zu begreifen sind.
Was sich Fuchs als seine Leistung erhofft hat, war unter anderem: „Er wuchs auf, um uns größer zu machen. Er wirkte zu Lebzeiten, er gab durch seine Umsicht uns selber an uns selbst zurück.“ Nicht nur zu seinen Lebzeiten.
Hubert Witt, Nachwort
Ein genialer Mensch ist gestorben, das ist leicht gesagt
die Freunde kommen und sind mit ihm einig
die Freunde aus der DDR sind mit ihm einig und können nicht kommen
sie telefonieren, daß sie nicht kommen können und lassen sagen, daß sie anwesend sind
es kommen auch ein paar Leute, die man nicht sieht
es kommt Peter Hille mit dem Papierschnitzelsack und sagt: Fuchs, mal ganz ehrlich, hältst du es für möglich, daß irgendein Mensch in dieser weltweit verlorenen Stadt weiß, wer wir sind?
es kommen Olescha, Babel und Sostschenko, sehn sich die Trauerfeier an und haben vom Tod nichts anderes erwartet
auf altem Knickebein kommt Don Quichote und hängt einen Windmühlenflügel an den Baum
es kommt Quirinus Kuhlmann und bittet um Wunderkerzen, es kommt Andreas Gryphius und dankt für ein paar berechtigte Fragen
es kommt Ringelnatz und bedankt sich für die kinderleichte Abschaffung wortkargen Tiefsinns und wortreicher Ideologie
der unbekannte Lyriker klettert von seinem Denkmal und überreicht einen Orden für die Reinigung der Sprache von poetischem Falschglück und illusionärem Schwindel
es kommt der bewährte Dick und der kluge Doof, sie lüften den Hut, mehr brauchen sie nicht zu tun
es kommt Buster Keaton und sagt: wir haben das gut zwischen uns aufgeteilt: du lachst, ich verzieh keine Miene, beides täuscht
es kommen Brendan Behan und Dylan Thomas, es kommt Günter Eich und schweigt sich aus
es kommt Carl Michael Bellmann und ruft von der Straße: du hast tüchtig lange ausgehalten, reiß dir den Morgenstern runter ins Kohlenloch!
Mit dem Nachtzug aus Frankfurt kommt VauO Stomps; es ist das erste Mal, daß er nicht am Bahnhof Zoo abgeholt wird, aber das macht nichts, sagt er, ich habe einen guten Morgen mitgebracht, der genügt für zwanzig Bücher und ein ganzes Leben
es kommt Bobrowski und nickt mit dem Fallada-Kopf; unser Begräbnislied kennst du ja, sagt er, Abel Babel, Gänseschnabel, Engelfüßchen schmecken süßchen
und er fügt hinzu: Offener Himmel Wolke / tiefer die Vögel ein Fluß / der kleine Mann im Papierschiff / hat einen Bauch er ruft / hinauf zu der Schwalbengirlande / und winkt den Kindern und schwenkt / den Papierschirm steig aus kleiner Mann
es kommt das Pferdchen Krause aus der Admiralstraße, dann geht es nicht weg, dann bleibt es immernoch da
es kommen die Kinder vom Buddelplatz und die Kellerkinder vom Hof, danken für Bilder und Reime vom dicken Mann und haben nicht erst heute von ihm gehört
es kommt der Abgeordnete des Berliner Hausmeisterverbandes und überreicht das aus Sperrholz und Knete zusammengepunzte Modell einer Berliner Mietskaserne, mit kollegialen Grüßen für den Kenner dieser und anderer Verhältnisse
es kommt ein Vertreter der Polizei und hinterläßt die Pappimitation eines Stiefels dann geht er wieder weg und das ist das einzige, was man von ihm erwarten kann
das Finanzamt hat auch schon davon gehört; der Gerichtsvollzieher ist in eine Spendierhose gezwängt worden und überreicht einen symbolischen Sargnagel
es kommt Jaques Prévert und verspricht, die Berliner Haikus herauszugeben im siebten Himmel, ein bißchen Kuckucksewigkeit kann gar nichts schaden
es kommt ein Vertreter der deutschen Kritik, verschwendet eine Krokodilsträne und bittet im Namen seiner Kollegen um Nachsicht für Versäumnisse in zwanzig Jahren; ob die Nachsicht gewährt werden kann, hängt davon ab
es kommen Schneekönige und Trebegänger, Zauberkünstler, Rentner und Stielnasen aller Art und danken für die poetische Wahrnehmung ihrer Interessen
es kommt Johannes Hübner und überreicht ein Gedicht mit handgeschriebenen Grüßen von Apollinaire
es kommen ein paar mittelgroße oder kleinere Veranstalter der Literatur. Wir haben Sie, heißt es, seit jeher in die engere Wahl gezogen, aber so einfach ist das nicht mit der Preiswürdigkeit, seriös, seriös, erwachsen werden, und außerdem hat das alles noch Zeit (der alte Fontane darf das gar nicht erfahren)
es kommen Vertreter der Verlage und laden verramschte Bücher ab. Leider, heißt es, müssen wir Ihre Hoffnung unverbraucht an Sie zurückgeben; Ihre Spiele sind uns nie richtig abgenommen, geschweige denn aus der Hand gerissen worden, schöne Ladenhüter, sagen Sie selbst
es kommt der Redakteur des Reimlexikons, dankt für die gute Zusammenarbeit und ruft: vorzuweisen / Orchidee / Abstellgleisen / Hungerklee
aus sonntäglichen Kaffeegärten am Wasser kommt Onkel Pelle und bittet um unverwüstliche Bilder für seine Kundschaft
es kommt der Herr Friedrich Sandboppel aus Berlin-Britz und behauptet, sich eingelebt zu haben in seinem Gedicht
Arm in Arm mit dem Eckensteher Nante erscheint Glassbrenner und sagt: du bist so ziemlich der Einzige, von dem wir noch was gelernt haben, aber das bleibt unter uns
es kommen Zille Chodowiecki und laden ihn in ihre guten Stuben ein
es kommen die Bildermacher aus Neuruppin und erklären ihn nachträglich zu ihrem Vorbild
es kommt Hans Arp, nimmt Fuchs beiseite und sagt: das mit der Doppelbegabung, schön und gut, aber wir beide sind da doch ziemlich allein auf weiter bilderreicher Flur
es kommt der Buchhändler Wolff aus Friedenau und bittet um eine Illustration zu Oblomovs Traum
es kommt der Maler Werner Held und möchte von ihm, nur von ihm, die Mauer gezeigt bekommen
es kommt eine Vertretung der Leserschaft Ost-West und überreicht einen Fragebogen: wer oder was ist Günter Bruno Fuchs? Können Sie uns das schlüssig erklären?
ist er ein Dichter, ein Poet oder eine pittoreske Haut?
wo bleibt der gute alte Unterschied zwischen Kneipe, Kunst und Leben?
ist er nun der Melancholiker mit Grübchen oder der Elegiker mit Kinderpistole? Ist er ein vegetarischer Pazifist, ein Geschichtenerzähler mit epischem Wurmfortsatz?
trifft es zu, daß er ideologische Klippen mit einem Papierboot umschiffte, ohne zu wissen, was ihm da möglich war?
ist es richtig, daß sein Werk sich als KLEINVIEH MACHT AUCH MIST-Panorama darstellt, oder als Welttheater mit märkischem Sonderzuschlag?
ist er tatsächlich der Moralist, der den eigenen Zeigefinger verschluckt und verdaut hat?
ist er Miniaturist oder Gaukelbursche? Ist er der geborene Volkskünstler, nach dem wir uns seit Otto Nagel so unumwunden sehnen? Ist er ein Papageno aus Kreuzberg oder ist er ein Litaipo aus der Sternhagelfülle?
Ist er ein Romantiker oder was ist er? Macht er das freiwillig? spielt er was vor?
Ist etwas Wahres an der Behauptung, daß Paul Scheerbart ihm seinen Flaschenöffner vermachte und ist etwas Wahres an der Behauptung, daß er vorübergehend als Ghostwriter für Theodor Kramer tätig war?
ist es zutreffend, daß Metaphorik und Rotwelsch dieses Autors vom preußischen Bänkelsang mehr als beeinflußt wurden?
ist es richtig, daß der Verfasser des Schwejk seine Prosa schätzt und ist es richtig, daß Lafontaine seine Fibelgeschichten ins siebzehnte Jahrhundert übersetzen will?
ist er nun Zeichner oder Dichter, das eine mehr, das andere auch, oder beides zur Hälfte?
aus wievielen Bruderschaften setzt sich seine Aesthetik zusammen?
langsam langsam
und was noch?
Wau Wau, sagt unser Hund, ich gehe nach Bremen und stürme das Räuberhaus!
und was noch?
Behaltet die Formel, die aus Särgen alter und neuer Langeweile Kleinholz macht. Bettet den Freund und den Feind, die nicht mehr nach Hause kommen, wenn der Totengräber, der Staub zu wandern beginnt.
und was noch?
Guten morgen!
und was noch?
adieu.
Christoph Meckel, Sprache im technischen Zeitalter, 1977
Thomas Propp: ORNUNG MUSS SEIN, sprach der ANARSCHIST…
Eine Reise zum Dichter Günter Bruno Fuchs und zurück unternommen von Thomas Propp im Jahre 1981.
Jutta Hercher: „Raus mit der Sprache“
Günter Bruno Fuchs – Poet mit Narrenkappe
Thomas Schaefer: Platz für öffentliche Unordnung
Eine Erinnerung an Günter Bruno Fuchs
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