ZEILEN FÜR JÜRGEN P. WALLMANN
Dienstag gestorben, plötzlich gestorben
Am Morgen wollte er noch in die Stadt
Das Herz macht Probleme, so schnaufte er
ins Telefon eine Woche zuvor
Wir lästerten über das Feuilleton
und würden uns wiedersehn im Sommer
Er schrieb für die Provinz die es noch gab
sogar Verrisse von Prominenten
Kalauer kaschierten Melancholie
Doch kehrte er in die Kirche zurück
Protestant mit Vorliebe fürs AT
Vielleicht hätte er diesen Satz gemocht:
„Wir werden nicht fallen sondern steigen“
Klar, hätte er gesagt, ist ja von Benn
Ein Band mit neuen Gedichten. Summe und Coda eines bedeutenden lyrischen Werks.
Tief geht der Blick des Autors in unserer Epoche zurück. Er reicht vom Mord in Sarajewo bis zum Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ostukraine, von einer Kriegskindheit bis in den heutigen Alltag. Hartung vereint die poetische Analyse mit persönlicher Teilnahme. Seine Poesie wirft einen gelassenen Blick auf Welt und Leben.
Wallstein Verlag, Ankündigung
Thorsten Schulte: Ein kalter Blick auf die Vergänglichkeit
literaturkritik.de, Dezember 2017
Marcus Neuert: Vorvorletzte Verse
fixpoetry.com, 26.9.2017
Michael Braun: Wachsendes weißes Dunkel
signaturen-magazin.de
Am 12.2.2013 sprach Harald Hartung mit Jan Wagner in der Literaturwerkstatt Berlin in der Reihe Klassiker der Gegenwartslyrik über sein Werk.
Am 2.2.2006 las Harald Hartung im Literarischen Colloquium Berlin und sprach mit Jan Wagner über sein Werk.
Bleutge, Nico: Langsamer Träumer
Stuttgarter Zeitung, 29.10.2002
Walter Helmut Fritz: Das Ziel kommt zu dir
Badische Zeitung, 29.10.2002
Jörg Plath: Ruhe unterm Riesensegel
Der Tagesspiegel, 29.10.2002
Felicitas von Lovenberg: Von Wurzeln und Flügeln
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.10.2012
Andreas Platthaus: Bei ihm müssen es keine Fixierungen sein
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2022
Hannes Krauss: Harald Hartung schreibt Gedichte, um verstanden zu werden
Westfälische Rundschau, 29.1.2022
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