Der Mensch als einziger
mißt die Zeit,
wiegt, was kein Gewicht hat,
stellt sich vor, die Zeit
wirft ihm sein eigenes Echo zurück
und er allein ist mit der Ewigkeit im Bunde,
auf deren Tisch er nur,
als seinen Anteil an der Zeche,
die Früchte vorgetäuschter Ernte legt.
Gérard Le Gouic
Diese zweisprachige Anthologie hat sich Jean-Jacques Kerourédan gewünscht, der eng mit Deutschland verbunden war. Er hatte eine erste Liste zeitgenössischer, in Französisch schreibender und in der Bretagne wohnender Dichterinnen und Dichter zusammengestellt, die sich dann noch ziemlich verändert hat: manche der Angesprochenen wollten nicht teilnehmen, andere versäumten es trotz mehrerer Erinnerungen, Texte zu schicken, andere waren umgezogen. Der Tod Charles Le Quintrecs war für uns kein Grund, ihn auszuschließen, da er der Einladung gerne gefolgt war. Auf den Vorschlag des Verlegers hin haben wir die Suche erweitert und mehr Frauen in die Liste aufgenommen, als es in Frankreich gängig ist.
Das zu frühe Hinscheiden Jean-Jacques Kerourédans (der sich als Dichter die Vornamen Herri-Gwilherm gab) hat das Projekt verzögert. Dank der Sachkenntnis und der Zähigkeit Rüdiger Fischers wird es nun endlich verwirklicht; wir sind ihm dankbar dafür. Wie jede Anthologie ist auch diese parteiisch und lückenhaft. Wir hoffen aber, daß sie den Lesern ein interessantes Panorama der heutigen Dichtung in der Bretagne bietet.
Nicole Laurent-Catrice
Theo Breuer stellt hier mehrsprachige Gedichtbücher vom Verlag im Wald vor.
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