„Im Kern“ als neues Feature

Mashup von Juliane Duda zu der Kategorie „adhoc“

adhoc

Nichts ist uns in letzter Zeit so oft im lyrischen Rezensionsgestrüpp begegnet wie Gedichtinterpretationen. Vom neuen Heft der horen über den Lyrik-Taschenkalender 2013 erschienen im Wunderhorn Verlag bis zur Kleinen-Gute-Nacht-Frage von abschreibwilligen Abiturienten. Dazu kommt dann noch die altgediente Frankfurter Anthologie mit dem unermüdlichen Marcel Reich-Ranicki, der seit 1974 in jeder Samstagsausgabe der FAZ unter der Rubrik „Der Dichtung eine Gasse“ ein Gedicht vorstellen läßt. Wahrlich ein chronisches Projekt. Aktuell greift auch die Schweizer TagesWoche diesen Ewigkeitstrend auf und veröffentlicht wöchentlich in der Regie von Rudolf Bussmann ein Gedicht nebst Kommentar seiner Wahl. Von all dem wollen wir in einer neuen Rubrik „Im Kern“ (wir hätten dem Gedichtband von Ulrich Zieger folgend auch „Im Gehäus“ schreiben können) Untergegangenes aufgreifen und Abgedunkeltes durchstreifen. Spot an.

P.S. Und natürlich haben Ingolf Brökel („jedes wort, das das gedicht erklärt, macht es kaputt.“) oder Michael Haneke, die diese Ruprik eher ablehnen, recht, wenn sie sagen: „Alles, was auf den Begriff gebracht ist, ist künstlerisch tot. Wobei ich verstehen kann, daß man gern zu theoretisieren beginnt, wenn es einem an die Nieren geht.“ Deshalb trotzdem und damit es nicht wieder heißt: Was vom Leben übrig bleibt, kann weg.

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