Jürgen Kaube: Zu Robert Frosts Gedicht „Stopping by Woods on a Snowy Evening“

Mashup von Juliane Duda zu der Beitragsserie „Im Kern“

Im Kern

– Zu Robert Frosts Gedicht „Stopping by Woods on a Snowy Evening“ aus The Poetry of Robert Frost. –

 

 

 

 

ROBERT FROST

Stopping by Woods on a Snowy Evening

Whose woods these are I think I know.
His house is in the village though;
He will not see me stopping here
To watch his woods fill up with snow.

My little horse must think it queer
To stop without a farmhouse near
Between the woods and frozen lake
The darkest evening of the year.

He gives his harness bells a shake
To ask if there is some mistake.
The only other sound’s the sweep
Of easy wind and downy flake.

The woods are lovely, dark and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.

 

 

Innehaltend inmitten der Wälder an einem Schnee-Abend

Wes diese Wälder sind, das weiß ich recht genau.
Allein im Dorf erst, drüben, steht sein Haus.
Der Schnee füllt ihm den Wald – steh ich und schau,
dann sieht er mich nicht, macht er mich nicht aus.

Mein kleiner Gaul, der findets wohl verquer:
kein Haus, kein Hof – und dahier hält sein Herr;
ein Teich, gefroren, und nur Wälder um uns her;
der Abend heut – im ganzen Jahr kein finsterer.

Das Zaumzeug schüttelt er – die Schelle spricht:
Ist das ein Mißverständnis – oder nicht?
Ich lausch und horch – ich hör sonst nichts;
doch, dies noch: leichten Wind, die Flocken, erdwärts, dicht.

Anheimelnd, dunkel, tief die Wälder, die ich traf.
Doch noch nicht eingelöst, was ich versprach.
Und Meilen, Meilen noch vorm Schlaf.
Und Meilen Wegs noch bis zum Schlaf.

Aus dem Amerikanischen von Paul Celan

 

 

Weitere Beiträge zu diesem Gedicht

Michael Braun: Robert Frost: „Innehaltend inmitten der Wälder an einem Schnee-Abend“

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