Lars Reyer: Magische Maschinen

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Lars Reyer: Magische Maschinen

Reyer-Magische Maschinen

KASSETTEN

Staub, die Mode einer klanggeklärten Welt;
die Tage sind magnetisch aufgeladen, Staub
flirrt in den Treppenhäusern um die Köpfe,
aaaaadie wir spielen, die wir spulen
& wir sind ausgesetzt, in leeren Plastikhüllen
ist die Luft so dünn; rewind & play, dort ist
die Luft so dünn geworden, in den Tagen
sind die Bänder durchgeladen, in den Tagen
süßer Tonabfolgen, Sauerstoff in Plastikhüllen:
aaaaa& wir zielen mit den Spulen
immer rückwärts in die magnetisch aufgeladnen
Köpfe rein… es ist nicht nur die Straße… lies
in der Staubschicht deine Fingerschrift, sing
in die Welt den Staub hinein; auf den kalten
Treppenstufen ist die Luft so dünn geworden,
aaaaadie wir atmen, mit den Lungen
voller Staub & voller klangbefreiter Mode.
Die Tage sind magnetisch aufgeladen, die
wir träumen, die wir tragen in der staubes-
aaaaamatten Stimme: lass es sein

 

Michael Braun stellt u.a. Lars Reyer vor, der mit ihm diskutiert und aus seinem Gedichtband Magische Maschinen vorliest.

 

 

Lars Reyer führt seine Leser

durch industrialisierte Landschaften. Über Schotterstraßen, vorbei am Elektro-Weidezaun, durch Treppenhäuser und in verwinkelte Keller; die ausgehöhlten Räume der Ex-Industrie blühen vor uns auf, ein prächtiger Walduntergang. Es ist kein Entkommen, keine Flucht möglich – wohin auch? Das Material, mit dem Reyer arbeitet, sind Stahlwolle und der chromumflirrte Kopf der Silberdistel, er nimmt Schraubenzieher, -schlüssel und Sezierbesteck zur Hand. Wir folgen ihm in eine Welt des Rausches, hören seine Tapes, bewundern seine Anlehnungen, in denen die erzählerischen Elemente der englischen Moderne – say: Eliot, say: Dylan Thomas – ihren logischen Nachklang finden und im Sound einer allgegenwärtigen Vergangenheit aufgehen. Wir trinken seinen Schnaps aus Holunderbeeren und weißem Klee und setzen die Kopfhörer auf.
Am Ende gehen die Körper, sagt Lars Reyer; und er sagt auch: Junge komm nie wieder. Das glauben wir nicht.

Schöffling & Co., Klappentext, 2013

 

 

Weitere Beiträge zu diesem Buch:

Timo Brandt: Zu Lars Reyers Gedichtband Magische Maschinen
Literatur & so, 24.7.2014

Andreas Wirthensohn: Poetische Funken in verdecktem Gelände
Wiener Zeitung, 27.5.2013

 

 

Fakten und Vermutungen zum Autor + Instagram 1 & 2 + Facebook
Porträtgalerie: Dirk Skiba Autorenporträts
shi 詩 yan 言 kou 口

 

Lars Reyer & Michael Gees (Klavier) „Die Leere kommt wieder nach Sachsen“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0:00
0:00