Im Gradesischen, einem altvenizianischen Dialekt, schrieb Marin an die 40 Bücher. Eine Gedichtauswahl des italienischen Geheimtips gibt es nun in der Sprache von Waterhouse, Caldura und Fehringer. Dazu zwei Aufsätze der Verbündeten Zanzotto und Pasolini.
Ob der Titel „Sachverstand“ absichtsvoll in die Irre führt, wie in einer Kritik behauptet wird, oder zurück in eine poetische Gedankenanarchielogik verraten die Gedichte und kurzen Prosastücke aus den Jahren 1996–99.
Ein poetisches Raumfahrtprogramm und eine fast kultische Sprachhandlung. Dazu noch eine CD mit dem von Andrea Zanzotto gelesenen Originaltext. Leser hört die Signale.
Der Kieselsteinplan scheint ein Luftschloss zu sein, zurückbuchstabiert hinter den Sinn des Sprechens – gleichzeitig beschwören die Texte jedoch ihre Realität, so als wollten sie die Dinge in der gegenständlichsten Sprache der Welt, von allen Benennungen erlöst, wieder herbeisagen.
Jörg Schieke hat eine behutsame, zärtliche und dazu noch angenehm verrückte Art Liebesgedichte zu schreiben.