Adolf Endlers letzte Inventur ohne ein Kreuzchen hinter seinem Namen.
Neunundsiebzig kurze Gedichte aus einem halben Jahrhundert.
Andrea Zanzotto schreibt eine „Dichtung, die nicht aufhört zu hoffen“. In seiner Poetik zeigt er uns ihre pulsierenden Fixpunkte.
Ob der Titel „Sachverstand“ absichtsvoll in die Irre führt, wie in einer Kritik behauptet wird, oder zurück in eine poetische Gedankenanarchielogik verraten die Gedichte und kurzen Prosastücke aus den Jahren 1996–99.
Gerhard Falkner wußte es schon, daß „mit dem programmatischen Bändchen PROË, erschienen bereits 1991, Anderson, sich und seine Favoriten – Stefan Döring, Bert Papenfuß, Peter Waterhouse, Durs Grünbein, Thomas Kling und Gerhard Falkner – zum Grundstock seiner neuen Lyrikzentrale machen wollte“. Das Buch blieb davon unberührt.
Eine „Tagebuchperson“ überwindet ihr negatives Fazit eines Altweibersommers. Statt Flaute lebendige Fülle und Lust. Typisch Erb, typisch Gänsesommer.
„die wahrheit der eigenen schritte“ kann hier auf verwischten Spuren verfolgt werden. Wohin das führt bleibt Poesie und Verrat.
Es gibt nicht viele Bücher von Stefan Döring. Das ist sein umfangreichstes. Außer der Reihe auf jeden Fall. Zeitgeschichte für Zukünftige.
Diese Gedichte, zwischen 1984 und 1988 im Osten Deutschlands geschrieben, animieren ein zweites Verstehen. Hier begegnet man dem Hintersinn mindestens zweimal. Die „Letterlage“ ändert sich.