FRIEDRICH BARON DE LA MOTTE FOUQUÉ
Leben ist ein Hauch nur
Leben ist ein Hauch nur –
ein verhallnder Sang –
ein entwallnder Rauch nur: –
Und wir sind das auch nur! –
Und es währt nicht lang.
nach 1810
Friedrich Baron de la Motte Fouqué (1777–1843), Abkömmling einer adligen Hugenotten-Familie, absolvierte zunächst eine militärische Laufbahn und nahm an den Feldzügen gegen das revolutionäre Frankreich und später gegen Napoleon teil. Aber bald obsiegte sein poetisches Sensorium über das militärische, und Fouqué entwickelte einen regen Kontakt mit den Romantikern, von denen vor allem August Wilhelm Schlegel (1767–1845) seine Werke förderte.
Von seinen Prosawerken, die sich oft an Rittergeschichten und Heldensagen orientieren oder patriotische Stoffe aufnehmen, unterscheidet sich das zwischen 1810 und 1820 entstandene Gedicht durch seine zart-elegische Konzentration auf die Flüchtigkeit des Menschendaseins. Auf der poetischen Höhe seiner großen Zeitgenossen Herder, Goethe und Novalis gelingt Fouqué hier eine einprägsame lyrische Miniatur über die Vergänglichkeit.
Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender 2008, Verlag Das Wunderhorn, 2007
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