Heinz Erhardts Gedicht „Ostergedicht“

HEINZ ERHARDT

Ostergedicht

Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzen läßt?

Das war noch nichts: zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!

Nun freu ich mich auf Pfingsten –
nicht im geringsten!

nach 1950

aus: Das große Heinz Erhardt-Buch, Lappan Verlag, Oldenburg 2000

 

Konnotation

Wenn es je eine Synthese von Heiterkeit und Biederkeit, Humor und Hintersinn in der deutschen Literatur gegeben hat, dann ist sie in dem Chansonnier, Schauspieler, Kabarettisten und Entertainer Heinz Erhardt (1909–1979) idealtypisch verkörpert. Als kauzig-vertrottelter Familienvater, als biederer Beamter mit Hornbrille und nicht zuletzt als Meister des Knittel-Verses und des Nonsens-Reims eroberte er ein Millionenpublikum.
Der Sohn eines Kapellmeisters aus Riga begann seine Karriere als Pianist; der künstlerische Durchbruch gelang ihm 1938, als er in Berlin zum Kabarett der Komiker stieß. Seither produzierte Erhardt in entfesselter Produktivität Sketch um Sketch unter dem Motto: „Noch’n Gedicht!“. Seine „Sprachpurzelbäume“ berühren auch ernste Themen, die aber durch die virtuose Handhabung der Reimform immer in Bekundungen einer dauerhaften guten Laune verwandelt werden.

Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender 2007, Verlag Das Wunderhorn, 2006

1 Antwort : Heinz Erhardts Gedicht „Ostergedicht“”

  1. Redaktion sagt:

    KI verbildlicht Heinz Erhardts Gedicht „Ostern“

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