DER BRIEF DES NACHTPORTIERS1
Es ist die Nacht, mein Freund,
die all die Wagen schimmern macht
vor meiner Tür.
Das Licht ist bloß verschwendet.
Zum Glänzen wird der Stahl gewendet
wie dunkles Fell bei einem Tier.
Die Eisenbahn geht schwer ins Gleis.
Man hört ihr Kreischen übers Eis
des Flusses, der zu träge war.
Ein Kühlschrank gibt der Stille laut.
Die Luft wird, fugenlos verbaut,
zum Mauerwerk für dieses Haus.
Ich bin noch vor der Zeit.
Schon meinen Kopf zu drehen, tut mir leid
im Umkreis dieser Schwere.
Der Mond ist ausgegangen.
Am Grunde tiefer Meere
leben Fische, die wie Geister
durch das Wasser wandern,
unter Drücken, die kaum denkbar sind.
Ein Gast stellt jetzt das Radio an.
Ich darf nicht schlafen,
weil noch jemand kommen kann.
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