MORD AN DER UHR
Die Wanduhr zu Mitternacht: unglückbringender
aaaaaSpecht!
Er hackt in mein Hirn wie eine Maschinennadel.
Ich stehe auf und töte mit einem Schraubgriff die
aaaaabrummelnde „Zeit“.
Du dürres Hälschen, von grausamer Hand gewürgt!
Zehn Stunden Arbeit waren es heute.
Der ausgelaugte Verstand läßt weiter die Zahnräder rollen.
Aus meinem Leben ist aller Ärger gewichen.
Gähnen wie ein unruhig tapsender Bär hinter Glas.
Träumerische Rede will ich auch im Traum nicht führen.
Nur im Bedarfsfall stelle ich Tränen her.
Unter jeder Bedingung pünktlich einschlafen
ist edle Gelassenheit, ich treib es als Steckenpferd.
Der kommende Tag (undatierter, prachtvoller Tag der Freiheit!)
meines lautlos ziehenden silbernen Zeppelins ruhevolle Nachtfahrt!
Chŏng Chiyong
Wenn es ein „Land der Dichter“ gibt, dann ist das wohl Korea. Südkorea zumindest ist weltweit unübertroffen, was die Produktion von Lyrikbänden und deren Auflagenhöhen angeht; Die ältesten ethnographischen Berichte aus Korea – chinesische Quellen aus den ersten Jahrhunderten nach Christus – erzählen bereits von der Begeisterung, mit der die Bewohner der Halbinsel sangen und tanzten. In der Tat sind die ältesten überlieferten Werke koreanischer Sprache Gedichte; und Lyrik blieb das Medium, in dem koreanische Literaten der nahezu erdrückend einflußreichen chinesischen Kultur gegenüber ihre Eigenständigkeit behaupten konnten. Man muß freilich nicht so weit zurückgehen, um eine Begründung für den hohen Stellenwert zu finden, den Dichtung im heutigen Korea hat. Dessen Wurzel liegt wohl eher in der Verbindung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das traditionell hohe Prestige des Literaten mit neuen, nationale Identität stiftenden Funktionen der Literatur einging.
Der Eintritt in die literarische Moderne erfolgte in Korea zu einer Zeit der nationalen Katastrophe: der Eingliederung als Kolonie in das wachsende japanische Imperium (1910–1945). War die Totenklage auf das untergegangene Reich Chosŏn noch von einem traditionellen Literaten in chinesischer Schriftsprache angestimmt worden (Hwang Hyŏn, einer der Gelehrten vom alten Schlage, die sich 1910 aus Loyalität zur Monarchie selbst das Leben nahmen, hinterließ an Stelle eines Abschiedsbriefes einen zu großem Ruhm gelangten Zyklus chinesischsprachiger Kurzgedichte), so wurde in den 1920er Jahren Dichtung in moderner Umgangssprache und freien Formen zum wesentlichen Ausdrucksmittel für antikolonialen Widerstand und nationale Selbstbesinnung. Importiert worden waren die neuen Formen des Ausdrucks ironischerweise aus beziehungsweise über Japan, wo junge Koreaner nicht nur bessere Studienmöglichkeiten fanden als in dem von Segregation gekennzeichneten heimischen Bildungssystem, sondern vor allem auch das Vorbild einer sich rasch modernisierenden, starken Nation; diesem Vorbild so rasch und vollkommen wie möglich zu folgen, erschien als der Königsweg zur politischen Unabhängigkeit. Nun befreite die Dichtung sich endgültig von klassischer Metrik und Diktion; danach entwickelte sie sich rasch zu erstaunlicher Vielfalt und Lebendigkeit.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Wahrnehmung der westlichen Welt erwacht und sofort zum umkämpften Beutestück verschiedener Imperialismen geworden, hatte Korea einen schwierigen Weg durchzumachen, bevor es zur heutigen Integration in die moderne Wirtschafts- und Staatenwelt gelangte. Die japanischen Kolonialherren trieben den Assimilationszwang zuletzt so weit, daß in den letzten Kriegsjahren gar der Gebrauch der koreanischen Sprache verboten war; darauf folgte die erniedrigende Teilung, die Korea, selbst Opfer, zum Kriegsverlierer machte, der zermürbende Bruderkrieg mit Nordkorea (1950-1953) und nach Jahrzehnten bitterer Armut eine unerhört rasche Industrialisierung und Verwestlichung, die tiefe Gräben zwischen Generationen, Gesellschaftsschichten und zwischen Stadt und Land aufriß.
Die Kämpfe, die dabei im Inneren ausgetragen werden mußten, aber auch die Souveränität einer alten Kultur, die das innere Überleben in Zeiten schwerer Erschütterungen garantierte, das alles ist in diesen Gedichten zu finden. Es liegt vielleicht an ihrer kommunikativen Funktion angesichts politischer Unterdrückung bis in die späten 80er Jahre, aber auch angesichts der zwischen Schichten,. Geschlechtern und Generationen stark divergierenden Erfahrungen, daß Dichtung in Korea so vital geblieben ist. Dichter sind dort keine einzelgängerischen Zersetzer einer offenbar unbrauchbar gewordenen Sprache, sondern unentbehrliche Botschafter: als nationales Gedächtnis und Gewissen einerseits, und als Erforscher des Abgelegenen, Verdrängten, zum Verstummen Verurteilten.
Freilich haben sowohl die Demokratisierung als auch die verstärkte Medialisierung der Lebenswelt im letzten Jahrzehnt, vor allem das in Korea noch viel mehr als hier zum Forum gewordene Internet mit seinen eigenen Kommunikationsformen, die Rolle der Dichter in der Gesellschaft beschnitten. Das resultierte in einer deutlichen Innenwendung der Dichtung, die sich nun zunehmend an Fragen der Isolierung und Fragmentierung von Subjekt und Lebenswelt abarbeitet.
Diese Anthologie gibt einen Überblick über die Entwicklung der modernen koreanischen Lyrik; mit 33 Dichtern, geboren zwischen 1879 und 1966, sind die wichtigsten Strömungen repräsentiert, wenn auch nicht alle bedeutenden koreanischen Dichter und Dichterinnen hier versammelt sein können. Die Auswahl orientiert sich zum einen an der Repräsentativität, zum anderen an der Übersetzbarkeit der Gedichte: Mehr als die Geschichte der modernen koreanischen Lyrik möchte dieser Band ihre bleibende Lebenskraft vermitteln.
Marion Eggert, Vorwort, April 2005
blickt auf eine jahrtausendalte Tradition zurück, und auch die schwierige und schmerzvolle Geschichte des Landes in 20. Jahrhundert wird begleitet von Gedichten, die vom Kampf ums Überleben zeugen, dem äußeren wie dem inneren. Von den Klassikern der Moderne zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis ins heutige, industrialisierte Südkorea spannt das vorliegende Band den Bogen und gibt somit einen Überblick über die Entwicklung der modernen koreanischen Lyrik. Sämtliche Gedichte zeugen von dem zentralen Stellenwert, den die lyrische Dichtung innerhalb der koreanischen Literatur besitzt, und davon, wie poetisch und vital ihre Sprache bis heute ist.
Deutscher Taschenbuch Verlag, Klappentext, 2005
− Klangkaskaden: Zwei Lyrikbände beleuchten Koreas Identität. −
Die koreanische Poesie des zwanzigsten Jahrhunderts ist zugleich ein Spiegelbild und Schmelztiegel traditioneller und westlich aufgeklärter Strömungen, ein viel debattiertes Experimentierfeld zwischen politisch-engagierten und ästhetisch-puristischen Ambitionen. Sie ist direkter oder allegorisch verhüllter Ausdruck der politischen Situation und nationaler Befindlichkeit zwischen Kolonialismus und Koreakrieg, Militärdiktatur und Demokratie. Zwei Lyrikbände zeigen nun die Entwicklungslinien der koreanischen Poesie als Teil der Zeitgeschichte und Demokratiebewegung auf.
Kim Soo-Young (1921 bis 1968), von dem bei Peperkorn bereits der zweite Gedichtband erschienen ist, gilt als exemplarischer „engagierter Dichter“ Koreas. Bei Kim, der in seiner Kunst eine Einheit von Inhalt und Form anstrebte, schlägt sich die politische Entwicklung seines Landes bis in die Dynamik seiner Gedichte nieder. Die zunächst erfolgreiche April-Revolution von 1960 gegen die autokratische Regierung Rhee Syngmans, die nach dessen Abdankung bis zum Militärputsch Parks ein Jahr später die Hoffnung auf Freiheit nährte, war eine Art „Stunde Null“ und Initialerfahrung seines Schreibens.
Seine Forderungen nach sprachlicher Innovation und Abkehr vom traditionellen Manierismus ebenso wie vom Fatalismus der Fünfziger-Jahre-Literatur, denen er auch in literaturkritischen Arbeiten wie „Dichtung! Spuck es aus!“ Ausdruck verlieh, setzte er konsequent auch in seiner Dichtung um. So bettet er Jahreszeitenmotive als Symbole der Metamorphose in aktuelle politische Zusammenhänge ein. Seine oft sprachspielerischen und somit schwer übersetzbaren Gedichte, die mit einem Gestus beständiger Selbsterneuerung ausgestattet sind, entziehen sich konventioneller Lektüren. Dabei entzündet sich seine revolutionäre Verve oftmals an scheinbaren Randnotizen, Naturbeobachtungen oder Nebensächlichkeiten im Leben gewöhnlicher Bürger, die ins grotesk-surreale gesteigert werden.
Zwischen bissiger Politkritik und satirischer Selbstanklage singt der Dichter das Lied von der Einsamkeit der Revolution („die Revolution hat nicht geklappt, ich habe nur das Zimmer gewechselt“), sinniert er über Freiheit und Kleingeist, Kunst und Imagination. Politisch unverfängliche Allegorien wie Wind und Gras repräsentieren, wie im Schlußgedicht „Das Gras“ von 1968, die Widerstandsfähigkeit des geschundenen Volkes. Kim überzeugt dabei auch noch in der Übersetzung durch Klangkaskaden und rhythmische Musikalität: „Der Tag ist trüb, und das Gras legt sich nieder… Legt es sich später als der Wind, steht es doch früher auf als der Wind. Weint es später als der Wind, lacht es doch früher als der Wind. Der Tag ist trüb, die Graswurzel legt sich nieder.“
Ein kurz vor seinem tödlichen Autounfall verfaßtes Gedicht gibt auch einer bei dtv erschienenen Anthologie ihren Namen, die aber auch zahlreiche andere literarische Zeitzeugen des Jahrhunderts zu Wort kommen läßt. Sie beginnt mit Klassikern der Widerstandsliteratur zu Zeiten des japanischen Kolonialismus (1910 bis 1945) wie Yi Sanghwas romantisch-morbides Gedicht „Geraubtes Land“ oder O Sangsuns nihilistisch-meditative „Letzte Nachtansicht von Asien“. Dabei wurden westliche literarische Strömungen, die zur Horizonterweiterung und zu wachsendem Freiheitsdrang beitrugen, ironischerweise größtenteils aus Japan importiert.
Die Anthologie spannt einen Bogen von der geschichtsfernen Nachkriegsliteratur der fünfziger Jahre über die regimekritisch engagierte Generation der sechziger und die völlig politisierten Achtziger, bis sich mit zunehmender Demokratisierung und Kommerzialisierung seit den Neunzigern eine erneute Wendung nach innen, eine Fragmentierung und Infragestellung konventioneller Schreibformen feststellen läßt.
Ein herausragendes Beispiel für Koreas aktuelle poetische Selbstfindungsprozesse ist die Autorin Kim Hyesun (geboren 1955). In Gedichten wie „Schwindelgefühle“ arbeitet sie, innere und äußere Welten verkehrend, mit der Metaphorik von Auge, Spiegel und Schatten und läßt so die irrlichternden Identitäten der Postmoderne anklingen:
Dieser Himmel ist spiegelglatt
ich führe ihn an die Lippen, er schmeckt nach Blut
er gleicht der Pupille von jemandem
über dies Auge schiebt jemand
wie eine Lupe die Sonne und
starrt mich an daß es blendet…
in wessen Aquarium bin ich hier
wie gefangen im Spiegelkabinett kann ich heute die Augen nicht öffnen
worauf mein Blick auch trifft bin alles ich.
Der Band Wind und Gras stellt 33 Dichter des 20. Jahrhunderts durch eine jeweils kleine Auswahl ihrer Lyrik vor. Yisang ist genauso vertreten wie Ko Un und Kim Chi-ha. Die Bandbreite ist groß. So wird ein Dichter wie Yi Yuksa (1904–1944) zitiert, der die Nummer seiner Zelle, in der er unter der japanischen Besatzung einsaß, zu seinem Vornamen machte: Yuksa. Oder eine Lyrikerin wie No Ch’onmyong (1911–1957), die eine der wenigen Poetinnen in der ersten Jahrhunderthälfte war und den an eine Frau gestellten Erwartungen insofern völlig entsprach, als ihre Gedichte gänzlich unpolitisch sind. Der jüngste Lyriker des Bandes ist der 1963 geborene Ham Songho, inzwischen schon über 40 Jahre alt.
Wie führt man jemanden an die weitgehend unbekannte Literatur eines exotischen Lands heran? Man erzählt die Geschichte dieser Literatur. Vorsichtige Lösung von traditionellen chinesischen Gedichten zu Beginn des Jahrhunderts, Import moderner Schreibweisen aus Japan zur Zeit der Besatzung, Flucht in die Idylle des Naturgedichts in den fünfziger bis siebziger Jahren, gegen Ende dieser Periode bis in die achtziger Jahre hinein die Dominanz des politischen Gedichts und schließlich in den Neunzigern der Rückbezug auf die Subjektivität: so stellt sich – stark verkürzt – in der Anthologie Wind und Gras die Geschichte der koreanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts dar. Die Parallelen zur deutschen Lyrik sind unübersehbar, ebenso wie die signifikante „Verspätung“. Interessant ist aber weniger die große Geschichte, als die Art, wie einzelne Autoren die Kapitel dieser Geschichte schreiben.
Ein Mondstrahl steckt im First wie eine Akupunkturnadel
Am Anfang stehen die Lehrgedichte von Han Yongun (1879–1944), die in schlichten Naturbildern und argumentativen Parallelismen einen Liebesdiskurs entfalten, der gleichermaßen persönlich, religiös oder politisch gedeutet werden kann. Deutlich moderner aber ist die „Letzte Nachtansicht von Asien“ von O Sangsun (1894–1963), die ebenfalls der Gründungszeit der modernen koreanischen Lyrik zuzuordnen ist: eindrucksvolle Bilder, die immer um die beiden Wörter „Asien“ und „Nacht“ kreisen, werden in bester whitmanscher Tradition zum eine mystische Weltsicht entwerfenden Langgedicht aneinandergereiht.
Wirklich Einzug hält die Moderne – nach europäischem Verständnis – aber erst in den Gedichten von Chong Chiyong (1903–?) und Yisang (1910–1937). In Chong Chiyongs „Mord an der Uhr“ werden Beschreibung und Bild in kurzen, geschlossenen Zeilen hart aneinander gefügt: „Die Wanduhr zu Mitternacht: unglückbringender Specht! Er hackt in mein Hirn wie eine Maschinennadel.“ Der Höhepunkt dieser Anthologie sind jedoch die Prosagedichte Yisangs, von dem auch eine Werkauswahl auf Deutsch erschienen ist (Mogelperspektive, Droschl 2005). Kurze Sätze von stupender Bildlichkeit, die stets das Geheimnisvolle bewahren, das sie schon bei der ersten Lektüre umgibt:
Gedicht Nr. 12
Ein Bündel schmutziger Wäsche fliegt fetzenweise ins
Leere davon und fällt zu Boden. Es ist ein Schwarm weißer
Tauben. An jener Seite des Himmelsfragments – hand-
flächengroß – sei der Krieg zu Ende und Frieden
gekommen, verkünden sie. Ein Grüppchen Tauben putzt
Schmutz von den Federn. An dieser Seite des Himmels,
handflächengroß, beginnt der unsaubere Kampf, den
Schwarm der Tauben mit Stöcken totzuschlagen. Wenn in
der Luft Kaminrauch sie filzig besudelt, fliegt der Schwarm
der Tauben ein weiteres Mal auf jene Seite des handflächen-
großen Himmels zu.
Solch blendende, tiefe Bläue
Solche Klasse erreicht keines der koreanischen Nachkriegsgedichte mehr. Allgemeines „Agnes-Miegel-Gedächtnishäkeln“ (Thomas Kling): Vogel, Wald und Hirsch werden anhimmelnd besungen, von gelegentlichen Ausnahmen in den narrativen Prosagedichten So Chongjus (1915–2000) und Pak Inhwans (1926–1956) „Holzpferd und Dame“ einmal abgesehen. Übrigens scheint blau über alle Sprachgrenzen hinweg die Farbe der poetischen Verklärung zu sein: gerade in diesen Gedichten taucht keine andere Farbe so häufig auf. Hier fragt man sich, warum dieser Abschnitt der längste sein musste in einer Anthologie, die die „bleibende Lebenskraft“ der modernen koreanischen Lyrik vermitteln möchte, wohl aber doch eher Literaturgeschichte anbietet. Wer mehr möchte als das sei an die Fernostexperten vom Pendragon-Verlag und der Edition Peperkorn verwiesen.
Husten, das im Misthaufen stecken blieb
Mit dem Wechsel von der angepassten zur politischen Lyrik wandelt sich zwar die Thematik, auf die literarische Qualität hat dies jedoch keinen Einfluss. Natürlich entstanden in dieser Zeit solch wichtige Gedichte wie „Gras“ von Kim Suyong, „Schweigen“ von Ko Un oder „Aschenhaufen“ von Kim Namju. Aber die Autoren haben noch immer die gleichen Vorlieben für Wiederholungen oder Anaphern wie die Naturidylliker. Was fehlt, ist eine Variation des Stils, ein überraschendes Moment, ein noch nie zuvor gehörter Klang, wie man ihn etwa in den Texten von Yisang wahrnehmen kann. Zudem liefert auch hier fast immer die Natur die Bilder, selbst wenn die Aussage eindeutig politisch ist.
Dies ändert sich erst in der Gegenwart. Einzig die Lyrik Kim Hyesuns ist eindeutig urban geprägt: Bankgebäude, U-Bahn und Fußgängerampeln passen eher zu dem Bild eines modernen Korea als Wind und Gras. Es scheint so, als neigten die meisten Lyriker stärker als die Prosaautoren ihrer Zeit dazu, die kulturelle Tradition in der Literatur fortzuschreiben, auch wenn sich das Lebensumfeld bedeutend verändert. Und so schließt sich der Kreis dieser Anthologie mit den kargen Gedichten Ch’oe Sunghos: hier scheint wieder die fernöstliche Mystik auf, die auch schon in der Poesie Han Yonguns zu finden ist. Seine feingeschliffene Sprache jedoch hat nicht ihresgleichen und zeigt, welche geheimnisvoll funkelnden Diamanten die lange Tradition koreanischer Lyrik auch heute noch hervorbringen kann.
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